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Eine Studie mit 3.350 Einwohnern in sechs französischen Weinbaugebieten will herausfinden, welchen Pestizid-Belastungen die dortigen Bewohner über ein Anbaujahr hinweg ausgesetzt sind. Organisiert wird das „PestiRiv“-Projekt von der französischen Agentur für Gesundheitssicherheit (Anses) und der nationalen Gesundheitsbehörde (Santé Publique France). "In Frankreich lebt ein großer Teil der Landbevölkerung in den Weinbauregionen. Sind diese Personen besonders stark den chemischen Mitteln ausgesetzt, die für phytopharmazeutische Behandlungen verwendet werden, und wenn ja, wie?", lautet die Fragestellung laut einer Presemitteilung der beiden Institutionen. Aus toxikologischer Sicht sei die Gefährlichkeit dieser Stoffe immer besser dokumentiert. Zur Frage der Stoffe, denen die Bevölkerung in der Nähe von Weinbergsflächen ausgesetzt ist, gebe es dagegen in der wissenschaftlichen Literatur viel weniger Belege.

Dazu werden 3.350 Personen in 250 Gemeinden der Regionen Auvergne-Rhône-Alpes, Bourgogne-Franche-Comté, Grand Est, Nouvelle-Aquitaine, Occitanie sowie Provence-Alpes-Côte d'Azur zwischen Oktober 2021 und August 2022 medizinisch überwacht. 1.500 Erwachsene und 750 Kinder wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt, die weniger als 500 Meter von Weinbergen, aber mehr als ein Kilometer von einer anderen landwirtschaftlichen Kultur entfernt leben. Als Kontrollgruppe fungieren 750 Erwachsene und 350 Kinder, die in gleichwertigen ländlichen Gemeinden, aber in nicht-landwirtschaftlichen Gebieten leben.

Durch die Entnahme von Haar-, Urin- und Umweltproben vor und während der Behandlungssaison werden Spuren von etwa fünfzig im Weinberg verwendeten aktiven Stoffen gesucht. Die Liste von Fungiziden, Insektiziden und Herbiziden "entspricht den im Weinbau am häufigsten verwendeten, am meisten verkauften und giftigsten Substanzen", erklärt Ohri Yamada, wissenschaftlicher Leiter von Anses.

Clémence Fillol, Epidemiologin bei Santé Publique France, rechnet mit der Veröffentlichung der Ergebnisse im Jahr 2024 und betont: "Diese Studie, die biologische und umweltbezogene Messungen kombiniert, wird es möglich machen, das Risiko von Menschen, die in der Nähe von Weinbaugebieten leben, genau zu beschreiben und zu ermitteln, ob es eine Überbelastung in dieser Bevölkerungsgruppe gibt. Es gehe darum, die Risiken zu erfassen, um sie zu steuern.

(uka / Quelle: Vitisphere, Santé Publique France - Foto: Wikipedia - Luigifab)

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