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In München 1976 geboren, in Barcelona aufgewachsen und in Berlin studiert: Der Kulturaustausch ist seit seiner Geburt ein wichtiger Teil des Lebens von Sascha Pablo Koch. Seit April 2021 beantwortet er Fragen und löst Probleme unserer Premium-Mitglieder, dazu ist er im Business Development von wein.plus in Spanien aktiv.

Sascha Pablo Koch

Ein für ihn ebenso bedeutsamer Aspekt des Alltags ist die Liebe zur Gastronomie: Essen und Trinken waren seit seinem Kindesalter ein wichtiges Thema im Elternhaus. Das gemeinsame Kochen und - ab einem gewissen Alter - ein Glas Wein dazu zu trinken, gehört zu seinen schönsten Familienerinnerungen.

Nach dem Philosophie- und Latinistik-Studium in Berlin - das er, na klar, mit Gastro-Jobs finanzierte -, absolvierte Sascha in Barcelona eine Ausbildung zum Koch und Patissier. Er arbeitete einige Jahre in der Gastronomie, bis er die Cafeteria des Goethe-Instituts in Barcelona übernahm und drei Jahre lang führte. Bei der Auswahl der Weine für die unterschiedlichsten Veranstaltungen, die er dort organisierte, wurde sein Interesse für Wein geweckt. Er und sein Team organisierten Wein-Verkostungen, Konzerte mit Weinbegleitung und ein großes Weinfest deutscher Winzer in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Weininstitut. Dort stellten mehr als 15 deutsche Weingüter ihre Weine dem spanischen Publikum vor.

Schließlich zog es ihn übers Mittelmeer nach Mallorca, wo er in verschiedenen Weingütern arbeitete und sehr viel über An- und Ausbau lernte. Nun lebt er mit seiner Ehefrau und zwei Kindern in Torroella de Montgrí im Norden Kataloniens, etwa 100 Kilometer von Barcelona entfernt. Neben seiner Arbeit für wein.plus absolviert Sascha inzwischen eine Online-Ausbildung zum Winzer, deren Praktika ihn ins Anbaugebiet La Rioja führen.

Du hast Philosophie studiert, Weinmachen ist ein Handwerk. Ist Dir bei der Arbeit mit Wein in den Weingütern, in der Gastronomie oder beim privaten Genuss jemals ein Aspekt begegnet, der eine philosophische Frage berührt hat?

Beim Philosophieren Wein zu genießen, haben uns ja schon die alten Griechen in ihren Symposien beigebracht! Die philosophische Betrachtung, die mich immer wieder in Erstaunen versetzt, besonders nachdem ich die harte Arbeit im Weinberg und im Weinkeller aus nächster Nähe kennengelernt habe, ist die Frage, wie ein natürliches, landwirtschaftliches Produkt wie die Traube durch den wundersamen Prozess der Gärung eine so tiefe Übereinstimmung mit den menschlichen Sinnen und Bedürfnissen erreichen kann: Ein Lebensmittel, das unter bestimmten Bedingungen eine unvergleichliche Präzision, Komplexität und Tiefe erreichen, eine Landschaft sinnlich beschreiben und schließlich der beste Begleiter der Geselligkeit und der Freude sein kann, aber auch dem Traurigen ein wenig die Last nimmt. Wein ist ein Bindeglied zwischen Natur und Geist, ebenso wie auch der Mensch. Es kann kein Zufall sein, dass Noah nach der Sintflut als erstes einen Weinberg pflanzte.

In München geboren, in Berlin studiert, in Spanien eine Heimat gefunden: Wenn Du die deutsche und die spanische Weinkultur vergleichst, was sind für dich die interessantesten Unterschiede?

In Spanien gilt Wein traditionell als Nahrungsmittel, er ist ein wesentlicher Teil der "dieta mediterranea" und gehört zum Alltag. Tafelweine stehen in einfachen Wirtshäusern oft noch uneingeschränkt zur freien Verfügung, das ist mit Qualitätsweinen nicht vereinbar. Das kenne ich so nicht in Deutschland - Wein gab es in meinem deutschen Umfeld hauptsächlich zu besonderen Anlässen. Die spanische Weinbranche ist aber seit einigen Jahren im Wandel: Massenproduktion wird zugunsten von Qualität aufgegeben. Hoffentlich bleibt der Wein dennoch weiterhin ein unkompliziertes Alltagsprodukt!

Du lässt dich zum Winzer ausbilden und willst künftig einen eigenen Weinberg bewirtschaften. Wie muss der Wein schmecken, den du dort produzieren wirst? Was für einen Charakter soll er prägen?

Straffe geradlinige Weine mit Nerv und Biss liebe ich, leichte Rotweine, die man auch im heißen, mediterranen Sommer trinken kann. Im Nachhall sollte er den Gaumen für den nächsten Schluck vorbereiten, das ist wichtig: ein "vin de soif", wie die Franzosen sagen. Wenn tatsächlich der Traum eines eigenen Weinbergs in Erfüllung gehen sollte, würde ich gerne zur Wiederbelebung der einfachen, schlichten, aber trotzdem authentischen und ehrlichen Dorfweine Spaniens beitragen. Tiefe Mineralik und Komplexität - das liebe ich auch, ist jedoch eine andere Liga.

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