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Kellerei Josef Hofstätter

Martin Foradori, derzeitiger Inhaber der Kellerei Josef Hofstätter, hat das große Glück, über die besten Blauburgunder-Lagen Südtirols in Mazzon zu verfügen, und er verwaltet dieses Erbe meisterlich. Mazzon ist der Pinot-Noir-Grand Cru Südtirols. Die Mazzoner Lagen zeichnen sich geologisch durch Sandsteine, rötliche und gelbe Schluffsteine, Kalksteine sowie Mergel und Dolomite aus und sind klimatisch dadurch geprägt, dass sich hier die Sonne erst ab Mittag zeigt. Das ergibt ein relativ frisches Klima, das es ermöglicht, dass der Blauburgunder die Raffinesse und Eleganz entwickeln kann, die ihn auszeichnet. Die ersten Blauburgunder-Reben des heutigen Foradori-Besitzes wurden Mitte des 19. Jahrhunderts von Ludwig Barth von Barthenau gepflanzt (und nach ihm wurde die Villa Barthenau auf dem Urbanhof benannt). Die Weine erzielten auf regionalen Präsentationen regelmäßig hohe Auszeichnungen, und sicherlich waren sie auch gut. Dass sie großen Weinen aus dem Burgund ebenbürtig waren, muss bezweifelt werden.

Die in den 60er und und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts produzierten Blauburgunder waren dies mit Sicherheit nicht. Zu hoch waren die Erträge, und es gab damals auch keine Nachfrage nach wirklich guten Qualitäten. Der Blauburgunder war so etwas wie ein etwas kräftigerer Vernatsch, was angesichts der Vernatsch-Qualitäten zu dieser Zeit auch nichts Besonderes war. Heutzutage werden in Mazzon Spitzen-Blauburgunder produziert, und dies ist vor allem der Kellerei Hofstätter zu verdanken. Sie hat als erste das hier vorhandene Potenzial erkannt und es mit dem Riserva Urbanhof in einen Wein umgesetzt, der keinen Vergleich mit ausgezeichneten Gewächsen aus dem Burgund scheuen muss. Das Rebmaterial besteht zum Großteil noch aus altem Stöcken, die – untypisch für heutige Qualitätsweinproduktion – auf Pergeln wachsen. Top-Qualitäten sind hier jedoch aufgrund des Alters der Reben auch mit dieser Erziehungsform kein Problem. In den in letzter Zeit zunehmenden heißen Jahren hat die Pergel sogar gewisse Vorteile, da sie den Trauben einen schattigen Platz gewährt. Entscheidend ist letztlich ohnehin die Qualität im Glas, und die spricht bei der Riserva Urbanhof für sich.

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Der Barthenau Vigna S. Urbano liegt im Herzen der Weingärten rund um den Ansitz Barthenau bei Mazzon. Der Boden ist ein Konglomerat aus Lehm-, Kalk- und Porphyrböden, die Rebstöcke sind teilweise älter als 65 Jahre.

1992 Pinot Nero Villa Barthenau
93 Sehr präsenter, etwas rauchiger und moderat holzwürziger Duft nach roten Beeren und etwas Cassis mit mineralischen Noten, etwas Laub, erdigen Nuancen, viel Tabak und einem Hauch Wurzelgemüse. fest gewirkt im Mund, saftig, rauchig und sehr mineralisch, Noten von Unterholz und Laub, erstaunlicher Säurebiss, blättrige und an Zigarrenkiste erinnernde Noten, feines, nach wie vor festes Tannin, erstaunliche Frische, gute Tiefe, sehr guter Abgang. Bis 2017+.

1997 Pinot Nero Villa Barthenau
89 Etwas zedrige Nase nach Heidelbeeren und Walderdbeeren mit floralen und zart nussigen Spuren, Tabak, an Rote Bete erinnernden vegetabilen Noten und gewisser Mineralik im Hintergrund. Kräftig und schmelzig im Mund, tabakige Noten und Holzaromen, dazu erdig-mineralische Noten, feines, noch relativ präsentes Tannin, Kandistöne und eine Spur Karamell, auch rauchige Noten, gute Nachhaltigkeit, hat Schmelz, sehr guter Abgang. Bis 2016+.

