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Kaltern macht derzeit richtig Freude – vor allem, wenn man ein anspruchsvoller, neugieriger Weinliebhaber ist. Nachdem in den 90er Jahren die Wende von Massenproduktion hin zu qualitativ hochwertigen Weinen vollzogen wurde, hat sich in den ersten 10 Jahren des neues Jahrtausends vor allem viel hinsichtlich Eigenständigkeit und Authentizität der Weine getan. Das liegt zum einen am allgemeinen Trend in Südtirol. In Kaltern kommt hinzu, dass viele neue, ambitionierte Betriebe die Szene bereichern. Und eines fällt auf in Südtirols bekanntestem Weinort: Er wir immer grüner. Die Anzahl der zertifizierten Bio-Betriebe ist inzwischen auf sieben angewachsen und – mindestens genauso wichtig: Die (noch) 'konventionellen' sind sehr aufgeschlossen gegenüber ökologisch nachhaltiger Wirtschaftsweise, weil sie feststellen, dass dies der Qualität und Eigenständigkeit der Weine gut gut tut.

Hier ein Überblick darüber, was das Weindorf Kaltern derzeit zu bieten hat. Die Kellereien im Ortskern

Kellerei Kaltern

Das neue und das historische Kellereigebäude

Kellerei Kaltern

Andrea Moser bei der Traubenannahme

Brunner

Mit 650 Mitgliedern und einer bewirtschafteten Fläche von circa 450 Hektar ist die Cantina Kaltern die größte genossenschaftlich organisierte Kellerei in Südtirol. Ihr Ziel ist es, „das in die Welt hinauszutragen, was die kleine Gemeinde an Südtirols größtem natürlichen Badesee und ihren Wein so einzigartig macht, nämlich die Gemeinschaft, die dahintersteht. Der Spirit, die Euphorie, das gemeinsame Streben, den Wein, das Dorf und natürlich auch die 'Naturschönheit Kaltern'“. So oder ähnlich klingen natürlich viele Texte auf Homepages und in Prospekten. Dass dies hier jedoch auch gelebt wird, konnte ich bei meinem letzten Besuch erfahren, der im Herbst 2019 zur Weinernte stattfand. Ich traf mich mit Kellermeister Andrea Moser bei der Traubenanlieferung und im Laufe des Gesprächs waren es mindestens 15 Weinbauern, die ihre Merlot-Trauben ablieferten. Andrea Moser kannte jeden persönlich und nahm sich Zeit, sich mit den Leuten ausgiebig nicht nur über die Qualität der Trauben und andere den Wein betreffende Themen zu unterhalten. Dieser intensive, persönliche Kontakt findet auch das ganze Jahr über statt, und die damit verbundene Beratung dient sowohl der Traubenqualität als auch der Einhaltung der hier sehr hohen ökologischen Standards. Neben diesen beiden Aspekten ist den Verantwortlichen auch die soziale Komponente – sowohl Kellerei-intern als auch nach außen – sehr wichtig. Es wurde deshalb ein Nachhaltigkeitskonzept entwickelt, das die Bereiche Betriebsführung, Umweltschutz und gesellschaftliches Engagement abdeckt und mit einer Zertifizierung durch Fair’n Green garantiert wird.

Das Sortiment gliedert sich seit dem Zusammenschluss in drei Produktlinien. Die 'Klassische Linie', in der es um „entspannten Trinkgenuss“ geht mit erfrischend leichten und zugleich bodenständigen Weinen, die die Sortentypizität und die Besonderheiten des Anbaugebiets rund um den Kalterer See klar zum Ausdruck bringen sollen. In der 'Selektions-Linie' legt man Wert auf „Terroir, das man schmeckt“. Die Weine werden gewonnen aus handverlesenen Trauben bester Qualität, gewachsen in etablierten Weinbergen mit alten Rebstöcken und niedrigen Erträgen. In der Top-Linie 'Quintessenz' konzentriert man sich auf fünf große Leitsorten: Sauvignon, Cabernet Sauvignon, Weißburgunder, Vernatsch (für den Kalterersee) und den edelsüßen Goldmuskateller, deren Trauben ausschließlich aus den „Charakterlagen“ gekeltert werden und an die die ökologischen Ansprüche noch höher sind. 

