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Südtirol und Vernatsch, das gehört zusammen wie Toskana und Chianti. Die urtypische Südtiroler Rebsorte dominierte die Weinberge der Alpenregion bis weit in die 1980er-Jahre. Doch die Ära des Massenweins brachte dem Vernatsch sein fragwürdiges Image ein, das ihm - völlig zu Unrecht - noch heute nachhängt.

Wie andere Regionen Nord- und Mittelitaliens auch, entwickelte sich Südtirol in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zum Anbaugebiet für Massenwein. Auf dem Höhepunkt war fast die gesamte Anbaufläche der Region mit Vernatsch bepflanzt. Die Absatzkrise zu Anfang der 1980er-Jahre setzte diesem Trend ein jähes Ende. Mit einer beispiellosen Qualitätsoffensive gelang es den Südtiroler Winzern, innerhalb kürzester Zeit ihren Weinbau umzustellen und die Dolomiten-Region zum Vorzeige-Weingebiet zu verwandeln.

Heute wachsen in den Südtiroler Weinbergen rund 20 verschiedene Rebsorten. Die einstige Leitsorte Vernatsch verlor rapide an Beliebtheit bei Winzern und Weintrinkern. Warum, das erklärt Andrea Moser, Kellermeister der Kellerei Kaltern: „Vor 40 Jahren wurde Vernatsch praktisch überall angepflanzt, auch dort, wo die Bedingungen völlig ungeeignet waren, zum Beispiel in zu hohen Lagen oder auf zu schweren Böden. Entsprechend dünn und charakterlos waren die Weine. Viel wurde als Offenwein oder in der Literflasche verkauft. Als eine neue Weinmacher-Generation das Ruder übernahm, setzte sie auf andere Rebsorten, um das Südtiroler Image aufzupolieren."

Der Vernatsch wurde so immer mehr durch weiße Rebsorten ersetzt: In den hohen Lagen durch Weißburgunder und Sauvignon Blanc, in den tiefer gelegenen Weinbergen durch Chardonnay, Pinot grigio und Gewürztraminer. Über die Jahre schrumpfte der Vernatsch-Anteil daher von ehemals 90 Prozent auf derzeit zehn Prozent der insgesamt 5.300 Hektar Südtiroler Rebfläche.

Auch die genossenschaftlichen Mitglieder der Kellerei Kaltern haben in den vergangenen Jahren viele Vernatsch-Rebstöcke gerodet. Aber mittlerweile hat sich die Fläche bei 80 Hektar stabilisiert.

„Menge und Traubenqualität entsprechen heute exakt dem, was wir als Kellerei brauchen, um Kalterersee-Weine auf Top-Niveau zu erzeugen“, erzählt Andrea Moser.

 

Top-Qualität und Herkunfts-Charakter

Die Zeit der belanglosen Weine ist beim Vernatsch längst vorbei. Heute steht er nur noch in besonders geeigneten Lagen. Und unter diesen Bedingungen ergibt er finessenreiche Weine, die sich wunderbar trinken lassen und einfach Spaß im Glas bieten. Die bekanntesten aus Vernatsch gekelterten Weine sind der Kalterersee, der so heißt wie der See, an dessen Ufern er wächst, sowie der St. Magdalener aus Bozen und der Meraner.

Vom Kalterersee produziert die Kellerei Kaltern drei unterschiedliche Linien: Klassik, Selektion und Quintessenz. Bei allen setzt Andrea Moser als verantwortlicher Kellermeister auf Eleganz, Frische und Trinkfluss. Bei der Klassik-Linie stehen zudem die sortentypische Frucht und Trinkspaß im Vordergrund. Die Weine der Linie Selektion aus alten Rebstöcken sind ausdrucksvoller, komplexer und zeigen unverwechselbaren Herkunfts-Charakter. Die Qualitätsspitze bilden die Quintessenz-Weine, sie stammen aus den hochwertigsten Trauben der besten Lagen, die zum größten Teil biologisch bewirtschaftet werden.

