Der dänische Winzer Peter Sisseck fordert, die Weingüter am rechten Ufer des Bordelais müssten ihre Strategien der Anpflanzung überdenken. Sisseck gehört das weltbekannte Weingut Pingus in Ribera del Duero sowie Château Rocheyron in St. Emilion. Er will als Reaktion auf die stetig steigenden Temperaturen einen Teil seiner Merlot-Reben durch Cabernet Franc ersetzen. Damit steigert er den Anteil der Rebsorte bei Château Rocheyron auf 40 Prozent. Der rasch reifende Merlot bilde in den wärmeren Lagen von St. Emilion bis zu 15,5% potenziellen Alkohol, was die Weine für ihn "zu süß und üppig schmecken" lasse.
Sisseck empfiehlt, „mehr Cabernet Franc, Petit Verdot und Touriga Nacional anzubauen, um mit der globalen Erwärmung fertig zu werden. Im Moment gibt es zu viel Merlot in Bordeaux". Er vermutet, die Sorten Malbec und Carmenère könnten in ihre Ursprungsregion Bordeaux zurückkehren. Er will aber auf Merlot nicht völlig verzichten. „Der Klimawandel bedeutet nicht zwangsläufig, dass es in jedem Jahr wärmer sein wird. Daher darf man nicht ausschließlich auf spätreifende Rebsorten setzen. Wir müssen die kommenden 50 bis 60 Jahre vorausdenken und sich ziemlich sicher sein, was wir tun", resümiert er. Spanien komme dagegen derzeit eher mit dem Klimawandel zurecht, "da spanische Rebsorten besser an das wärmere Wetter angepasst" seien.
(al / Quelle: drinksbusiness; Foto: wikimedia Marianne Casamance)