1999 Pinot Nero Villa Barthenau
91 Reintöniger, kandiert-nussiger Duft mit Aromen von roten und schwarzen Beeren mit zart röstigen Noten, etwas Tabak und Mineralik. Sehr klar und geradlinig im Mund, Noten von Rauch, Tabak und einer Spur Leder, dazu Champignons und Unterholz, feines, lebendiges Tannin und gewisser Säurebiss, röstige Anklänge, feinsandiges Tannin, nachhaltig, gewisse Tiefe, sehr harmonisch, animierend, sehr guter Abgang. Bis 2017+.

2000 Pinot Nero Villa Barthenau
93+ Klare, recht kühle Nase nach teils eingemachten roten Beeren mit einer Spur Tabak, einem Hauch Butter, getrockneten Blüten und mineralischen Tönen.  Fest gewirkt im Mund, teils herbe, teils etwas marmeladige Frucht, zart rauchig und tabakig, deutliche, teils erdige Mineralik, etwas Zigarrenkiste, hat Griff, gleichzeitig kühle und warme Noten, vielschichtig und Tief am Gaumen, dabei noch nicht ausentwickelt, wirkt eher wie in einer Zwischenphase, legt mit Luft noch zu, sehr guter bis langer Abgang. 2015-2025+.

2002 Gewürztraminer Kolbenhof
93 Kühle, feinwürzige, kräuterige und sehr mineralische Nase mit blättrigen und an Rosenholz erinnernden Noten, Litschi und floralen Nuancen. Fest, dicht und saftig im Mund, feine Säure und viel Mineralik, leichter gerbstoff am Gaumen, Kandisnoten und gewürzige Töne, nachhaltig, tief und mit Griff, noch immer sehr jung wirkend, kraftvoll, aber nicht schwer, langer Nachhall. Beeindruckend. Bis 2020+.

 

Ungewöhnlich: Spitzenqualität von der Pergel – Anlagen des Urbanhofs in Mazzon (Quelle: Roland Brunner)

Die Kellerei Josef Hofstätter im Weinführer

Weingut Franz Haas

Als Ende der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts die Südtiroler Qualitätswein-Revolution begann, gehörte Franz Haas zu den Senkrechtstartern. Er übernahm das elterliche Weingut und machte es in kürzester Zeit mit viel Sachverstand, Leidenschaft, Ehrgeiz und vor allem mit nie enden wollender Selbstkritik zu einem der führenden Betriebe Südtirols. Franz Haas ist ein Fanatiker auf der ewigen Suche nach Perfektion. Dort, wo andere sich entspannt zurücklehnen und ihre Marketing-Abteilung damit beauftragen würden, die überragende Qualität ihrer Weine zu verkünden, fängt für Franz Haas die Suche nach Top-Qualität erst wirklich an. Und diese Suche führt nicht nur zu qualitativ außergewöhnlichen, sondern auch zu sehr eigenständigen Weinen.

Manna

Einer davon ist der Manna, eine Weißwein-Cuvée benannt nach Franz Haas' Ehefrau Luisa Manna. Er wird aus den Rebsorten Riesling, Chardonnay, Sauvignon Blanc und Gerwürztraminer gekeltert und ist entstanden aus dem Wunsch, einen Wein zu kreieren, der dadurch ein ganzes Menü perfekt begleitet, dass er zu jeder gereichten Speise jeweils eine seiner in den vier verschiedenen Rebsorten angelegten Facetten zur Geltung bringt. Die Weinberge befinden sich in den Gemeinden Montan, Neumarkt und Aldein auf Lagen zwischen 350 und 850 Metern Meereshöhe und sind nach Südwesten ausgerichtet. Die Reben wachsen auf Dolomit-, Porphyr-, Sand- und Mergelböden.

2007 Manna
92 Klarer, zurückhaltender, feiner Duft nach Zitrusfrüchten, Kernobst und etwas getrockneten Kräutern mit einem Hauch Tabak, Spuren von Honig und deutlicher Mineralik. Fest gewirkt, mit Schmelz und Kraft, aber auch Schliff, feinherbe pflanzliche und erdige Töne, eine Spur Wacholder und wieder viel Mineralik, insgesamt knochentrocken und dennoch feinsaftig, eleganter Stil, nachhaltig, mit Luft immer komplexer, sehr guter Abgang. Bis 2020+.

