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Die Rebenkrankheit Flavescence Dorée (Goldgelbe Vergilbung) hat sich in der Champagne im Jahr 2024 massiv ausgebreitet. Die Zahl der infizierten Rebstöcke stieg von 920 im Jahr 2023 auf über 10.300 im Jahr 2024. Die Verbände des Anbaugebiets fordern daher eine verpflichtende Untersuchung aller Weinberge und die Erarbeitung eines Aktionsplans zur Eindämmung der Krankheit.
„Mit über 10.000 betroffenen Rebstöcken im Jahr 2024 sprechen wir von mehreren Kilometern an markierten Parzellen“, sagte Sébastien Debuisson, technischer Leiter des Comité Champagne, während der Generalversammlung der Association Viticole Champenoise (AVC) am 5. Dezember in Épernay. Besonders betroffen sind sieben Gemeinden, darunter Mailly-Champagne, Festigny und Mareuil-le-Port, die jeweils mehr als 1.000 infizierte Rebstöcke verzeichnen.
Im Jahr 2024 wurden insgesamt 12.100 Hektar untersucht, davon 4.000 Hektar freiwillig und 8.200 Hektar wegen einer verpflichtenden Kontrolle. „Es ist entscheidend, dass wir jetzt handeln“, sagte Maxime Toubart, Präsident des Syndicat Général des Vignerons de Champagne (SGV). „Mit der Krankheit zu leben, bedeutet, mit ihr zu sterben. Wir müssen alle Gemeinden in der Appellation untersuchen und eine verbindliche Kontrollpflicht für das gesamte Gebiet einführen.“
Ab Januar 2025 wird daher eine Taskforce ins Leben gerufen, die Vertreter des SGV, der Union des Maisons de Champagne (UMC) und des Comité Champagne umfasst. „Diese Taskforce wird einen langfristigen Plan zur Ausrottung der Flavescence Dorée entwickeln“, kündigte Toubart an. Ziel sei es, alle Akteure der Branche zu schulen, die Forschung zu intensivieren und nachhaltige Werkzeuge zur Bekämpfung der Krankheit zu entwickeln. „Wir müssen jetzt handeln und unsere Bemühungen verdoppeln, solange es noch möglich ist“, betonte er. Der angekündigte Aktionsplan wird Anfang 2025 vorgestellt und soll die Grundlage für eine nachhaltige Lösung bilden.
Flavescence dorée ist eine Quarantänekrankheit, die durch sogenannte Phytoplasmen hervorgerufen wird. Hauptüberträger dieser Bakterien ist die Amerikanische Rebzikade. Der Befall durch Phytoplasmen verursacht in der Pflanze Stoffwechselstörungen. In Folge kommt es zu Vergilbungssymptomen, Wachstumsstörungen und manchmal zum Absterben der Weinreben. Die wichtigsten Mittel zum Eindämmen von Flavescence dorée sind die Rodung der erkrankten Rebstöcke und die Bekämpfung der Amerikanischen Rebzikade mit Insektiziden.
(ru / Vitisphere)
