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Auch wenn 2019 im Allgemeinen als exzellenter Jahrgang im Piemont gehandelt wird, sind die Ergebnisse der Barbaresco-Verkostung doch ziemlich heterogen. Das Jahr begann mit einem warmen und trockenen Winter, doch der Frühling war kalt und regnerisch Er sorgte nicht nur für eine späte Blüte, sondern auch einen unregelmäßigen Fruchtansatz. Es folgten ein heißer Juni und ein ausgeglichener Sommer, in dem ein Teil des Rückstands wieder aufgeholt werden konnte. Die idealen Wetterbedingungen im Herbst machten schließlich eine entspannte Lese ohne Eile möglich.
© Barbaresco

Dennoch scheinen manche Betriebe ihre Trauben eher zu früh als zu spät eingefahren und es auch mit der Selektion nicht allzu ernst gemeint zu haben. Manchen Weinen fehlt es trotz merklicher Alkoholkraft an Dichte, Komplexität und Frucht-Charme; die Tannine fallen nicht selten relativ spröde und trocknend aus und die für Nebbiolo so typischen ätherischen Aromen gehen bisweilen ins kampferartig Grüne. Während die besten Weine an der Luft noch an Tiefe gewinnen, dazu geschmeidiger und feiner werden, entwickeln sich die weniger guten Exemplare nach dem Öffnen kaum zum Positiven oder sogar in die Gegenrichtung - sie werden spröder und eher noch grüner.

An der Spitze des Jahrgangs, soweit wir ihn bis jetzt verkostet haben, stehen einige ausgesprochen feine und komplexe Weine. Es sind Barbaresco wie wir sie uns wünschen, mit Eleganz, Tiefe und bei aller Kraft Charme. Dabei sind viele dennoch so fest gebaut, dass man ihnen unbedingt noch einige Jahre Reife zugestehen sollte, manche wiederum sind schon heute so betörend und zugänglich, dass es kein Schaden wäre, sie wenn schon nicht in diesem Herbst, so zumindest im kommenden anzutrinken – freilich ohne sich damit beeilen zu müssen. Denn während man davon ausgehen kann, dass die spröden und bisweilen ein wenig grünen Weine auch in Zukunft nicht wesentlich mehr Trinkfreude bereiten werden als heute, reifen jene, die sich schon jung harmonisch präsentieren, in aller Regel auch am besten.

90 Barbaresco haben wir in den vergangenen Wochen probiert, davon 70 des Jahrgangs 2019. Eingeladen wurden alle relevanten Produzenten, doch nicht alle haben Weine eingereicht, weshalb einige bekannte Spitzenbetriebe in unserer Liste bislang fehlen. Da wir aus guten Gründen niemals auf Messen, Präsentationen oder vor Ort beim Erzeuger probieren, können wir die Lücken so nicht füllen. Wir versenden aber noch dieses Jahr eine weitere Einladung. Später angestellte Proben reichen wir nach oder stellen sie im nächsten “Im Fokus: Barbaresco” im Herbst 2023 vor.

Alle Weine wurden mehrfach blind in unserem Verkostungsraum in Erlangen probiert. Die besten Ergebnisse stellen wir hier vor. Links zu allen Bewertungen mit ausführlichen Beschreibungen sowie den Produzenten finden Sie jeweils am Ende der Bestenlisten.

 

Im Fokus: Barbaresco Jahrgang 2019

Im Fokus: Barbaresco Jahrgang 2018

Im Fokus: Barbaresco Jahrgang 2017

Im Fokus: Barbaresco Ältere Jahrgänge

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