In den Weinbergen um den Kalterersee findet der Vernatsch optimale Bedingungen vor. Die Wassermassen des Sees wirken wie eine Klimaanlage, die die Reben vor Wetter-Extremen schützt. Andrea Moser erklärt, was die Kalterersee von den Weinen der anderen Vernatsch-Anbaugebiete Südtirols unterscheidet: „Die Weine sind besonders fein und filigran, sie sind zarter und duftiger als beispielsweise die St. Magdalener, die aufgrund anderer Bedingungen kräftigere, strukturiertere Weine ergeben.“

 

Kunststück der Natur

Seit dem Jahrgang 2014 bringt die Kellerei Kaltern auch eine limitierte Sonderedition heraus. In diesem schwierigen, von Regen und Kirschessigfliege geprägten Jahr wurde eine perfekt ausgereifte und gesunde Partie Weißburgunder-Trauben geerntet, deren Qualität alles übertraf, was sonst in den Keller kam – ein echtes Kunststück der Natur.

Die Trauben wurden einzeln vinifiziert und unter dem Etikett “kunst.stück” in Magnumflaschen abgefüllt. Seither gibt es jedes Jahr, in dem die Natur es zulässt, eine Neuauflage des kunst.stücks - jeweils aus der Traubenpartie, die den Kellermeister am meisten begeistert.

2016 wurde diese Ehre dem Kalterersee zuteil, denn er zeigte sich in diesem Jahr von seiner besten Seite. Liebhaber dieses feinen, eleganten Weins können ihn im Shop der Kellerei Kaltern bestellen.

 

Kalterersee – perfekt passend zur Drei-Sterne-Küche

Auch heute noch wird Vernatsch von den meisten Weinfreunden als schlichter Begleiter zum “Törggelen” wahrgenommen, der traditionellen Südtiroler Vesper mit Speck und Schüttelbrot. Dass Vernatsch sehr viel mehr bietet, stellt die Kellerei Kaltern mit ihren finessenreichen Kalterersee-Weinen immer wieder eindrucksvoll unter Beweis. So geschah es kürzlich im Restaurant Casa Maria Luigia des weltbekannten Drei-Sterne-Kochs Massimo Bottura bei Modena, in das die Kellerei geladen hatte.

Andrea Moser:
„Wir wollen den Kalterersee von der typischen Südtiroler Küche lösen und zeigen, dass er auch wunderbar zu anderen Gerichten außerhalb der Region passt. Massimo Bottura hat ein wundervolles Menü mit neun Gängen entwickelt, zu denen wir neun verschiedene Kalterersee-Weine kombiniert haben. Und ich muss gestehen, dass die perfekte Harmonie von Wein und Speisen selbst meine Erwartungen übertroffen hat. Egal ob zu vegetarischen Gängen oder zu Fisch, die Weine haben ihren Facettenreichtum und ihre Eignung für die feine Küche eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Genau das wollen wir vermitteln, denn sowohl in Italien als auch im Ausland besitzt der Kalterersee für die meisten immer noch dieses überkommene, verstaubte Image des anspruchslosen Vesperweins."

 

Die Vernatsch-Spezialisten laden ein nach Kaltern

Die Kellerei Kaltern ist eine Winzergenossenschaft und zählt zu den wichtigsten Kellereien Südtirols. Mit ihren Kalterersee ist sie eine der ersten Adressen für Vernatsch-Weine in Spitzenqualität. Sie verarbeitet Trauben von 450 Hektar Weinbergen, wobei die meisten ihrer 650 Mitglieder eine Rebfläche von weniger als einem Hektar bewirtschaften. Die Genossenschaft bewahrt diese kleinteilige, familiäre Winzerstruktur und garantiert ihren Mitgliedern wirtschaftliche Sicherheit durch die hohe Weinqualität.

Ein Besuch im Weinort Kaltern ist immer etwas Besonderes. Egal, ob zum Wandern, zum Weinverkosten oder zum gemütlichen Törggelen: Mit seiner Gastfreundschaft, Qualität und Authentizität hat sich das Dorf am See zum Vorzeigemodell für zeitgemäß interpretierte Weinkultur entwickelt.

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