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Die Schweizer Winzer Peter Wehrli (Aargau) und Laurent de Coulon (Baselland) wollen den Chemiekonzern Bayer wegen des Pflanzenschutzmittels „Moon Privilege“ auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagen. 2015 habe das damals neue Fungizid gegen Echten Mehltau erhebliche Schäden an Reben in vielen Teilen der Schweiz verursacht. Das Außergewöhnliche an diesem Fall sei, «dass wir etwas beobachtet haben, dass wir vorher bei einem Fungizid noch nicht gesehen haben: Die schädlichen Auswirkungen sind erst im Jahr nach der Anwendung aufgetreten“, erklärte Jürg Jordi vom Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft den Vorgang. Die Blätter und die Trauben konnten sich seinen Angaben zufolge nicht richtig entwickeln. Je nach Rebsorte und Region fiel für die Winzer 2015 bis zu 80 Prozent der Ernte aus. Bayer hatte sich mit den meisten Winzern auf individuelle Ersatzzahlungen geeinigt, ohne jedoch offiziell die Verantwortung für den Schaden zu übernehmen. Peter Wehrli und Laurent de Coulon waren mit dem Angebot des Konzerns nicht zufrieden und drohen nun mit einer Schadenersatzklage. Parallel läuft eine Haftungsklage gegen den Schweizer Bund, der das Fungizid ohne ausreichende Prüfung zugelassen hatte. Im Sommer 2015 hatte das Bundesamt für Landwirtschaft dem Mittel die Zulassung wieder entzogen, es darf im Weinbau nicht mehr eingesetzt werden.

„Wenn ein Produkt der Firma Bayer Schäden verursacht, dann erwarte ich, dass Bayer für diese Schäden aufkommt“, sagte Peter Wehrli auf einer Pressekonferenz. Das sei mit den Angeboten des Konzerns aber nicht der Fall gewesen, ergänzt Lauren de Coulon aus Sissach: „Das Angebot war inakzeptabel. Wir hatten einen Schaden von rund einer Million Franken und Bayer wollte am Schluss 260.000 Franken zahlen, das ist total daneben“.

Laut dem Schweizer Fernseh- und Radiosender SRF hat Bayer die Forderung der Winzer abgelehnt. Die Angebote, die man bereits unterbreitet habe, entsprächen dem tatsächlich erlittenen Ertragsausfall und stützten sich auf Berechnungen externer Fachleute. Mit der Androhung der Klage wollen die Winzer Druck aufbauen: Falls es zu keiner Einigung mit Bayer kommt, muss sich das Zürcher Handelsgericht mit dem Fall auseinandersetzen.

(ru / Quelle: SRF; Foto: 123rf.com)

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