Der spanische Weinunternehmer Miguel A. Torres vom gleichnamigen Weingut fordert die Weinproduzenten auf, den Klimawandel zu bekämpfen. „"Wir sprechen nicht von Klimawandel, sondern von einem Klimanotstand. Das ist für den Weinbau schlimmer als die Reblaus.“, sagte er bei einem Vortrag über die Auswirkungen der Klimaveränderung auf die Weinindustrie. Torres ist Gründungspartner der International Wineries for Climate Action (IWCA) und hat seit 2007 über 15 Millionen Euro in erneuerbare Energien, Biomasse, Elektroautos, Energieeffizienz, Aufforstung und Forschung investiert. Zwischen 2008 und 2020 hat das Unternehmen nach seinen Aussagen die CO2-Emissionen um 34 Prozent pro Flasche gesenkt. Sein Ziel sei, sie bis 2030 um 60 bis 70 Prozent und bis 2050 auf Null zu reduzieren.
Torres beschreibt den Weinbau als Indikator für den Klimawandel und einen „Sektor, der auf internationaler Ebene bereits unter den Folgen leidet“. Für ihn sind die extremen Wetterereignisse der letzten Jahre mit Bränden und Rauchschäden, Frost, Hagel und Hitzewellen "ein Zeichen für das, was in Zukunft zu erwarten ist".
Die IWCA ist eine Arbeitsgruppe von Weingütern, die sich für einen wissenschaftlich fundierten Ansatz zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen in der gesamten Weinindustrie einsetzt.
(al / Quelle: drinksbusiness; Foto: Pixabay Greg Reese)
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