Wie die anderen genossenschaftlich organisierten Kellereien in Südtirol hat auch die Cantina Kaltern ihr Sortiment noch mit einer ganz besonderen Selektion im High-end-Bereich komplettiert - dem 'kunst.stück'. Das ist ein Wein aus einer Traubenpartie, die Kellermeister Andrea Moser aufgrund ihrer spezifischen Jahrgangsqualität besonders begeistert hat. Welcher Wein das ist, entscheidet die Natur. So wurde im Premierenjahr 2014, das sich durch relativ kühle Durchschnittstemperaturen auszeichnete, ein Weißburgunder als 'kunststück' gekeltert. Im Folgejahr war es ein Cabernet Sauvignon Riserva und 2016 – für viele sicherlich überraschend – der Lokalmatador Kalterersee Classico Superiore. Das neueste „kunst.stück“ wird im Oktober 2020 präsentiert werden: ein Merlot Riserva 2018. Ebenfalls im qualitativen High-end-Bereich befindet sich die 'Spielwiese' von Andreas Moser, auf der er sich mit den XXX-Weinen austoben darf. XXX steht für „experiment-explore-exclusiv". Hier gibt es stilistisch keine Vorgaben und es werden Weine verschiedenster Art produziert: Orange-wines, spontanvergorene Weine, unfiltrierte Weine, Vernatsch, der zu 100% im Barrique ausgebaut wird, Pet-Nat aus Riesling, etc.. Andrea Moser hat hier alle Freiheiten und kann machen, was er spannend findet. Einzige Voraussetzung: absolute Top-Qualität. Die Kellerei macht um diese Weine keinen großen Rummel. Man findet sie nicht einmal auf der Webseite. Wichtig ist Andrea Moser „neben der Freude, die ich als Kellermeister und Weingenießer an diesen Weinen habe, dass sie unseren Horizont erweitern und wir die hier gemachten Erfahrungen auch für unsere 'normale' Produktion nutzen können.“

 

Erste + Neue

Der historische Barriquekeller

Kellerei Kaltern

Die aus der Fusion der Ersten Kellerei (gegründet im Jahre 1900) mit der Neuen Kellerei (gegründet 1925) entstandene Erste+Neue ist seit 2016 in die Kellerei Kaltern eingegliedert, wobei die Marke Erste+Neue weiterhin bestehen blieb sowie die ursprüngliche Stilistik der Weine beibehalten wurde. Die Lagen, aus denen die Trauben stammen, sind größtenteils identisch mit denen der Kellerei Kaltern, allerdings unterscheiden sich die aus ihnen stammenden Weine vor allem in der Selektions-Linie 'Puntay' in Ihrer Stilistik von denen des neuen Stammhauses. Hier kommen bei den Weißweinen große Holzfässer zum Einsatz was zu einem etwas weicheren Charakter mit mehr Cremigkeit führt, wobei immer die Eleganz und Frische als bestimmende Elemente die Weine prägen sollen. Die Roten sind im Vergleich zu den entsprechenden Sorten des Stammhauses etwas strukturierter. In der klassischen Linie wird vor allem auf frische Frucht und filigrane Struktur Wert gelegt. Bis auf den Rosé sind alle Weine sortenrein aus den traditionellen Südtiroler Rebsorten gekeltert.

Ein Muss bei einem Kaltern-Besuch ist der Puntay Keller der Erste+Neue. Die Wände des historischen Kellers aus dem Jahr 1999 wurde vom Südtiroler Künstler Robert Scherer mit farbenfrohen Motiven aus der Weinmythologie versehen und verbindet würdevolle historische Atmosphäre mit fröhlicher animierender Lebendigkeit.

 

Baron Di Pauli

Blick vom Arzenhof auf den Kalterer See

Baron di Pauli

Die Familie Di Pauli kam vor circa 300 Jahren aus dem Fleimstal nach Kaltern und war neben dem Weinbau bis ins 19. Jahrhundert auch in der Politik auf regionaler und nationaler Ebene aktiv. Bis 1932 wurde die Kellerei als Familienbetrieb geführt. Aufgrund der Umwälzungen nach dem ersten Weltkrieg, als Südtirol in den italienischen Staat eingegliedert wurde, fielen die traditionellen Absatzmärkte im Norden weg, und die Südtiroler Weinproduzenten mussten mit Billiganbietern aus dem Süden konkurrieren, was dazu führte, dass die Kellerei in eine Genossenschaft umgewandelt wurde. Die Familie selbst trat 1960 aus der nach ihr benannten Genossenschaft aus und bewirtschaftete die Weingüter Arzenhof bei Kaltern sowie Höfl unterm Stein in Söll bei Tramin, produzierte jedoch selbst keinen Wein sondern lieferte die Trauben an die Kellerei Brigl. Anfang der Jahrtausendwende wollte man jedoch das besondere Potenzial dieser beiden Lagen dazu nutzen, eigenen Wein zu produzieren. Da es keine eigenen Kellerstrukturen mehr gab, wurden die Weine in der Kellerei Kaltern ausgebaut. Das Ziel war von Anfang an, hochwertige Weine im Premiumsegment zu produzieren, für die „keine Kompromisse eingegangen werden. Die Erträge im Weinberg werden auf ein Minimum reduziert, sodass die Rebe ihre ganze Kraft auf wenige Trauben konzentrieren kann.“ Die Weinberge werden naturnah bewirtschaftet. Das Sortiment besteht derzeit aus neun Weinen. Bei den Weißweinen werden die Südtirol-Klassiker Sauvignon Blanc und Gewürztraminer sowie Riesling und bei den Roten Vernatsch für den Kalterersee 'Kalkofen' und Lagrein sortenrein ausgebaut. Zudem gibt es jeweils eine Weiß- und Rotwein-Cuvée sowie den 'Mythos', ein Gewürztraminer, der nur in ganz besonderen Jahren gekeltert wird - nur drei mal in den vergangenen 16 Jahren. Er wird so ausgebaut, wie es der Kellermeister aufgrund des Jahrgangs für angemessen hält. Als Strohwein aus getrockneten Trauben gewonnen, oder wie 2004 - sehr ungewöhnlich für Italien - als Eiswein.

