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Die toskanischen Appellationen Vino Nobile di Montepulciano, Morellino di Scansano, Brunello di Montalcino sowie Bolgheri und Bolgheri Sassicaia haben während der „Anteprima Toscana“ ihr Nachhaltigkeitsprojekt „Concerto“ vorgestellt.
Nachhaltigkeit soll dabei nicht nur ein Lippenbekenntnis sein, sondern aktiv im Alltag der Weingüter verankert werden, erklärten die Verantwortlichen. Das Projekt verfolgt mehrere Ziele: Es soll die Wirksamkeit eines nachhaltigen Governance-Modells demonstrieren, innovative Ansätze in den Weinbau integrieren und die Kommunikation über Nachhaltigkeit stärken. Neben den teilnehmenden Weingütern sind auch die Universitäten Siena und Mailand-Bicocca als wissenschaftliche Partner beteiligt.
Digitales Nachhaltigkeitsmanagement gilt als Herzstück des Projekts. Mit einer digitalen Plattform soll nachhaltiges Arbeiten innerhalb der Betriebe dokumentiert und koordiniert werden. Dafür werden verschiedene Daten miteinander verbunden, so beispielsweise die Betriebsbücher der Weingüter und die zentrale Plattform der Konsortien. Durch dieses System erhalten die Weingüter ein effektives Werkzeug zur Selbstkontrolle über ihre Anbau- und Produktionsmethoden. Sie können ihre landwirtschaftlichen Prozesse mit einem verbindlichen Protokoll für nachhaltige Bewirtschaftung optimieren und überwachen.
Ein weiteres wichtiges Element ist die Einführung von Umweltindikatoren, die helfen, die ökologischen Auswirkungen der angewandten Methoden zu bewerten. Dabei werden spezifische Kennzahlen und Modelle genutzt, um beispielsweise den CO₂- und Wasser-Fußabdruck sowie den Ressourcenverbrauch zu analysieren. So können Betriebe ihren aktuellen Nachhaltigkeitsstatus besser einschätzen und ihn gezielt verbessern. Um die Betriebe zusätzlich zu unterstützen, wurden halbautomatische Analysetools zur Entscheidungsunterstützung (Decision Support Systems, DSS) entwickelt. Sie sollen den Winzern helfen, sich besser an den Klimawandel anzupassen.
Auch die Region Toskana unterstützt das Vorhaben. Roberto Scalacci, Direktor für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Region, sagte: „Als Region übernehmen wir zunehmend Verantwortung, um Initiativen wie diese zu fördern und sie nicht nur auf den Weinbau, sondern auf das gesamte Agrar- und Lebensmittelsystem auszuweiten. Im Bereich der Nachhaltigkeit sind wir weiter fortgeschritten als manche EU-Richtlinien, und die systematische Umsetzung gemeinsamer Projekte erleichtert das Erreichen wichtiger Ziele.“
(ru / Winenews)