Bei einer Auktion von Christie‘s in Hongkong wurde neben anderen Weinen aus den 1860er-Jahren eine Flasche Château Latour***** 1865 für umgerechnet 96.000 Euro verkauft. Der Schätzpreis betrug 26.000 Euro. Die Flasche war im Jahr 1990 neu aufbereitet worden und bekam eine neue Kapsel und ein neues Etikett. Eine fünf Liter fassende Jeroboam Latour 1961 wurde ebenfalls für 96.000 Euro (Schätzpreis: 76.700 Euro) versteigert. Drei Einzelflaschen-Lose des Latour 1945 erzielten jeweils 10.300 Euro.
Neben Château Latour wurden auch Weine von Bouchard Père & Fils*** aus dem Burgund versteigert: Eine Flasche Chambertin 1865 erzielte 73.700 Euro (Schätzpreis 35.400 Euro), eine Flasche Montrachet 1864 erzielte 51.600 Euro (17.700 Euro), drei Flaschen Musigny Grand Cru 1945 wurden für jeweils 56.000 Euro verkauft, mehr als doppelt so hoch wie der Schätzpreis von 22.400 Euro.
Alle Weine der Auktion stammten direkt von Weingütern der Artémis Domaines der Familie des Milliardärs François Pinault. Artémis erwarb Bouchard Père & Fils 2022 nach einer Fusion mit dem Weinunternehmen der Familie Henriot. Frédéric Engerer, CEO von Artémis Domaines, sagte: „Diese Auktion zeigt, dass Sammler großen Wert auf Herkunft, Lagerbedingungen und Transparenz der angebotenen Lose legen. Alte und seltene Weine, insbesondere die großen Jahrgänge des 19. Jahrhunderts, stellen ein einzigartiges Kulturgut dar. Aus Reben vor der Reblaus-Krise hergestellt, bieten diese Weine außergewöhnliche Geschmackserlebnisse.“
Christie’s teilte mit, dass alle Lose Käufer fanden und der Gesamterlös drei Millionen Euro erreichte. Jeder vierte neue Käufer kam aus der Bevölkerungsgruppe der sogenannten Millennials, wurde also zwischen 1980 und 1996 geboren. Das sei ein deutliches Zeichen für das Interesse einer jüngeren Generation von Bietern.
(al / Quelle: decanter)