Die Weine der Kellerei Kaltern, der Ersten+Neuen sowie von Baron di Pauli sind im Direktverkauf im Wine Center erhältlich.

39052 Kaltern
Tel.: +39 0471 966067
info@winecenter.it
www.winecenter.it
info.kellereikaltern.com
www.kellereikaltern.com

Die Weine der drei Kellereien in den Weinkritiken von wein.plus:

 

Weingut Thomas Pichler

Thomas Pichler

Thomas Pichler

Details aus dem ursprünglichen Weinkeller

Thomas Pichler

Thomas Pichler ist ein traditionsverbundener Winzer, und zugleich war er, seitdem er 2003 mit der Produktion seiner eigenen Weine begonnen hat, immer schon ‚a bissl anders‘. Vor 15 Jahren, als alle anderen Produzenten den Klassischen Kalterersee als unkomplizierten, jung zu trinkenden Wein produzierten, kelterte er aus bis zu 90 Jahren alten Reben seinen ganz speziellen Kalterersee, den ‚Olte Reben‘. Einen Kalterersee, bei dem die typischen milden Mandel- und Kirscharomen dieses Weins mit spürbaren, jedoch harmonisch eingebundenen, weichen Gerbstoffen verbunden sind. Durch seinen konsequent trockenen Ausbau ist der ‚Olte Reben‘ zugleich ein fordernder Wein, bei dem sich Saftigkeit und Trinkfluss mit Vielschichtigkeit und Tiefe verbinden. ‚A bissl anders‘ sind auch die beiden weiteren Vernatsch-Weine von Thomas Pichler. Der ‚A bissl wos BSUNDERS‘ wird aus Trauben gekeltert, die am Stock abgeknickt und dadurch leicht angetrocknet werden, so dass ein sehr dichter, vollmundiger Wein entsteht, der sich zugleich saftig, animierend und dadurch ausgesprochen spannend präsentiert. Der ‚A bissl ROSÈ‘ ist einfach deshalb ‚a bissl anders‘, weil aus Vernatsch ansonsten praktisch nie ein Rosé gekeltert wird. Beides sind Vernatsch-Interpretationen, die mit ihrer ganz speziellen Art einfach Freude machen. Auch bei den Weißweinen ist das Credo von Thomas Pichler: Vollreife Trauben, die intensive, langlebige Weine ergeben, bei denen eine salzige Mineralik für Feinheit und Trinkigkeit sorgt – und das nicht nur in ihrer Jugend, sondern auch nach einigen Jahren der Reife. Für den kräftigen Lagrein Riserva ‚Sond‘ und die Cuvèe ‚Furioso‘ ist eine gewisse Reife unbedingt notwendig. Beides sind dichte, komplexe Weine, die Zeit brauchen, um sich zu öffnen und die in ihnen steckenden Qualitäten voll zu entfalten. Bei allen Weinen spürt man, was Thomas Pichler will: „Ein gutes Glas Wein soll Freude bereiten, bei dessen Genuss Persönlichkeit zum Ausdruck gebracht werden sollte, geprägt vom Charakter des Winzers und dem Weinbaugebiet. Beim Weinausbau halte i Weine von ich nicht sehr viel von Theorien, sondern verlasse mich bei sämtlichen Entscheidungen aufs Gefühl, die Nase und den Mund. Es besteht nicht die Absicht mit allerlei Hilfsmitteln irgendwelche Modeweine abzufüllen“

Im Weinberg und im Keller gilt die Devise „so wenig wie möglich“. Thomas Pichler ist kein Bio-Winzer, hat aber seit Beginn seiner Tätigkeit als Weinbauer keine Herbizide und Insektizide verwendet. Die Produktion war nie besonders groß und das soll auch so bleiben. „Wichtig ist mir, dass ich alles selbst machen kann und deshalb wird es sicher nie mehr als 20.000 Flaschen im Jahr geben.“ Angesichts dieser relativ geringen Produktionsmenge sowie der Qualität und Eigenwilligkeit der Weine ist das Preisniveau ausgesprochen zivil. Bis auf den ‚Furioso‘ liegt alles im mittleren Bereich.

