|
Der griechische Winzer Yiannis Boutaris ist am 9. November in Thessaloniki gestorben. Er wurde 82 Jahre alt. Boutaris gilt als Pionier des griechischen Weinbaus und war Gründer des Weinguts Kir-Yianni in Makedonien. Der studierte Chemiker und Önologe prägte nicht nur die griechische Weinbranche, sondern engagierte sich auch beim Umweltschutz, in der Politik und für die kulturelle Erneuerung seiner Heimatstadt Thessaloniki.
Boutaris stammte aus einer angesehenen griechischen Weindynastie, verließ aber in den 1990er-Jahren das Familienunternehmen. 1997 gründete er Kir-Yianni, um seine eigenen Ideen umzusetzen. Mit Kir-Yianni etablierte er eine neue Wein-Familiendynastie, die heute von seinen Söhnen Michalis und Stelios geführt wird und für nachhaltige Praktiken sowie die Versuche mit der Xinomavro-Traube bekannt ist. Boutaris’ Weine wurden mehrfach international ausgezeichnet.
Sein Engagement ging jedoch weit über den Weinbau hinaus. Bereits 1992 gründete Boutaris die Umweltorganisation „Arcturos“, um Tanzbären zu schützen und heute bedrohten Tierarten wie Bären, Luchsen und Schakalen ein Refugium zu bieten. Zudem war er in verschiedenen Organisationen tätig, darunter im WWF Griechenland. Als Präsident des griechischen Weinverbands setzte er sich vor allem für geschützte Herkunftsbezeichnungen und die Förderung griechischer Weine ein.
Von 2011 bis 2019 war Boutaris Bürgermeister von Thessaloniki, wo er das multikulturelle Erbe der Stadt betonte, die deutsch-griechischen Beziehungen förderte und sich für bessere Beziehungen zu den Nachbarstaaten Türkei und Nordmazedonien einsetzte. Für seine Verdienste erhielt er 2019 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Mit seinem Tod verliert Griechenland einen Weinpionier und Politiker, dessen Engagement weit über den Weinbau hinausging.
(ru / Ekathimerini)