Wieder, muss man ja sagen. Denn deutsche Pinots waren schon einmal weltberühmt und teuer. Und aus den schon vor Jahrhunderten verehrten Spitzenlagen kommen auch heute einige der besten Spätburgunder des Landes. Doch nicht nur. Viele erstklassige Spätburgunder wachsen heute in Lagen, die für rote Spitzenweine bislang völlig unbekannt waren. Es wird das spannende Thema der kommenden 20 Jahre werden, herauszufinden, welche dieser Lagen wirklich die Voraussetzungen dafür besitzen, große und eigenständige Weine hervorzubringen. Viele Produzenten müssen dazu ihren Stil erst finden. Noch wird reichlich experimentiert, und nur wenige Erzeuger sind bereits so weit, dass es nur noch um letzte Feineinstellungen geht auf dem Weg zum großen Pinot Noir. Nur ist das, erstens, kein Wunder, angesichts der wenigen Jahre, die diese Qualitätsrevolution bisher Zeit hatte, und zweitens haben wir ja in diesen wenigen Jahren schon erlebt, wie schnell die Entwicklung voranschreitet. Wir werden also kaum noch Generationen warten müssen. Und es ist ja nicht so, als hätten wir bis dahin nicht genug damit zu tun, all die exzellenten deutschen Spätburgunder wegzutrinken, die es heute schon gibt.
Von den hunderten verkosteten Weinen können wir hier aus Platzgründen nur einen kleinen Teil vorstellen. Wir empfehlen unbedingt, auch den Links unter den jeweiligen Kategorien zu folgen. Denn wir können unsere Aussage aus dem letzten BEST OF nur bekräftigen: Wo Deutschland in Sachen Spätburgunder wirklich Weltklasse ist, ist das preisliche untere Mittelfeld etwa zwischen 10 und 20 Euro. Nirgends bekommt man mehr Spätburgunder für sein Geld. Bekanntermaßen bedeuten bei uns zudem auch Punktnoten oberhalb der mittleren 80er außerordentliche Qualität. Wer diese Weine verpasst, verpasst etwas!