Direktverkauf nach telefonischer Anmeldung:

Weinbergweg 4, Kaltern
Tel.: +39 0471 963 094
info@thomas-pichler.it

Die Weine von Thomas Pichler in den Weinkritiken

 

Andi Sölva

Andi Sölva

Andi Sölva

Andi Sölva im weinberg

Andi Sölva

Als Andi Sölva 2009 seinen ersten Wein präsentierte, sorgte er damit gleich für Aufsehen und für eine gewisse Irritation bei traditionell eingestellten Liebhabern des Kalterersees sowie im Kollegenkreis. Sein Klassischer Kalterersee mit dem - vermeintlich - englischen Namen ‚Sea‘ war dunkler und schmeckte deutlich kräftiger als die meisten Klassischen Kalterer. Dabei war der damalige Newcomer im Herzen ein sehr traditionsbewusster Winzer und auch sein Wein war trotz seiner Andersartigkeit und des modern klingenden Namens eine Rückbesinnung auf frühere Zeiten. So wurde der Wein wie früher üblich als Mischsatz aus verschiedenen Rebsorten gekeltert. Und das waren neben dem normalen Vernatsch Sorten wie Edelschwarzer (die Negrara Trentina-Rebe aus dem nahen Trient) und Grauvernatsch. Das ergab dann auch schon mal einen kräftigeren Wein, und damit blieb Andi Sölva der Tradition treu. Denn sein Kalterer war ein Wein, wie ihn die Gäste im Wirtshaus bestellten, wenn Sie vom Wirt etwas besseres wollten als den üblichen, eher leichten Hauswein. „Giab ma an Sea“ hieß das dann im Kalterer Dialekt mit Betonung auf allen Vokalen – womit auch die Namensgebung des Kalterers von Andi Sölva geklärt ist. „Dieser sprachliche Bezug zum Terroir und zu unserer Kalterer Tradition war und ist mir wichtig“ so Andi Sölva. Inzwischen ist der ‚Sea‘ von allen in Kaltern als eine wertvolle Bereicherung des lokalen Weinangebots anerkannt und geschätzt, und Andi Sölva produziert neben diesem Wein noch einige andere interessante Gewächse. Bei allen bleibt er seiner Linie treu. Die heißt: Handwerklich gemachte, traditionelle Weine mit einer gewissen Substanz und Reifefähigkeit sowie einer unverkennbaren individuellen Handschrift. „Das wichtigste für mich ist erst einmal der jeweils geeignete Standort, in denen die Trauben voll ausreifen können, ohne dabei ihre Frische und Eleganz zu verlieren. Dann der Ausbau im großen Holzfass und/oder gebrauchten Barrique sowie eine teilweise Maischegärung auch bei den Weißweinen Weißburgunder und Riesling. Wobei der Ausbau nie den Geschmack der Weine bestimmen soll, sondern dafür sorgt, das sich die Fruchtkomponenten nicht vordergründig präsentieren, sondern auf ruhige, verhaltene und tiefgründige Art.“

Beim zweiten Rotwein, den Andi Sölva neben seinem ‚Sea‘ produziert, setzt er auf den Cabernet Franc statt auf den klangvolleren und oft als höherwertig eingestuften Cabernet Sauvignon. „Der Cabernet Franc reift circa zehn Tage früher aus als der Sauvignon und garantiert mir praktisch jedes Jahr vollreife Trauben. Außerdem schätze ich den etwas herzhafteren Charakter dieser Cabernet-Variante.“

Neben seinen eigenen Weinen produziert Andi Sölva zusammen mit seinem Kollegen Norbert Kofler vom Terlaner Weingut Kiemberger noch die Linie ‘"VIRIBUS UNITIS“ (mit vereinten Kräften). Das sind drei „Gemeinschaftsweine". Der Rosé ‚Flaschenpost‘ aus Lagrein, Vernatsch und Cabernet sowie eine Rot- und eine Weißwein-Cuvée. „Sie sollen interessantes und spannendes aus unseren beiden Kellern vereinen.“  

