Der Präsident des Genossenschaftsverbandes Coopération Agricole Nouvelle-Aquitaine, Denis Baro, sagte in einem Interview mit dem Branchenmagazin Vitisphere, dass in Bordeaux bis Ende 2024 bis zu 20.000 Hektar Reben gerodet werden könnten. Zusätzlich zu den 8.000 Hektar, die im vergangenen Winter mit staatlicher Unterstützung von bis zu 6.000 Euro pro Hektar ausgerissen wurden, dürfte laut seiner Einschätzung mindestens noch einmal so viel kommen, wahrscheinlich mehr. Das bedeute einen Rückgang von zehn bis 15 Prozent der Produktion der Genossenschaften. Obwohl die kleine Erntemenge 2023 von 900.000 Hektolitern Angebot und Nachfrage wieder in ein Gleichgewicht gebracht hätte, erhole sich der Markt nicht in der gewünschten Geschwindigkeit. Der starke Mehltaudruck der vergangenen beiden Frühjahre bringe viele kleine Winzer zusätzlich an den Rand des Ruins. Sie hätten kaum mehr Geld für die Behandlung von Reben.
Baro erklärte, der weltweite Konsumrückgang würde sich nicht so schnell wieder erholen - und nicht alle Produzenten würden das durchhalten können. Man müsse weiter diversifizieren, zum Beispiel in Schaumweine oder Weine mit geringerem oder ohne Alkoholgehalt.
(al / Quelle: vitisphere)