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Das Weinbaugebiet Kremstal liegt nordwestlich von Wien im Bundesland Niederösterreich. Im Norden und Osten schließt sich das Weinbaugebiet Kamptal an, im Süden das Traisental und im Westen die Wachau. Im Nordwesten grenzt das Kremstal an das Waldviertel. Namensgebend ist der Fluss Krems, der im Waldviertel entspringt und östlich der Stadt Krems in die Donau mündet. Die Donau durchfließt das Weinbaugebiet Kremstal von West nach Ost.

Die Rebfläche im Kremstal umfasst rund 2.300 Hektar und lässt sich in drei Zonen einteilen: das Flusstal der Krems einschließlich der Stadt Krems im Westen des Gebiets, die Lössterrassen östlich der Stadt sowie die Weinorte südlich der Donau rund um das Benediktinerstift Göttweig. Auf mehr als der Hälfte der Fläche steht Grüner Veltliner, mit Abstand gefolgt von Zweigelt, Riesling und Rivaner. Grüner Veltliner und Riesling sind auch die beiden Sorten, die für die Herkunftsbezeichnungen Kremstal DAC und Kremstal DAC Reserve zugelassen sind.

 

Das Weinbaugebiet Kremstal (Quelle: ÖWM)

In der Stadt Krems und ihrer engeren Umgebung mit Weinbaugemeinden wie Stein und Senftenberg herrschen Urgesteinsverwitterungsböden vor, die besonders mineralische Weine hervorbringen. Von den Lössböden im Osten des Weinbaugebiets mit Gemeinden wie Rohrendorf und Gedersdorf kommen rundere, fülligere Weine. Südlich der Donau finden sich neben Löss und Schotter auch Ton, Sand und noch andere geologische Materialien; hier liegen die Weinbaugemeinden Furth, Palt, Krustetten, Hollenburg, Oberfucha und Tiefenfucha.

Das Klima im Kremstal ist für saftige, finessenreiche Weißweine und elegante, ausdrucksstarke Rotweine gut geeignet. Aus dem Waldviertel im Nordwesten gelangen kalte, feuchte Luftströmungen in das Gebiet und treffen dort auf warme, trockene Einflüsse aus der pannonischen Tiefebene im Osten. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind groß, was die Aromenausbildung in den Trauben begünstigt.

 

Blick auf Krems an der Donau (Quelle: ÖWM / Egon Mark)

2011 war fraglos ein exzellentes Jahr im Kremstal, auch für den Grünen Veltliner, wie die außergewöhnlich hohe Zahl ausgezeicheneter bis hervorragender Ergebnisse aus unserer Probe deutlich macht. Allerdings förderte der Jahrgang auch Weine mit sehr hoher Reife, viel Alkohol und niedriger Säure. Das führt dazu, dass heuer ausgerechnet die ehrgeizigsten Weine manchmal etwas enttäuschen, weil sie dann doch immer wieder etwas zu dick, zu überladen wirken und ziemlich anstrengend sein können. Bisweilen haben wir uns bei der Verkostung gefragt, ob die "Reserve"-Kategorie der DAC vielleicht dem einen oder anderen Produzenten den falschen Anreiz gibt, die Reife besonders auszureizen, auch deutlich über den Punkt hinaus, bis zu dem sie für den Wein förderlich ist. Gleichwohl wundern wir uns immer wieder, wie es einigen Erzeugern gelingt, trotz zum Teil sehr hoher Alkoholwerte spannende, geschliffene, mitunter sogar regelrecht kühl erscheinende Weine zu keltern, die von der höheren Aromenvielfalt und Konzentration durch die hohe Reife profitieren, ohne zu schwer oder gar plump auszufallen.

Proidl, Mantlerhof und Thiery-Weber haben jeweils gleich mehrere erstklassige Reserven in der Spitzengruppe untergebracht, nicht zu vergessen den exzellenten Vordernberg von Walter Buchegger, den "Elitär" von Wolfgang Eigner oder den Frechau von Franz Türk, gefolgt von einer langen Reihe weiterer ausgezeichneter Tropfen. Daneben gibt es in diesem Jahr aber auch eine Vielzahl von deutlich leichteren, dafür aber um so animierenderen Weinen unterhalb der Reserven, bei denen man in Sachen Saftigkeit, Würze und Komplexität kaum Abstriche machen muss, dafür aber an Finesse und Trinkfreude gewinnt. An Veltlinern wie dem Gebling von Sepp Moser, den Alten Reben von Martin Nigl oder den Lössterrassen vom Mantlerhof sollte man auf keinen Fall vorbei gehen. So viel Wein für mitunter so wenig Geld bekommt man selbst im Kremstal nicht oft.

 

Blick auf Stift Göttweig (Quelle: ÖWM / Egon Mark)

Fast noch besser als die Grünen Veltliner präsentieren sich in diesem Jahr die Rieslinge. Hermann Moser, Martin Nigl, Walter Buchegger, der Mantlerhof, Proidl und Thiery-Weber stellen in der Spitze ein Sortiment vor, das keinen Rieslingfreund kalt lassen kann. Komplex, tief und saftig sind die Weine wie selten und dabei so lagentreu, dass man ihre Herkunft blind mitunter noch eher errät als den jeweiligen Betrieb. Und das sind nur die allerbesten, nicht zu vergessen der Lesehof Stagard, dessen Grillenparz der beste Wein ist, den wir von diesem Gut je probiert haben, dann das Weingut Zöhrer mit seinem Gigant oder auch Sepp Moser, der erst jetzt seinen 2010er vorstellte und es damit immer noch locker unter die Top Ten der Verkostung schaffte, ungeachtet der enormen 2011er Konkurrenz.

Längst nicht alle der Kremstaler Rieslinge stammen vom Löss, aber viele der besten eben doch. Sie widerlegen das weit verbreitete Vorurteil, Lössböden seien für den Riesling eher suboptimal – allen voran der überragende "Kellerterrassen" von Hermann Moser aus einer der bedeutendsten Lösslagen Europas.

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Alle empfohlenen Erzeuger aus dem Kremstal im Weinführer
(hier finden sich auch alle Weine ohne DAC-Status)

Alle probierten Grüner Veltliner Kremstal DAC

Alle probierten Riesling Kremstal DAC

Mehr über die Weine aus dem Kremstal auch im Genuss-Magazin

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