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Der Verkauf von Maisons & Domaines Henriot an die Unternehmensgruppe Artémis Domaines des französischen Milliardärs und LVMH-Mehrhheitsaktionärs Francois Pinault ist von der burgundischen Winzervereinigung CAVB (Confédération des Appellations et des Vignerons de Bourgogne) scharf kritisiert worden.
Mit dem Verkauf übernimmt Artémis Domaines rund 200 Hektar Grand Cru- und Premier Cru-Weinberge aus dem Besitz von Familie Henriot. Dazu gehören auch der in Beaune ansässige Négociant und Produzent Bouchard Pere & Fils sowie mit William Fevre eines der größten Weingüter des Chablis. Der Winzer und CAVB-Vorsitzende Thiébault Huber kommentierte die Übernahme in der Tageszeitung Le Monde als „traurigen Schritt“. Weiter erklärte er: „Das Risiko ist ein feudales System, in dem das Land den Reichen gehört, die die Herren des Ortes sind, während die Einheimischen wie Arme behandelt werden."
In einem Interview mit der britischen Tageszeitung „Times“ sagte der CAVB-Vorsitzende, dass der Zusammenschluss seine Sorgen über die Zukunft des burgundischen "Familienmodells" verstärkt habe. Weinberge, die früher innerhalb einer Familie von Generation zu Generation weitergegeben wurden, würden nun „an wohlhabende Investoren verkauft, die sie wie die berühmte ‚Kelly-Handtasche‘ von Hermes betrachten“ und sie benutzten, um den Ruf ihrer Luxusgüterkonzerne zu verbessern. Außerdem würden die Preise für die Weine der Region infolge der Investitionen der neuen Eigentümer „wahrscheinlich für die meisten Menschen unerschwinglich", warnte er.
Zum Dachverband CAVB gehören aktuell 272 Weingüter. Sie sind Mitglieder der Union des Grands Crus de Bourgogne, der Union des Crus de Bourgogne sowie der Union des Appellations Régionales.
(uka / Foto: Domaine Huber-Verdereau)