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Die Zeit ist reif für neue Weinformate im deutschen Fernsehen: Allmählich tragen die TV-Macher dem Umstand Rechnung, dass bei den Zuschauern ein wachsendes Interesse an konkreter Weininformation zu beobachten ist.

In vielen Sendungen spielt Wein eine Rolle - ob als Empfehlung zum Essen in Kochsendungen wie bei Alfred Biolek, als Tipp in Ratgebersendungen (SWR), als Nebenaspekt in Reisesendungen, als Informationbeim Hausfrauenvormittag (ZDF) oder in spielerischer Form in Unterhaltungsformaten wie „Fröhlicher Weinberg” und „Wahl der Deutschen Weinkönigin”: Wein ist als Thema präsenter denn je - vor allem immer wieder im Herbst. 

Kaum ein Programmverantwortlicher (außer ARTE) traute sich aber, dem Thema Wein ein eigenes Format zu widmen. Im Oktober starten nun gleich zwei neue Wein-TV-Projekte, beide vorerst mit je zwölf Folgen:

„Deutschlands Beste Weine” - Gemeinschaftsproduktion von hr und SWR, „Vinum TV” - bei n-tv. Beide Formate setzen auf einen prominenten Moderator: Frank Elstner, Hausmoderator beim SWR ( „Menschen der Woche”, „Verstehen Sie Spaß?”) geht für die öffentlich-rechtliche Koalition ins Rennen, ZDF Polit-Urgestein Ulrich Kienzle moderiert für die private Konkurrenz. Die Ansätze sind ähnlich: Glaubwürdige Protagonisten stellen Winzer, Weinregionen und Wissenswertes über roße Weine vor.

SWR und hr haben eine Jury aus Prominenten (Alfred Biolek, Rainer Hunold), Fachpresse ( „Alles über Wein”, „Wein Gourmet”, „Weinwelt”) und Weinprominenz (Natalie Lumpp, Christina Fischer) gebeten, eine Liste mit den ihrer Meinung nach besten 100 deutschen Weingütern mit ihrem bestem Wein vorzustellen. Die erste Auswahl birgt keine Überraschung: Die „üblichen Verdächtigen” wie die Weingüter Meyer-Näkel, Heymann-Löwenstein, Peter Jost, Hermann Dönnhoff, Philipp Wittmann, Bernhard Breuer, Schloss Vollrads, Robert Weil, Juliusspital, Ökonomierat Rebholz, Karl H. Johner und Gerhard Aldinger. In jeder Folge steht ein ausgewählter Wein eines Weingutes im Blickpunkt. Darüber hinaus werden Weine mit günstigem Preis-Leistungs-Verhältnis aus der jeweiligen Region vorgestellt.

 

Frank Elstner (links) im Weinberg mit Helmut Dönnhoff bei der Verkostung eines Rieslings aus der Lage „Niederhäuser Hermannshöhle”

Die Dreharbeiten mit Frank Elstner begannen am 5. September. Der bekannte Moderator neigte bisher zu kräftigen Rotweinen. Die geballte Konfrontation mit hochwertigen Rieslingen von Reinhard Löwenstein, Peter Jost, Dr. Rowald Hepp und Helmut Dönnhoff ließen ihn staunen: Fasziniert probierte Frank Elstner deutsche Weißweine auf Weltniveau, durfte sogar einen mit 100-Parker-Punkten ausgezeichneten Dönnhoff Eiswein kosten.

Der ehemalige „Wetten dass?”- Moderator staunte auch über Helmut Dönnhoffs Weinvergleiche: Große Weine verglich er im Interview mit großer klassischer Musik. „Deutschlands beste Weine” startet am 2. Oktober um 16.15 Uhr im SWR und um 19.00 Uhr im hr. Am 16. Oktober um 15.30 Uhr ist „Vinum TV” zum ersten Mal auf Sendung. Produzent Markus Vahlefeld bereitet seit Monaten geduldig den Streifzug durch die Weinwelt vor. Mit TV-Routinier Ulrich Kienzle ist es ihm gelungen, einen „Weincharakter” von Rang als Protagonisten zu gewinnen.

Mehrere Mitglieder der „Weinfeder” sind an der Produktion der neuen Sendungen beteiligt: Werner Eckert stellt „Weintipps” von richtiger Lagerhaltung bis zur optimalen Trinktemperatur beim SWR vor.

Der Autor dieses Beitrages ist Autor dreier Folgen von „Deutschlands Beste Weine”, und Weinfeder-Schatzmeisterin Yvonne Heistermann stellt ihre Kameratauglichkeit mit Weinempfehlungen für „Vinum TV” unter Beweis: Nach einer Ausschreibung des DWI verkostete eine Fachjury in einer Blindprobe 140 Weine. Zwölf Favoriten von Spätburgunder über Rieslinge bis zum Sekt wurden ausgewählt und von Yvonne Heistermann vor der Kamera erläutert: „Eine neue Erfahrung: Aromen haben wir mit Früchten dargestellt, zwölf Folgen haben wir in Frankfurt im „Silk” in nur zwei Tagen abgedreht - die Arbeit mit der Kamera hat mir viel Spaß gemacht.” Ob die
neuen Weinsendungen über die Pilotstaffeln hinaus im Programm bleiben werden, wird von den Einschaltquoten abhängen.

Beide Formate haben Chancen sich zu etablieren - die Mischung aus Sachverstand und Publikumsnähe stimmt. Beide Sendungen könnten zudem den Weg dafür ebnen, dass mittelfristig eine der großen bundesweiten TV-Programme den Mut findet, regelmäßig ein kompetentes Weinmagazin zu senden. Das Thema Wein hätte es verdient.

Quelle: Weinfeder Journal, Ausgabe 8, 20. September 2005 

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