Trockensteinmauern sind in das österreichische Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen worden. Diese Art des Terrassenbaus ist vor allem im Weinbaugebiet Wachau bekannt, wo mit fast drei Millionen Quadratmetern Trockensteinmauern mehr als 40 Prozent der Rebflächen getragen werden. Bei Trockensteinmauern werden die Steine ohne Verbindungsmaterial direkt aufeinander gesetzt. Dieses alte Handwerk erfuhr eine Renaissance, da Landschafts- und Umweltschutz wichtige Komponenten der zeitintensiven Aufbau- und Reparaturarbeiten sind. Die von vielen Spalten und Höhlen durchsetzten Mauern bieten einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren einen perfekten Lebensraum. Neben der Erhaltung einer Humusschicht speichern sie Wasser und Wärme und wirken sich positiv auf das Mikroklima im Weingarten aus.
Mit Trockensteinmauern angelegte Terrassen sind in Steillagen oft die einzige Möglichkeit, Anbauflächen zu gewinnen. In Österreich sind sie seit dem 12. Jahrhundert schriftlich belegt.
(al / Foto: Vinea Wachau – Pamela Schmatz)