2006 Manna
86 Duft nach Quitten, etwas Lorbeer, Zitrusfrüchten und ein wenig Wacholder mit vegetabilen und floralen Tönen und Mineralik. Leicht gereifte, herbe Frucht im Mund, pflanzliche bis kräuterige und zart erdige Töne, feine, recht präsente Säure, Nussaromen im Hintergrund, eingeschränkte Tiefe, guter Abgang. Bis 2014+.

2005 Manna
91 Fast ein wenig cremig wirkende Nase nach teils angetrocknetem Kernobst und Quitte mit mineralischen und erdigen Noten sowie einem Hauch Karamell. Kräftig und schmelzig im Mund, reife Frucht mit Kandisnoten und gewisser Holzwürze, im Hintergrund etwas Wacholder und Trockenblumen, sehr feine Säure, nachhaltig am Gaumen, gute Tiefe, zieht an der Luft an, wird straffer, deutlich mineralische und getrocknet-kräuterige Noten, eine Spur Nougat, sehr guter Abgang. Bis 2016+.

2004 Manna
90 Kühler, klarer und lebendiger Zitrus-Quittenduft mit feinen Trockenkräuternoten, Mineralik und einem Hauch Tabak. Geschliffene, feinsaftige Frucht, sehr feine Säure, vegetabile Nuancen und ein wenig Kandis am Gaumen, getrocknet--pflanzliche bis tabakige Anklänge, nachhaltig am Gaumen, eine Spur Wacholder, sehr guter Abgang. Bis 2015+.

2003 Manna
87 Etwas erdiger Duft mit an Kohl erinnernden vegetabilen Noten sowie im Hintergrund gelben Früchten und Suppenkräutern. Schmelzige Frucht mit etwas Kandis und vegetabilen Tönen, nussige und holzige Anklänge, moderate Säure, gute Substanz und Nachhaltigkeit, hat Schmelz, aber auch kühle Noten, Aromen von Rosenholz, Zitrusschalen und Litschi, gewisses Traminerbitter, guter bis sehr guter Abgang. Bis 2015+.

2002 Manna
87 Zart nussiger Duft nach Melonen, Quitten und Zitrusfrüchten mit etwas Karamell und Litschinoten. Schmelzig bis cremig und deutlich holzwürzig im Mund, reife, runde Frucht mit Kandisnoten, leichter gerbstoff am Gaumen, Aromen von getrockneten Kräutern und Orangenschalen im Hintergrund, erdig-mineralische Töne, sehr guter Abgang. Bis 2014+.

2001 Manna
82-85 Schon deutlich gereifte, leicht holzige und erdig-vegetabile Nase mit Noten von Suppenkräutern, verhalten gelben Früchten und an Kalbfleisch erinnernden Noten. Auch schon im MUnd deutlich entwickelt und leicht trocknend, blättrige und etwas salzige Töne, nicht mehr allzu tief, ordentlicher bis guter Abgang. Aus 3 Flaschen probiert, die sich doch stark in ihrem Entwicklungszustand unterschieden. Trinken.

2000 Manna
92 Leicht gereifter, nussiger und etwas an Speck sowie an Fenchel und Kümmel erinnernder Duft mit Zitrusnoten, Litschi und Quitte, Rosenholz, einer Spur Tabak und mineralischen Tönen. klare, reife und schmelzige, auch würzige Frucht mit leichten Holztönen, etwas Wacholder, wieder Fenchel und einer Spur Rauch, sehr feine Säure, am Gaumen Trockenkräuter und Mineralik, hat Kraft, aber auch Schliff und noch immer Frische, sehr guter Abgang. Bis 2015.

1999 Manna
87 Herber, getrocknet-blättriger Duft nach Fenchel und etwas Tabak mit Noten von Zitrusfrüchten, Litschi und Kernobst. Herb auch im Mund, gelbfruchtig und getrocknet-pflanzlich, feine, lebendige Säure, ganz leichter Gerbstoff, Zitrustöne und eine Spur Whisky am Gaumen, gereift, aber noch schön zu trinken, guter Abgang. Trinken.