Verkostung und Verkauf nach telefonischer Vereinbarung

Barleiterweg 24
I-39052 Kaltern am See

Tel.: +39 349 3233246
info@andisoelva.com
www.andisoelva.com

Die Weine von Andi Sölva in den Weinkritiken

 

Lieselehof – Werner Morandell

Claire und Werner Morandell

Lieselehof

Blick vom Weingut auf den Kalterer See

Lieselehof

Werner Morandell gehört zu den Pionieren in Südtirol. Er war neben Rudolf Niedermayr in Eppan einer der ersten, die sich mit pilzresistenten Sorten beschäftigten und er gehört mit Sicherheit zu denjenigen, denen es mit zu verdanken ist, dass diese Sorten inzwischen – nicht nur in Südtirol – sehr gute Qualitäten liefern und einen immer besseren Ruf besitzen. „Ohne Qualität macht es keinen Sinn Wein zu produzieren – auch nicht mit resistenten Sorten“, so Werner Morandell. „Wir sind mit unserer Fokussierung auf diese Sorten einen schwierigen Weg gegangen, aber es war immer mein Traum, mit den PIWI-Sorten Top-Qualitäten zu produzieren. Das habe ich jetzt durch immer mehr Ertragsreduzierung, peniblere Kellerarbeit und vor allem durch das Vertrautwerden mit den Eigenarten dieser Sorten zu 99% hingekriegt. Aber mindestens genauso schwierig war es, diese Sorten mit ihren Namen, die bis vor kurzem fast niemand kannte, ins Bewusstsein der anspruchsvollen Weinkonsumenten zu bringen. Bei den Neugierigen unter ihnen ist uns das schon sehr gut gelungen, aber da können wir noch einiges tun. Da es jedoch immer mehr PIWI-Weine gibt, die in Blindverkostungen vor hochwertigen Weinen aus ‚normalen‘ Sorten liegen, dürfte uns das in Zukunft keine Probleme bereiten.“ Werner Morandell war immer schon jemand, der mit seinem Engagement für die PIWIs “auf fünf Hochzeiten gleichzeitig getanzt hat. Die Weinproduktion hier auf dem Hof, Vorträge im ganzen Land, Bücher über PIWIs, Kundenbetreuung, etc.“. Jetzt hat er sich etwas zurückgezogen. Die Begeisterung für die PIWIs ist ihm deshalb nicht abhanden gekommen, denn „es gibt ja noch vieles, was noch gar nicht richtig ausgelotet Ist. Welche Sorten an welchen Standorten, die Kombinationsmöglichkeiten bei Cuvées, neue Sorten, die Möglichkeiten neuer Sorten, die erst seit kurzem hinzugekommen sind oder Sorten, die in Zukunft noch hinzukommen werden. Da sind wir eigentlich erst noch am Anfang. Aber der ist jedenfalls schon mal sehr vielversprechend und stimulierend.“

Derzeit werden vier Weißweine, zwei Rote, drei Süßweine und ein Sekt angeboten, bis auf Weißburgunder, Gewürztraminer und Cabernet alle aus PIWI-Sorten. „Vom Marketing her sind das wahrscheinlich zu viele verschiedene Weine, aber um die Eigenheiten unserer Sorten und Lagen wirklich zur Geltung zu bringen, haben wir diesen Weg gewählt.“ Und das mit Erfolg, denn fast alles geht in die gehobene Gastronomie in Südtirol, Italien und das benachbarte Ausland.

Ein Muss bei einem Besuch des Lieselehofs ist die Besichtigung des „Rebenmuseums“. Werner Morandell hat 360 verschiedene Rebsorten aus der ganzen Welt auf einem Weinberg vor seinem Haus angepflanzt. Vor allem im Herbst, wenn sich das Laub verfärbt, ein einzigartiger Anblick.

Es stehen 4 Apartments mit privaten Terrassen und Liegewiesen zur Verfügung.

Es werden Weinseminare und Führungen mit Weinverkostungen angeboten.

Karditscherweg 6, Kaltern
Tel.: 0471 – 965 060
info@lieselehof.com
www.lieselehof.com

Die Weine des Lieselehofs in den Weinkritiken

 

