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Die europäische Weinbranche fürchtet die Einführung von US-Zöllen in Höhe von 25 Prozent. Nachdem die USA bereits Zölle auf landwirtschaftliche Produkte aus der EU erhoben hatten, steht ein erneuter Handelsstreit bevor. So hat die EU bereits auf die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte reagiert. Ab dem 1. April 2025 werden zusätzliche Zölle auf US-Waren im Wert von insgesamt 26 Milliarden Euro eingeführt. Diese umfassen beispielsweise Produkte wie Bourbon-Whiskey, Motorräder und Boote. Zudem plant die EU, bis Mitte April weitere Zölle auf verschiedene industrielle und landwirtschaftliche Erzeugnisse aus den USA zu erheben. Auch Weine aus den USA könnten damit deutlich teurer werden. 

Mit der Ankündigung der EU wächst die Gefahr für die europäische Weinbranche. Gestern veröffentlichte die EU-Kommission eine Liste aller Produkte, die von der Einführung von US-Zöllen bedroht sind. Darauf finden sich fast alle europäischen Weine mit Herkunftsbezeichnung. Auch deutsche Erzeugnisse von der Mosel, Rheinhessen und der Pfalz könnten mit Zöllen von 25 Prozent belegt werden. Sehr viele Weinregionen etwa in Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland werden darin ausdrücklich genannt. 

Europa ist weltweit der führende Exporteur von Wein. Allein Italien und Frankreich exportierten 2024 Wein und Spirituosen im Wert von über sechs Milliarden Euro in die USA. Damit stellen die USA den wichtigsten außer-europäischen Absatzmarkt für europäische Winzer dar.

Sollte die US-Regierung Zölle auf europäischen Wein erheben, hätten Winzer in der EU mit mehreren Problemen zu kämpfen. Allen voran droht ein deutlicher Absatzrückgang. Durch die erhöhten Preise wären europäische Weine in den USA weniger konkurrenzfähig. In der Folge könnte es zu Marktverschiebungen kommen, wenn US-Konsumenten verstärkt auf Weine aus anderen Ländern, wie etwa Chile oder Australien, ausweichen.

Vertreter der europäischen Weinwirtschaft, darunter der „Comité Européen des Entreprises Vins" (CEEV), fordern daher, dass Wein nicht in die aktuelle Zollspirale zwischen der EU und den USA hineingezogen dürfe. Sie argumentieren, dass Vergeltungsreaktionen nicht nur europäischen Winzern, sondern auch US-Importeuren und Verbrauchern schaden würden. Auch die Spirituosenbranche teilt diese Sorgen, da höhere Zölle auf amerikanischen Whiskey eine Gegenreaktion der USA nach sich ziehen könnten.

Micaela Pallini, Präsidentin des italienischen Weinverbands Federvini, erinnert an die verheerenden Auswirkungen früherer US-Zölle auf italienische Weine zwischen 2019 und 2021. „Es ist heute wichtiger denn je, den Dialog mit den USA zu intensivieren und zu verhindern, dass Wein und Spirituosen als Spielball in Handelskonflikten missbraucht werden“, sagte Pallini.

Auch aus Frankreich werden Stimmen laut. Für Jean-Marie Fabre, Präsident der Fédération Nationale des Vignerons Indépendants, ist klar: „Wenn Trump eine 25-prozentige Steuer verhängt, dann muss Europa mit 30 oder sogar 35 Prozent kontern“, fordert Fabre.

(ru / Winenews, Tagesschau, La revue du vin de France, EU-Kommission) 

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