Das Burgenland, das sich rund um den Neusiedler See, aber zwischen Ungarn und der Steiermark auch noch weit nach Süden erstreckt, ist nach Niederösterreich nicht nur das zweitgrößte Weinbaugebiet Österreichs, es ist womöglich auch das vielseitigste. Hierher kommt ein großer Teil der besten Rotweine des Landes, im Osten des Sees vor allem aus Zweigelt produziert, im Westen und Süden überwiegend aus Blaufränkisch. Aber auch aus anderen Sorten wie St. Laurent, Cabernet Sauvignon, Syrah oder Merlot entstehen im ganzen Gebiet beachtliche, bisweilen auch großartige Weine. Vor allem im Seewinkel im Südosten sowie auf der gegenüberliegenden Seite um Rust werden zudem mit großer Zuverlässigkeit edelsüße Prädikatsweine erzeugt, die in der Spitze ohne Zweifel zu den besten der Welt gehören. Weniger bekannt ist das Gebiet für seine trockenen Weißen, wenn auch zu unrecht. Die Chardonnays können außergewöhnlich gut ausfallen, und auch aus Weiß- und Grauburgunder, Neuburger, Sauvignon, vereinzelt Grünem Veltliner und sogar Welschriesling produzieren die besten Betriebe regelmäßig Erstklassiges.