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In diesem Jahr soll es erstmals seit rund 400 Jahren wieder einen Rotwein aus der Bretagne geben. Wie das französische Nachrichtenportal 20minutes berichtet, kultiviert die Winzervereinigung “Vignerons de Garo” in Saint-Suliac 400 Rebstöcke der Sorte Rondo. Die in Deutschland gezüchtete Traube ist besonders widerstandsfähig und ergibt Weine, deren Charakteristik der von Merlot ähnelt. Die bretonischen Reben wurden vor vier Jahren gesetzt und sollen im Herbst ihre erste kelterfähige Ernte erbringen.
Saint-Suliac liegt rund zehn Kilometer südlich von Saint-Malo am rechten Ufer der Rance. An den Ufern des Flusses gab es bereits zur Römerzeit Weinbau, schriftlich belegt wurde er erstmals Mitte des 9. Jahrhunderts. Die letzten Reben verschwanden jedoch im 17. Jahrhundert, um Platz für Apfelbäume zu schaffen, deren Früchten dann zu Cidre verarbeitet wurden.
2003 wurden die “Vignerons de Garo” ins Leben gerufen, die 2004 die ersten 700 Rebstöcke Chenin Blanc pflanzten. Seit 2006 produzieren die Winzer den trockenen Weißwein “Clos Garo”, von dem im vergangenen Jahr 300 Flaschen gefüllt wurden. Der ersten Rotweinlese in einigen Monaten sieht man mit Spannung entgegen: “Es gibt eine gewisse Aufregung, das ist unübersehbar”, zitiert 20minutes Jean-Pierre Vivier, Präsident der Vereinigung. “Aber stolz werden wir nur dann sein, wenn das Ergebnis zufriedenstellend ist. Wir müssen lernen. Rotwein ist eine Entdeckung für uns.”