Steflhof - Familie Andergassen

Walter und Georg Andergassen

Steflhof

Der Verkostungsraum

Steflhof

Walter Andergassen begehrte in den frühen siebziger Jahren auf, denn er war es leid, von Traubenkäufern immer weniger Geld für seine Trauben zu bekommen. Er nahm die Weinbereitung und den Verkauf selbst in die Hand. In der Folge wurde der Wein nicht mehr offen oder in Großgebinden, sondern ausschließlich in der 7/10tel-Flasche verkauft. Ein Novum in Kaltern zu dieser Zeit. Das Angebot, das bis dato nur aus Vernatsch bestand, wurde nach und nach erweitert und besteht nun aus VernatschChardonnay, Gewürztraminer, Lagrein und Merlot. So rebellisch sich Walter Andergassen in den 70er Jahren verhielt, so ruhig und zurückhaltend leitet inzwischen sein Sohn Georg das Familienweingut im Herzen von Kaltern. Nachdem sein Vater seine Ziele - hohe Weinqualität und Unabhängigkeit von Traubenkäufern - erreicht hat, ist ja auch eher Konstanz und Pflege des Erreichten angesagt. Das heißt jedoch nicht, dass auf dem Steflhof die Zeit stehen geblieben ist , denn „beim Wein macht man immer neue Erfahrungen und es wird immer etwas geben, was man besser oder einfach nur anders machen kann,“ so Georg Andergassen. Die Weine sind typische, traditionelle Kalterer Gewächse, die sich zugleich modern präsentieren. Feinfruchtig, zart und elegant der Kalterersee, vollmundig und würzig der Gewürztraminer, fruchtig frisch der Chardonnay, dunkelfruchtig der Lagrein und vollmundig der Merlot.

Auch in der Gestaltung des in den unterirdischen Keller integrierten Verkostungsraums verbindet sich Tradition und Moderne. Die ausschließlich aus Holz bestehende Einrichtung ist funktional, schlicht und gediegen und wurde aus den Dauben alter Weinfässer gefertigt.

Inzwischen übernimmt Sohn Manuel immer mehr Verantwortung. Und der steckt nach seinem Abschluss der Hochschule Geisenheim University und der Universität Trient voller jugendlicher Energie, die er unter anderem dazu nutzen möchte, das derzeit ‚naturnah‘ arbeitende Weingut nach und nach komplett auf ‚bio‘ umzustellen.

Man kann auf dem Steflhof auch Appartements mieten und so im historischen Ortskern in 300 Jahre alten Gemäuern Kalterer Weinkultur genießen.

Direktverkauf nach Vereinbarung und am Verkaufsstand an der Straße vom Dorf Kaltern zum Kalterer See Öffnungszeiten 8.00 bis 18.00

Penegalweg 8, Kaltern
Tel.: +39 0471 964 955
info@steflhof.it  
www.steflhof.it

 

Weingut Peter Sölva

Stephan Sölva

Weingut Peter Sölva

Weingut und Garten

Weingut Peter Sölva

Das Weingut Peter Sölva blickt auf eine nunmehr zehn Generationen währende Geschichte zurück und gehört damit zu den ältesten Kellereien in Kaltern. Es wurde seit Jahrhunderten immer vom Vater an den Sohn weitergegeben; derzeit bestimmt Stephan Sölva die Geschicke des Weinguts. Die Geschichte beziehungsweise die Wertschätzung der Leistungen seiner Vorfahren prägen seine Arbeit. Die beiden Toplinien sind deshalb nach den historischen Familiennamen benannt – ‚DeSilva‘ und ‚Amistar‘. DeSilva war der Name des Vorfahren Andreas der sich um 1200 als Winzer im Norden Italiens angesiedelt hatte. Der Name wurde dann eigentlich ohne Grund von DeSilva zu Sölva umgeschrieben. 'Amistar' ist der Familienname von Susanna Amistar. Sie heiratete DeSilva Kaspar Anton 1678 und sie war das letzte Kind der Familie Amistar, die diesen Namen beanspruchen durfte. Die Weine der DeSilva-Linie werden aus 20 bis 70 Jahre alten, tiefwurzelnden Reben gewonnen und umfassen die Südtiroler Leitsorten Weißburgunder, Pinot Grigio, Sauvignon, Gewürztraminer, Chardonnay, Vernatsch für den Kalterersee, Lagrein sowie die Rosé-Cuvée 'Perrosè' und einen Grappa aus Lagrein-Trester. Amistar hingegen ist eine besondere Komposition mehrerer Rebsorten zur Erinnerung an die Familiengeschichte. „Kompromisslose Pflege in Weinberg und Keller. Eine optimale Harmonie zwischen Wachstum und Ertrag mit einem Anteil Spätlese machen unter anderem das besondere bei diesen Weinen aus,“ so Stephan Sölva. In der Amistar-Linie werden derzeit sechs Weine sowie ein Muskateller, Gewürztraminer-Grappa und der Amistar Weinbrand produziert. Bis auf den Cabernet Franc sind alle Weine Cuvées. Beim Weißwein aus Chardonnay und Sauvignon Blanc, bei den Roten je nach Jahrgang Cabenet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Lagrein und Petit Verdot. "Um ausdrucksstarke Weine zu bekommen, müssen wir uns auch im ökologischen Sinn immer mehr dem Boden zuwenden", ist Sölva überzeugt. Denn dort entstehe das, was jeden Wein einzigartig macht. Das heißt für Stephan Sölva, der kein Bio-Produzent ist, ein pfleglicher, naturnaher Umgang mit dem Boden, die Einbeziehung der natürlichen Zyklen in die Arbeit in Weinberg und Keller. „Es ist nicht wichtig, was ich will, sondern das, was die Pflanze braucht. Und wenn man dann den Weinen im Keller noch die ihnen angemessene Zeit lässt, um die von der Natur gegebenen Ecken und Kanten abzurunden, entstehen ausdrucksstarke, charaktervolle Gewächse.“

