Branchenfachleute aus 100 Ländern erwarten 2025 einen steigenden Markt für Premium-Weine. Das ist das Ergebnis des „Golden Vines Report 2024 “. Er gilt laut eigener Definition als „branchenführender Jahresbericht, der wichtige mikro- und makroökonomische Trends identifiziert, die den globalen Markt für Premium-Wein prägen werden“. Die Ergebnisse des Reports wurden von der Wirtschaftsberatung Deloitte verifiziert.
Für den Bericht wurden 1.200 Profis aus über 100 Ländern befragt, darunter 68 Masters of Wine, 29 Master Sommeliers, 160 Advanced Sommeliers, 48 ASI-Diplom-Inhaber und 301 Personen mit WSET-Diplomen. Außerdem beteiligten sich 397 Sommeliers von gehobenen und Michelin-Sterne-Restaurants, 267 spezialisierte Händler, 121 Sammler, 91 Vertreter von Weingütern sowie 36 Fachleute von Auktionshäusern. Laut ihrer Einschätzung werde sich der globale Markt für Premium-Wein positiv oder sogar sehr positiv entwickeln. Die wichtigsten Indizes für Fine Wine, der Liv-ex-100 und der Liv-ex-1000, waren seit März 2023 um rund 15 Prozent gefallen. In 64 Prozent der Antworten wurde eine optimistische Prognose abgegeben. Gründe dafür seien steigende Nachfrage, da Restaurants und Bars ihre Bestände wieder auffüllen müssten (20 Prozent der Antworten). Außerdem wird erwartet, dass Weinfreunde wieder mehr ausgeben und auch teurere Weine konsumieren werden. Gründe dafür seien das immer größere Wissen und die Erfahrung von Weingenießern und damit gesteigertes Interesse an hochwertigem Wein.
Die Fachleute orten zudem einen Trend zu autochthonen Rebsorten, sofern sie leichter, frischer, alkoholärmer, kalorienärmer, tanninärmer und eleganter als andere seien. Der Bericht prognostiziert auch eine steigende Nachfrage nach biologischen, biodynamischen, Natural- und Orange Wines. Besonders jüngere Konsumenten bevorzugten nachhaltig produzierte Weine, vor allem, wenn sie mit einer außergewöhnlichen Story vermarktet würden.
Das Piemont wurde von 20 Prozent aller Befragten als Region mit dem größten Potenzial genannt, getrieben durch das starke Interesse an italienischen Premium-Weinen. Eine Gefahr für negative Entwicklungen sehen die Fachleute für Bordeaux (27 %), Burgund, Kalifornien und Australien.
(al / Quelle: harpers.co.uk)