wein.plus
ACHTUNG
Sie nutzen einen veralteten Browser und einige Bereiche arbeiten nicht wie erwartet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.

Anmelden Mitglied werden

Image header

Pierre Castel, der 96-jährige Gründer des Weinhändlers und Produzenten Castel, wurde in der Schweiz zu einer Steuernachzahlung und Geldstrafe in Höhe von 424 Millionen Euro verurteilt. Er habe es laut Gericht versäumt, den Schweizer Behörden „mitzuteilen, dass er die Castel-Gruppe leitet und von 2007 bis 2009 über eine Stiftung in Liechtenstein hohe Dividenden erhalten hat".  Die vorherigen Jahre seien bereits verjährt. Laut eigenen Angaben ist Castel das drittgrößte Weinunternehmen der Welt mit einem Umsatz von 800 Millionen Euro und 500 Millionen verkauften Flaschen pro Jahr.

Pierre Castel war 1981 nach der Wahl des Sozialisten François Mitterrand zum französischen Präsidenten in die Schweiz gezogen und lebte von 1990 bis 2012 unter seinem zweiten Vornamen „Jesus“ in Genf. Erst 2017 brachten die Behörden Jesus Castel mit Pierre Castel in Verbindung und identifizierten ihn als Chef der Castel-Weingruppe. Die Steuererklärungen von Pierre Castel hätten sich laut Finanzbehörden „merklich von den Einkommens- und Vermögenselementen, die ihm in der Presse zugeschrieben wurden", unterschieden. Er bestritt im Gerichtsverfahren, eine operative Rolle innerhalb der Weingruppe gehabt zu haben. Das Fehlen von Dokumenten erklärte er mit seiner Art des Managements: Mündliche Vereinbarungen und Handschläge zählten für ihn demnach mehr als schriftliche Verträge. Genau das Fehlen von Dokumenten brachten die Schweizer Steuerbehörden als Argument dafür, dass Pierre Castel "die Kontrolle über die Gruppe aus operativer Sicht behalten und fast alle Dividenden von der Holding erhalten hatte". Das Gericht stellte auch im Hinblick auf die hohen Summen fest, dass er "die Konsequenzen seiner bewussten Entscheidung tragen muss, 'Handschläge' schriftlichen Dokumenten vorzuziehen, was folglich zu einer Unmöglichkeit führt, einen greifbaren Beweis für seine Behauptungen zu erbringen." Pierre Castel legte Berufung gegen einen Teil der Geldstrafen und Nachsteuern ein.

Zur Castel-Gruppe gehören die Marken Baron de Lestac in Bordeaux, Kriter in Burgund, Roche Mazet im Languedoc, Listel in der Camargue, die Weinhandlungen Barton&Guestier, Barrière Frères, Patriarche und die Weinkellerei und Handelskette Nicolas, dazu die Websites Savour und Vinatis.

(al / Quelle: vitisphere; Foto: 123rf)

Mehr News Alle anzeigen

Aktuelle Beiträge

Alle anzeigen
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr

Veranstaltungen in Ihrer Nähe

PREMIUM PARTNER