Goldgasse 33
39052 Kaltern am See

Tel. +39 0471 964 650
Fax +39 0471 965 711

Montag bis Mittwoch von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 20 Uhr
Donnerstag und Freitag von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 23.30 Uhr
Samstag von 9 bis 20 Uhr (durchgehend)
Ruhetag: Sonntag

Spezielle Öffnungszeiten im Juli und August, im Herbst und zur Winterzeit

Die Weine von Peter Sölva in den Weinkritiken

 

Weingut Ritterhof

Kellereigebäude und Restaurant

Ritterhof

Ludwig Kaneppele

Ritterhof

„Ritterhof Kaltern, Weinstraße Nr. 1“, so lautet die Anschrift des Ritterhofs. „Das sagt eigentlich schon alles über uns“, meint Betriebsleiter Ludwig Kaneppele mit einem verschmitzten Augenzwinkern, wohl wissend, dass es in Südtirol mit seinen vielen Top-Betrieben ohnehin keine absolute Nummer 1 gibt. „Aber die besondere Adresse ist für uns natürlich auch ein zusätzlicher Ansporn oben mitzuspielen. Wichtig ist uns aber vor allem, dass wir bei allen unseren Weinen überdurchschnittliche Qualitäten anbieten können und darüber hinaus möchten wir mit einigen Selektionen ein paar Ausrufezeichen setzen. “ Besitzer des Ritterhofs ist die für ihre Obstbrände und Grappe bekannte Familie Roner aus Tramin, weshalb auf dem Ritterhof der Gewürztraminer eine wichtige Rolle spielt. Die Selektion ‚Auratus‘ erfreut sich vor allem bei den italienischen Weinführern großer Beliebtheit und erhält regelmäßig die höchsten Auszeichnungen. Was wiederum Geschäftsführer Ludwig Kaneppele besonders freut, weil die Trauben zum Großteil von den Weinbergen seiner Familie stammen.

Außer den eigenen 7,5 Hektar Rebfläche werden auf dem Ritterhof die Trauben von langfristig gebundenen Vertragswinzern verarbeitet, welche weitere 35 Hektar bewirtschaften. Die eigenen Flächen befinden sich größtenteils in der Nähe des Weinguts bei Kaltern sowie in Tramin, die der Lieferanten vor allem im sogenannten Unterland bei Kurtatsch, Montan und Auer, sowie im dem Bozner Talboden. Entsprechend vielfältig ist das Angebot des Ritterhofs. Derzeit werden 30 Weine angeboten, unterteilt in drei Selektionslinien: ‘Terra‘, ‚Collis‘ und ‚Rarus‘. Die bodenständige Terra-Linie bildet das Fundament und besteht aus den klassischen Südtiroler Weinen. Sortentypizität und Trinkigkeit stehen hier im Vordergrund. „Sie sollen genussvoll ein Stück Heimat vermitteln. Darüber hinaus soll der Name ‚Terra‘ für unsere bodenständigen Weine auch darauf hinweisen, dass uns ein gesunder, fruchtbarer Boden als Grundlage unserer Weinproduktion sehr wichtig ist. Denn wenn wir unsere Böden nicht pfleglich behandeln, können wir irgendwann mal einpacken“, so Ludwig Kaneppele. In den Weinbergen erfolgt deshalb eine naturnahe, umweltschonende Bewirtschaftung. Natürlich auch bei den anderen Selektionsweinen. Die Trauben für die Weine der Linie ‚Collis‘ stammen aus den besten Hanglagen der jeweiligen Anbauzonen. Die Linie ‚Rarus‘ macht ihrem Namen alle Ehre, denn sie besteht aus nur zwei Weinen, dem aus angetrockneten Traminertrauben gekelterten ‚Sonus‘ und dem Lagrein ‚Manus‘. Beide werden nur in besonders guten Jahren produziert.

