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Nach dem Deutschen Weinbauverband (DWV) hat sich auch der Bundesverband ökologischer Weinbau (Ecovin) gegen die von der EU-Kommission geplante Richtlinie zur nachhaltigen Verwendung von Pestiziden geäußert. Der Bundesvorsitzende von Ecovin, Andreas Hattemer, sagte in einer Stellungnahme: „Ja zu weniger gefährlichen Pestiziden in der Landwirtschaft, Nein zu absehbaren Fehllenkungen des Entwurfs.“ Würden die Vorschläge der EU eins-zu-eins umgesetzt, bedeute dies das Aus für den Öko-Weinbau in vielen Anbaugebieten, begründete Hattemer die Position des Verbandes. Ecovin plädiert dafür, den EU-Verordnungsentwurf zur nachhaltigen Verwendung von Pflanzenschutzmitteln grundlegend zu überarbeiten.
Der von der EU-Kommission vorgelegte Entwurf mit Namen Sustainable Use Regulation (SUR) will den Einsatz und das Risiko von Pflanzenschutzmitteln in der EU bis 2030 halbieren. Laut Ecovin differenziere die Richtlinie nur unzureichend zwischen chemisch-synthetischen Mitteln und solchen, die im ökologischen Landbau zugelassen sind. Obwohl Bio-Winzer bereits einen beträchtlichen Beitrag zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln leisteten und auch vermehrt auf Piwi-Rebsorten umgestiegen seien, würden sie im aktuellen EU-Entwurf benachteiligt. Der ökologische Weinbau brauche vor allem wirksame Mittel gegen Pilzkrankheiten. „Aktuell haben wir hier nur ganz wenige Stoffe wie Backpulver, Schwefel und Kupfer zur Verfügung, deren Mengen wir nicht einfach halbieren können“, sagt Andreas Hattemer.
Die Reduzierung der Pflanzenschutzmittel wird im Verordnungsentwurf vor allem nach ausgebrachten Kilogramm je Hektar bemessen, nicht nach Gefährlichkeit eines Stoffes. Für Bio-Winzer seien hingegen Indikatoren angebrachter, die die Gesundheits- und Umweltrisiken einzelner Wirkstoffe berücksichtigen. Ecovin fordert daher, dass die mit der EU-Öko-Verordnung vereinbarten Naturstoffe nicht unter das Reduktionsziel fallen dürfen.
(ru / Quelle: Ecovin; Foto: 123rf.com)
Deutscher Weinbauverband gegen pauschale Reduktion von Pflanzenschutz