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Der Deutsche Weinbauverband (DWV) hat sich in einer Stellungnahme gegen die von der EU-Kommission geplante Richtlinie zur nachhaltigen Verwendung von Pestiziden gewandt. Diese Sustainable Use Regulation (SUR) soll eine generelle Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln um die Hälfte bis 2030 und für die Schädlingsbekämpfung auch die verstärkte Verwendung von nichtchemischen Alternativen anstelle von chemischen Pestiziden erreichen.

Der Verordnungsvorschlag für die SUR enthält ein komplettes Anwendungsverbot für Pflanzenschutzmittel "in ökologisch empfindlichen Gebieten" wie Naturschutz-, Wasserschutz-, Vogelschutzgebieten, Natura-2000-Schutzgebieten sowie "allen sonstigen nationalen, regionalen oder lokalen Schutzgebiete, die von den Mitgliedstaaten an das Verzeichnis der nationalen Schutzgebiete (CDDA) gemeldet wurden". Ebenso betroffen wären öffentliche Parks, Gärten, Wege, Spielplätze, Freizeit- oder Sportstätten.
Laut DWV würde dies für viele Weinberge „faktisch die unumkehrbare Stilllegung bedeuten. Die Erfahrung zeigt, dass Weinberge, insbesondere Steillagen, die einmal aufgegeben wurden, nicht mehr in die Bewirtschaftung zurückkommen. An der Mosel würde die Weinerzeugung um rund 90 Prozent zurückgehen, in Baden und Württemberg um etwa ein Drittel der Rebfläche. Die bekanntesten Einzellagen würden ausgelöscht. Staatliche Vorgaben, die sich an unrealistischen Zielvorgaben orientieren, würden zum Berufsverbot führen“, heißt es in der Stellungnahme. Der DWV fürchtet außerdem, dass aufgrund der Definitionen die Einschränkungen gleichermaßen für konventionellen wie für biologischen Weinbau gelten könnten. Das konterkariere das Ziel der EU, den Anteil der Biolandwirtschaft signifikant zu erhöhen.

Wie DWV-Präsident Klaus Schneider erklärte, unterlaufe der Verordnungsvorschlag der EU-Kommission „bereits getroffene Vereinbarungen und Gesetze, die Landwirtschaft und Umweltschutz gemeinsam erzielt haben und erfolgreich umsetzen, wie das Biodiversitätsstärkungsgesetz in Baden-Württemberg. Dieses Verhalten von Seiten der europäischen Politik ist kontraproduktiv.“

(al / Quelle: dwv; Foto: 123rf)

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