Über den Kellereigebäuden befindet sich das Restaurant Ritterhof, in dem man die Weine des Weinguts sowie eine große Auswahl anderer Südtiroler Weine zu feinen, klassischen Südtiroler Gerichten genießen kann.

Verkostungsmöglichkeit und Verkauf in der Vinothek:
Montag - Freitag 8.00 - 18.00 Uhr; Samstag 9.30 - 12.00 Uhr (von August bis Ende Oktober am Samstag 9.00 - 17.00 Uhr)

Weinstraße 1, 39052 Kaltern
Tel. +39 0471 963298
info@ritterhof.it
www.ritterhof.it

Die Weine des Ritterhofs in den Weinkritiken

 

Kettmeir

Josef Romen

Kettmeir

Die Kellerei Kettmeir ist einer der ältesten Weinbaubetriebe in Kaltern. Das wunderschön gelegene Weingut wurde 1919 von Josef Kettmeir gegründet und genoss auch lange Zeit einen guten Ruf. Die ‚dunkle Zeit‘ des Südtiroler Weinbaus als in den 60er und 70er Jahren fast ausschließlich preisgünstige Massenweine nachgefragt wurden, ging auch am Traditionsweingut Kettmeir nicht spurlos vorbei und man sah sich gezwungen eher Masse als Klasse zu produzieren. 1986 übernahm die italienische Gruppe Santa Margherita die Mehrheitsanteile und strukturierte den Betrieb von Grund auf um. Seit dem werden nur noch 7/10tel-Weine produziert und der Fokus zunächst auf die Herstellung frischer, fruchtiger Weißweine gelegt, die auf dem italienischen Markt sehr gefragt waren. Vor allem die aromatischen Sorten Südtiroler Herkunft wie Gewürztraminer, Sauvignon und Müller-Thurgau sind auf der Halbinsel ausgesprochen begehrt. Natürlich befinden sich auch die klassischen Südtiroler Rotweine im Sortiment. „Wichtig ist für uns vor allem, dass wir uns mit unseren Weinen von anderen Anbaugebieten absetzen können und dass man im Glas Südtirol mit seiner Frische,  Frucht und Eleganz, wiedererkennt“, so Josef Romen, Betriebsleiter und Önologe der Kellerei. Dies gilt sowohl für die klassische Linie, die aus 12 typischen Südtiroler Weinen besteht, als auch für Linie ‚Grandi Selezioni‘, in der Müller-Thurgau, Weißburgunder, Chardonnay, Pinot Noir und die Süßweinspezialität Rosenmuskateller vertreten sind. Die Trauben hierfür stammen aus den Höfen ‚Maso Reiner‘ im Süden der Region an der Grenze zum Trentino, deren kalkhaltige Böden besonders für die Burgundersorten Chardonnay und Pinot Noir geeignet sind. Der ‚Maso Ebnicher‘ oberhalb von Bozen ist mit seinen steilen, sandigen Böden ideal für den Müller-Thurgau geeignet. Für den Rosenmuskateller werden die besten Trauben aus den Lagen in Kaltern selektioniert. “In der ‚Grandi-Selezioni‘-Linie wollen wir mehr als die typischen Fruchtaromen der jeweiligen Rebsorte. Die Trauben besitzen mehr Tiefe und Komplexität und sie brauchen Zeit, um sich zu entfalten, weshalb sie auch später in den Verkauf kommen.“. Außer mit den Lagenweinen der ‚Grandi Selezioni‘ will man mit hochwertigen Schaumweinen im Top-Bereich Zeichen setzen. „Besonders am Herzen liegen uns die im traditionellen Flaschengärungsverfahren hergestellten Sekte, denn Südtirol mit seinem Gebirgsklima hat einzigartige Möglichkeiten, hochwertige Sekte zu produzieren, die zugleich Frische und Tiefe besitzen, und die sich von den anderen bekannten italienischen Anbaugebieten Franciacorta und Trento DOC markant unterscheiden. Qualitativ haben wir überhaupt kein Problem, mit den besten Flaschengärern Italiens als auch mit vielen Champagnern mitzuhalten“ so Josef Romen. Die Begeisterung des Kellermeisters für hochwertige, gebietstypische Sekte wird sich in Zukunft auch in den Produktionszahlen niederschlagen, denn dieser Bereich soll in Zukunft stark ausgebaut werden.

Detailverkauf:

Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 19 Uhr
Samstag von 9 bis 12 Uhr
Ruhetag: Sonntag

Besichtigung auf Anfrage möglich.

Kellereistraße 4
39052 Kaltern

Tel. +39 0471 963 518
Fax +39 0471 963 393

Die Weine der Kellerei Kettmeir in den Weinkritiken

 

Hier gehts zu Teil 2

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