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Langjährigen Lesern dürfte es bekannt sein: Silvaner ist eine unserer großen Leidenschaften. Die Sorte ist aber auch so einzigartig in vielerlei Hinsicht, dass wir uns eine Welt ohne sie nur schwer vorstellen können.

Da ist zum einen seine ganz eigene Aromatik und Textur. Er neigt eher zu leisen Tönen und sehr zurückhaltender Frucht etwa wie der Chardonnay, hat aber nicht dessen Säure, Kühle und nuancierte Zitrusnoten; er hat einen Hang zu vegetabilen Aromen wie der Sauvignon Blanc oder auch der Grüne Veltliner, besitzt aber weder die expressive Aromatik des Ersten noch die oft ein wenig mollige Frucht des Zweiten. Er kann, ähnlich dem Weißburgunder, leichtfüßig und fein sein oder auch schmelzig und kraftvoll, hat aber nicht dessen Nussigkeit und mehr vegetabilen, oft regelrecht “erdverbundenen” Charakter. Dass er den Traminer im Stammbaum hat, merkt man daran, dass Silvaner in warmen Jahren zu hohen Zuckerwerten und infolgedessen reichlich Alkohol neigt, aromatisch jedoch könnten die beiden kaum weiter voneinander entfernt sein.

Doch nicht nur im Glas beansprucht der Silvaner eine Sonderrolle, auch im Weinberg ist er wählerisch, wobei er dank seiner Abneigung gegen trockene, steinige Böden dem Riesling aber nicht zu viel Konkurrenz um den richtigen Standort macht. Das und seine Dickschaligkeit könnten auch Gründe dafür sein, dass Silvaner häufig antizyklisch auf Witterungssbedingungen reagiert. Die Qualität eines Jahrgangs in Deutschland orientiert sich in der öffentlichen Wahrnehmung vor allem daran, wie gut die Rieslinge geraten sind. Dabei fallen für Riesling eher schwierige Jahrgänge für den Silvaner immer wieder besonders gut aus, so etwa 2014 und 2020.

2021 ist gegenüber 2020 für Riesling zumeist der erfolgreichere Jahrgang, wenn die Ergebnisse auch längst nicht so einheitlich gut sind, wie mancher Kommentar suggeriert. Drum hat der Silvaner heuer dem Riesling gegenüber auch nicht das Nachsehen, obwohl 2020 für ihn vielleicht der größere Jahrgang war. Doch das macht sich, wenn überhaupt, nur in Nuancen bemerkbar. 2021 bietet eine Fülle hervorragender Silvaner in nahezu allen Stilrichtungen. Nur die richtig schwerfällige Abteilung bleibt weitgehend unbesetzt. Das dürfte aber erstens nicht nur am Jahrgang liegen, und zweitens vermisst die wohl auch kaum jemand.

Fast 300 Silvaner haben wir in den letzten Wochen probiert, von denen wir die besten hier vorstellen. Links zu allen Weinen und ihren Produzenten finden Sie jeweils am Ende der Jahrgangsauswahl.

 

Im Fokus: Silvaner Jahrgang 2021

Im Fokus: Silvaner Jahrgang 2020

Im Fokus: Silvaner Ältere Jahrgänge

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