|
In Frankreich werden 27.461 Hektar Weinberge gerodet, um die Überproduktion zu bekämpfen. 1.300 Winzer planen zudem, den Weinbau auf 8.700 Hektar völlig einzustellen. Die Entschädigungszahlung zum Roden der Weinberge von 4.000 Euro pro Hektar haben knapp 5.500 Winzer beim Landwirtschaftsministerium beantragt. Sie erhalten insgesamt 109,8 Millionen Euro unter der Auflage, bis 2029 keine Reben mehr auf den gerodeten Flächen zu pflanzen. Diese Zahlen gab das Ministerium nach Ablauf der Frist bekannt. Die Rodungen müssen bis 2. Juni 2025 abgeschlossen sein. Danach können die Betriebe die Beihilfen anfordern.
Zahlen der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV) zeigen, dass die Weinproduktion in Frankreich 2023 die Nachfrage um zehn Prozent überstieg. Lag der Pro-Kopf-Konsum von Wein in den 1960er-Jahren noch bei 120 Liter pro Jahr, sind es heute noch 40 Liter - und der Trend zeigt weiter nach unten. Auch die Exporte gingen im Vorjahr um fast zehn Prozent zurück. Daher hat sich die Regierung entschlossen, das Angebot zu reduzieren, um die Preise zu stabilisieren. Die Rebfläche in Frankreich von 789.000 Hektar wird somit in einem ersten Schritt um fast 3,5 Prozent reduziert. In Schätzungen gehen Brancheninsider davon aus, dass insgesamt rund 100.000 Hektar Weinberge, also jeder achte Rebstock in Frankreich, ausgerissen werden müsste, um Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
(al / Quelle: decanter; vitisphere)