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Die internationale Hilfsorganisation Oxfam hat im Auftrag des schwedischen Unternehmens Systembolaget den Bericht „The workers behind Sweden's Italian wine“ veröffentlicht, in dem italienischen Weinunternehmen mangelnde soziale Nachhaltigkeit vorgeworfen wird. Das staatliche Systembolaget hat in Schweden ein Monopol auf den Einzelhandel von alkoholischen Getränken mit mehr als 3,5 Volumenprozent und verfolgt unter anderem das Ziel, eine Kultur des verantwortungsvollen Trinkens zu fördern und sich auf die Achtung der Menschenrechte zu konzentrieren.
Der Oxfam-Bericht beruht auf der Grundlage von Interviews mit etwa hundert Beschäftigten der Weinwirtschaft im Piemont, in Apulien, in der Toskana und auf Sizilien. Laut der Aussagen würden viele Arbeitnehmer nicht für Überstunden bezahlt (57 % der Arbeitnehmer im Piemont) und erhielten so niedrige Löhne, dass sie ihre Grundbedürfnisse nicht decken können (80 % der Beschäftigten im Weinbau in Apulien). Es fehlten außerdem Schutzausrüstungen gegen giftige Dämpfe (25 % der Arbeitnehmer in der Toskana). Vor allem Beschäftigte mit Migrationshintergrund würden sich aus Angst vor Entlassungen nicht beschweren und seien häufig Opfer von Diskriminierungen. Besorgniserregend sei auch, dass sich die Mehrheit der Landarbeiter nicht frei fühle, einer Gewerkschaft beizutreten (im Piemont 64 % der Arbeitnehmer).
Italienischer Wein ist der meistimportierte Wein in Schweden und hat allein im ersten Halbjahr 2021 einen Anteil von 27 Prozent der Weinimporte (100,5 Millionen Euro Wert) ausgemacht. Ab 2022 sieht Systembolaget eine Verschärfung der Ausschreibungen für den Import von Wein vor, um die soziale Nachhaltigkeit der Produkte zu gewährleisten, was sich nach dem Erscheinen des Berichts als schwieriger für italienische Weinunternehmen gestalten könnte.
(ru / Quelle: Winenews, Oxfam; Foto: pixabay)