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Merlot "Schweizer"

Der Rotwein, den Franz Haas zur "Reifeprüfung" anstellte, war der Merlot "Schweizer", eine Selektion der besten Trauben, die in der Lage Castelfeder in der Gemeinde Montan sowie in Neumarkt auf 250 bis 300 Metern Meereshöhe auf verwitterten Porphyr-Böden und sandigen Löss-Lehm-Böden mit Ausrichtung nach Süden und Südwesten wachsen. "Eigentlich gar nicht die richtigen Böden für einen wirklich großen Merlot", meint Franz Haas und lässt im Gespräch Zweifel erkennen, "ob die Welt" angesichts der Gewächse, die im Pomerol aus dieser Rebsorte gekeltert werden, "diesen Wein wirklich braucht." Ein Château Pétrus ist der Merlot "Schweizer" sicherlich nicht. Er ist überhaupt nicht mit Weinen anderer Herkünfte zu vergleichen. Aber gerade das macht ihn so sympathisch und auch einzigartig: Er kopiert nichts Unerreichbares, sondern schmeckt unverwechselbar nach Südtirol, und zwar auf Top-Niveau – was will man mehr.

2004 Merlot “Schweizer”
89 Fester Duft nach gemischten Beeren, vor allem Maulbeeren sowie einem Hauch Zwetschgen mit Zedernholznoten, ein wenig rohem Fleisch und einer Spur Mixed Pickles. Klar, saftig und fest gewirkt im Mund, herbe Frucht mit gewissem Säurebiss und moderater Holzwürze, feinsandiges Tannin, kühle erdig-mineralische Würze am Gaumen, wieder etwas Fleisch, dazu Paprika, sehr guter, kühl-saftiger Abgang. Bis 2018+.

2003 Merlot “Schweizer”
88 Herber Beerenduft mit Sauerkirsch- und Cassisnoten, floralen Nuancen und kräuterigen Spuren sowie Zedernholz und Mineralik. Klar, fest gewirkt und erstaunlich kühl im Mund, erdige Noten und eine Spur Zedernholz, feines, festes Tannin, fast strahlende Frucht am Gaumen, viel Frische und Leben, mineralische Töne, eleganter Stil, sehr guter Abgang. Bis 2016+.

1997 Merlot “Schweizer”
90 Gereifter, fruchtiger und würziger Duft mit Noten von getrockneten Tomaten und Paprika, etwas Zedernholz, Graphit und erdiger Mineralik. Klare, saftige, wieder gereifte Frucht im Mund, leicht vegetabil und erdig, kaum Holz, hat Schmelz, aber auch etwas Säurebiss, feiner Griff, mineralische Töne, gewisse Eleganz, sehr harmonisch und animierend, sehr guter Abgang. Bis 2015+.

1996 Merlot “Schweizer”
86 Eher grüner Duft mit Beerentönen, Paprika, Tabak und an Suppenkräuter erinnernden Tönen. Herb im Mund, fruchtig, aber auch mit grüner Paprikawürze, hat Schliff und etwas Biss, gewisse Mineralik, gute Nachhaltigkeit, einen Hauch sandiges Tannin, dennoch schön zu trinken, guter bis sehr guter Abgang. Bis 2014+.

1994 Merlot “Schweizer”
90 Duft nach roten Beeren und ein wenig Zwetschgen mit zedrigen Noten, einer Spur Mixed Pickles, schwarzen Oliven und Tabak. Klare, würzige und recht saftige Frucht im Mund, ein Hauch Kandis, moderates Holz, Zederntöne, Pfeffer und getrocknete Kräuter am Gaumen, mürbes, feinsandiges Tannin am Gaumen, feiner Biss und animierende Saftigkeit, zeigt Herkunft und Sorte, sehr guter Abgang. Bis 2016+.

1993 Merlot “Schweizer”
88 Duft nach gemischten Beeren mit recht feiner vegetabiler Würze sowie Trockenkräutern, viel Tabak und etwas Zedernholz. Auch im Mund feinwürzig, wieder Tabak und Zedernholz, dazu Kaffee und erdige Noten, moderates Holz, eine Spur schwarzen Trockenobsts am Gaumen, nachhaltig, gute Tiefe, noble Alterssüße, hat Finessen, sehr guter Abgang. Trinken.

1992 Merlot “Schweizer”
84 Vegetabiler Duft mit petroligen Noten und Champignontönen. Deutlich gereift im Mund, viel Tabak, mürbe, schon etwas zerfließende Frucht, daneben Mixed Pickles, leicht sandiges Tannin, Kandisnoten, relativ nachhaltig am Gaumen, schon über den Punkt, aber noch schön zu trinken, guter Abgang. Austrinken.

 

Franz Haas – selbst der schärfste Kritiker seiner eigenen Weine (Quelle: Roland Brunner)

Das Weingut Franz Haas im Weinführer

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