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Das Weingut Château de Sannes im französischen Anbaugebiet Luberon (Provence) bietet seit Kurzem geführte Weinverkostungen unter Hypnose an. Ziel ist es laut Château, "den Genuss von Wein zu einer intensiven, inneren Reise zu machen". Dafür verbinden die Veranstalter die Weinverkostung mit modernen Achtsamkeitstechniken.
Unter der Anleitung der Hypnotherapeutin Nathalie Chambert tauchen die Teilnehmer in einen Zustand erhöhter Achtsamkeit ein. „Es geht darum, die Verkostenden von äußeren Ablenkungen zu befreien und den Fokus vollständig auf den gegenwärtigen Moment und die sensorischen Eindrücke des Weins zu lenken“, erklärt Soizic Percher, verantwortlich für das weintouristische Angebot des Château de Sannes.
Zu Beginn schließen die Teilnehmer die Augen, konzentrieren sich auf ihre Atmung und visualisieren einen Wohlfühlort, um ein Gefühl der Geborgenheit zu schaffen. Nach einigen Achtsamkeitsübungen beginnt die eigentliche Verkostung: Die Augen werden leicht geöffnet, um das Glas zu greifen, und dann wieder geschlossen, um den Wein bewusst und intensiv zu erleben.
Nach der hypnotischen Verkostung werden die Teilnehmer sanft in den Wachzustand zurückgeführt, um den Wein erneut zu probieren. So lassen sich die Unterschiede zwischen den sensorischen Eindrücken unter Hypnose und im bewussten Zustand direkt vergleichen. Wichtig sei, dass während der Hypnose bewusst nicht über den Wein gesprochen wird, um die Wahrnehmung nicht zu beeinflussen.
Viele Teilnehmer berichten von intensiven Erinnerungen und Emotionen, die während der Hypnose geweckt werden – sogenannte „Proust’sche Madeleine“-Effekte. So erinnerte sich eine Teilnehmerin beispielsweise beim Geschmack von Orangennoten an einen Kindheitsnachmittag bei ihrer Großmutter. Diese innovative Verkostungsmethode helfe laut Nathalie Chambert nicht nur, sensorische Blockaden zu überwinden, sondern nehme auch die Angst vor „falschen“ Eindrücken. Es hebe den Weingenuss auf ein neues, emotionales Niveau.
(ru / Vitisphere)