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Die Hochrangige Gruppe zur Weinbaupolitik hat gestern in Brüssel ihre Empfehlungen für die europäische Weinbaubranche präsentiert. In insgesamt vier Sitzungen seit September hatte die Experten-Gruppe die derzeitige Lage des Weinbaus intensiv analysiert. Nun hat sie mehrere Lösungsansätze ausgearbeitet. So fordert der Abschlussbericht des Gremiums die EU-Kommission auf, für Rodungen von Rebflächen auch die Mittel der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu nutzen. Zunächst waren hierfür nur nationale Ressourcen eingeplant.

Laut dem Bericht sollten die Mittel der Agrarpolitik auch stärker genutzt werden, um die Erzeuger vor Klima- und Marktrisiken zu schützen. Zudem empfiehlt die Gruppe, die Verwendung von Kaliumphosphonat als Alternative zu Kupfer im ökologischen Weinbau zuzulassen. Eine Empfehlung zu Pflanzrechten wurde von der EU-Kommission bereits in einen Entwurf einer Verordnung umgesetzt. Hier geht es um die Verlängerung der Antragsfrist für die Erteilung von Wiederbepflanzungsgenehmigungen nach der Rodung von Rebflächen.

Der Deutsche Weinbauverband (DWV) sieht die Empfehlungen positiv und fordert eine rasche Umsetzung. „Die verabschiedeten Empfehlungen geben eine klare und positive Richtung für die Zukunft des europäischen Weinbaus vor“, so DWV-Generalssekretär Christian Schwörer, der als stellvertretender Vorsitzender der Weingruppe des landwirtschaftlichen Dachverbandes Copa Cogeca an der Sitzung in Brüssel teilnahm.

„Wir begrüßen die Vorschläge der EU-Kommission zum optimierten Management des Produktionspotenzials. Vor allem die Flexibilisierung des Systems der Pflanzungsgenehmigungen, die den Mitgliedstaaten eine stärkere Begrenzung des Wachstums ermöglicht, ist ein wesentlicher Baustein. Nur so kann Kohärenz garantiert werden, wenn konkret über Flächenabbau durch Rodung diskutiert wird“, sagte Schwörer weiter. Auf nationaler Ebene favorisiere der DWV als Alternative zu einer Rodung weiterhin ein System der Rotationsbrache. Diese macht es möglich, Flächen für künftig acht Jahre aus der Bewirtschaftung herauszunehmen und sie parallel für Biodiversitätsmaßnahmen nutzen zu können.

Der DWV begrüße zudem, dass die EU-Kommission neue Alternativen des Pflanzenschutzes im Bioweinbau prüfen möchte, um den sogenannten „Werkzeugkasten“ der Biowinzerinnen und -Winzer zu verbessern. Die EU-Kommission erwähnte in ihrer Präsentation auch konkret den Vorstoß der deutschen Winzer zur Wiederzulassung von Kaliumphosphonaten im Bioweinbau. Der Vorschlag wird derzeit geprüft.

Einigkeit bestand im Verband auch darüber, dass entalkoholisierte bzw. teil-entalkoholisierte Weine keine besondere Absatzförderung bekommen sollten. Sie seien zwar ein innovatives Segment, sollten aber keine Priorität haben.

„Angesichts der aktuellen Krise drängt der gesamte Weinsektor darauf, dass die EU-Institutionen diese Empfehlungen unverzüglich umsetzen“, fügte Generalsekretär Schwörer hinzu. „Wir können nicht bis zur nächsten großen GAP-Reform im Jahr 2027 warten. Die Winzerinnen und Winzer brauchen jetzt einen neuen europäischen Rechtsrahmen, um ökonomische und ökologische Entscheidungen treffen zu können, mit denen sie sich krisenfest und nachhaltig für ihre Zukunft aufstellen können“, so Schwörer.

(ru / Pressemitteilung)

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