wein.plus
ACHTUNG
Sie nutzen einen veralteten Browser und einige Bereiche arbeiten nicht wie erwartet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.


Nutzen Sie auch unsere leistungsstarken Suchen mit vielen flexiblen Filtern, wie zum Beispiel:

Anmelden Mitglied werden

123rf.com
Image header

Eine Studie der Universität Bordeaux hat 26 rote Rebsorten auf ihre Eignung und Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel untersucht. Die Wissenschaftler identifizierten fünf Kandidaten (Fer Servadou, Duras, Manseng noir, Vinhão und Arinarnoa), die in ihrem sensorischen Profil den klassischen Bordeaux-Sorten ähneln. Alle weisen zudem physiologische Eigenschaften auf, um mit einem zunehmend wärmeren und trockeneren Klima umgehen zu können.

Da die Zusammensetzung der Bordeaux-Weine durch die geschützte Ursprungsbezeichnung (AOC) streng reguliert ist, könnten diese neuen Sorten zunächst als sekundäre Rebsorten in geringen Anteilen in Cuvées eingesetzt werden. Ziel der Studie war es, die Auswirkungen dieser fünf Rebsorten auf die Typizität der klassischen Bordeaux-Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot zu bewerten. Dafür wurden die einzelnen Sorten in Anteilen von zehn oder 30 Prozent hinzugefügt.

Innerhalb von zwei Monaten wurden zwei sensorische Analysen durchgeführt. In der ersten Testreihe bewerteten 37 professionelle Verkoster die Weine. Das Ergebnis: Die Bordeaux-Typizität blieb weitgehend erhalten, selbst bei einer Beimischung von zehn oder 30 Prozent der neuen Rebsorten. Eine Ausnahme bildete die Sorte Vinhão, dessen Einführung zu einem minimalen Rückgang der Typizität geführt hatte.

In einer zweiten Verkostungsrunde untersuchte ein Panel von 20 Experten die Weine einmal blind und ein zweites Mal mit Kenntnis über die enthaltenen Rebsorten. Dabei wurde festgestellt, dass die Information über die Zusammensetzung keinen Einfluss auf die Bewertung der Typizität hatte. Dies deutet darauf hin, dass die Einführung neuer Rebsorten für erfahrene Experten keinen bedeutenden Einfluss auf die Wahrnehmung der Bordeaux-Typizität hatte.

Ein weiteres Ergebnis dieser sensorischen Tests war, dass die klassische Bordeaux-Cuvée als am typischsten bewertet wurde. Die Rebsorten Duras und Arinarnoa hatten selbst bei einer Zugabe von 30 Prozent keinen signifikanten Einfluss auf die Wahrnehmung dieser Typizität. Dagegen führte die Beimischung von Fer Servadou (10 % oder 30 %), Manseng noir (30 %) oder Vinhão (30 %) zu einer messbaren Abnahme der Typizität. Diese Veränderungen bewegten sich jedoch innerhalb eines engen Spektrums von „mehr“ zu „weniger typisch“. Die grundlegende Charakteristik der Bordeaux-Weine blieb weiter erhalten.

Während sich die meisten Forschungsarbeiten zu Cuvées auf chemische Veränderungen konzentrieren, ist die Frage der Typizität bislang kaum untersucht worden. Dies sei jedoch ein zentrales Thema, da die Typizität eng mit dem Wiedererkennungswert eines Weines verbunden ist. Sie wirkt sich zudem nachweislich auf die Kaufbereitschaft der Konsumenten aus.

Die Studie stellt einen wichtigen Schritt in Richtung der möglichen Einführung der fünf untersuchten nicht-autochthonen Rebsorten in die klassische Bordeaux-Cuvée dar. Weitere Untersuchungen seien laut den Forschern erforderlich, um die Typizität der verschiedenen Blends nach Fass- und Flaschenreifung sowie über verschiedene Jahrgänge hinweg zu bewerten.

(ru / Oeno One) 

Mehr zum Thema

MEHR NEWS Alle anzeigen

Aktuelle Beiträge

Alle anzeigen
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr

Veranstaltungen in Ihrer Nähe

WIR UNTERSTÜTZEN
Allian-Logo
PREMIUM PARTNER