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London und Wein? Ist es möglich, dass sich eine der größten und interessantesten Weinmetropolen in einem Land befindet, in dem gerade mal um die 1.000 Hektar Reben stehen? Ja! England hat eine sehr lange Historie rund um Wein und dessen Handel. Tokajer waren jedoch nie die Weine der Londoner, früher wie heute.
Die Weinszene in London ist eine der faszinierendsten in Europa, vielleicht auf der ganzen Welt. Nahezu täglich finden außergewöhnliche Wein-Degustationen statt. Unzählige Weinclubs verhelfen ihr zu einem pulsierenden Weinleben. Die Einladung zu einer Tokajer-Probe mit Aszú-Weinen aus dem 18. Jahrhundert ist, auch für Londoner Verhältnisse, sehr außergewöhnlich.

 

14%--€ pro Milliliter - zwei bis drei kann man sich schon gönnen

Die Krönung des Tokaji Aszú, den edelsüßen Weinen aus dem Tokaj, ist die Eszencia - nicht zu verwechseln mit einer Aszú-Eszencia. Die ähnlich klingenden Bezeichnungen führen sehr oft dazu, dass diese beiden Spezialitäten verwechselt werden. Sensorisch hat die Eszencia eine deutlich höhere Süße, eine nahezu schwarze Farbe und ist viskos wie Honig. Bis zu 80% Zucker kann der Saft enthalten. Was wiederum zur Folge hat, dass die Gärung bis zu 20 Jahre dauern kann und selbst dann nur 2-4% Alkohol bringt. Aszú heißt soviel wie getrocknet oder gedörrt  nicht der Wein ist damit gemeint, sondern der Zustand der Trauben, in dem sie geerntet werden. Eingetrocknet und rosiniert.

Der Saft, der von selbst und ohne Druck von der Presse abläuft, ist der Grundstoff der späteren Eszencia. Hochkonzentrierter und süßester Saft von rosinierten Trauben, der tröpfchenweiße aufgefangen wird. Nur in außergewöhnlichsten Jahren und in allerkleinsten Mengen werden diese Weine produziert. Ein Nektar in reinster Form. Solche Weine sind nahezu unzerstörbar, die zu bezahlenden Preise hingegen, zerstören doch so manchen Wunsch eines Weinfreundes, jemals solch einen Wein kosten zu dürfen. In früheren Zeiten wurde oft Branntwein zugegeben, um die Weine trinkbarer zu machen.

Die zwei Hauptprotagonisten dieser epochalen Weinprobe waren zwei Flaschen aus dem „Königlich Sächsischen Weinkeller”. Ursprünglich waren es drei Flaschen, wovon eine ein paar Wochen zuvor für € 7.485 bei Christie’s in London ersteigert worden war. Bei einem Inhalt von 0,5 Liter sind das fast € 14,-- für den Milliliter. Zwei bis drei Milliliter kann man sich da schon mal gönnen.
   

Herkunft der Flaschen

Woher kommen solche Flaschen und was haben sie erlebt? Wie auch bei unseren zwei Flaschen lässt sich das nicht immer genau nachvollziehen. Ein Herr Dennis Weathley versteigerte einen Teil seiner Weinkellers 1968, Michael Boadbent MW war damals der Auktionator. Eine Flasche mit den königlich-sächsischen gekreuzten Schwertern und dem Wort Hofkellerei wurde von Experten auf das Jahr 1649 geschätzt. Exakt äußerlich gleich ist unsere Flasche mit dem roten Wachs-Siegel darauf, siehe rechtes Bild unten, heißt sie könnte aus diesem Jahr sein. Eher wahrscheinlich ist, dass unsere Flaschen aus einer Auktion in Dresden, aus dem Jahre 1927stammen. Damals wurden 62 Tokajer aus dem königlich sächsischen Weinkeller versteigert, wovon 49 aus den Jahren 1718 bis 1749 stammten. Dieser historische Werdegang fasziniert, lässt Geschichte und Wein lebendig und ineinander fließen. Der älteste Wein aus der Fukier- Kollektion zum Beispiel, eine unter Experten bekannte Tokajer Sammlung, soll aus dem Jahr 1606 stammen, jedoch tauchte diese mehrere hundert Flaschen große Sammlung bis heute nie auf.

 

Wie schmeckt ein Wein der über 200 Jahre alt ist


Die Schnapsgustl

Alfred Ungermann war der Butler des letzten sächsischen Königs Friedrich August III und somit intimer Kenner der königlichen Trinkgewohnheiten. Er erzählte von Prinzessin Mathilde, der Schwester des Königs Folgendes: „Wir nannten sie Schnapsgustl, wegen ihrer Vorliebe einer guten Flasche Wein. Ich musste oft in den königlichen Keller hinab, um ihr eine Flasche Tokajer zu bringen”. Eine wunderschöne kleine Geschichte drumherum, und man stelle sich vor, die Prinzessin hätte von ihrem Spitznamen Wind bekommen. Sicher hat die königliche Schnapsgustl die Weine unserer Probe schon vorprobiert, sozusagen eine königliche Vorkosterin.


Vorfreude und Fragen

Aber wie schmeckt ein Wein der über 200 Jahre alt ist? Ist er noch trinkbar oder nur noch Essig? Wie sieht ein Wein aus, der so alt ist? Wie fühlt man sich, wenn ein Wein im Glas steht, dessen die Trauben vielleicht zu Zeiten der französischen Revolution geerntet wurden.

Deshalb waren wir, Jürg Richter und ich, zum Bersten gespannt, als wir in London Heathrow landeten. Alles war sehr gut vorbereitet. Das Hotel zum Verkostungsort nur 3 Minuten zu Fuß entfernt, vorher ausgedruckte Verbindungen der Londoner Tube und noch Zeit, vorher etwas zu essen. Dies ist dringend nötig, denn die extremen Säure- und Zuckerwerte haben schon manchen Verkoster das Handtuch werfen lassen.


Wer hatte die Ehre?

Teilnehmer der Probe war unter anderem Hugh Johnson, den man nicht weiter bekanntmachen muss. Als Teilhaber eines Weingutes in Tokaj ist er geradezu prädestiniert für solch einen Abend. Er wusste mit vielen Details die Probe zu ergänzen und diskutierte angeregt am Tisch mit uns, ein unheimlich netter Zeitgenosse noch dazu.

Auch dabei waren Jürg Richter, ein anerkannter Sauternes- und Tokajer-Experte aus der Schweiz, Neal Martin ist ein bekannter Weinjournalist aus London, den man an nahezu jeder interessanten Weindegustation im Umkreis der britischen Hauptstadt findet, und Frank Strzyzewski. Er schreibt seit 10 Jahren an einem Buch über Tokaj und ist somit eine wertvolle Quelle für Informationen. Des weiteren hat er ein Reiseführer über Budapest geschrieben.


Die Weine

Die Weine wurden einzeln eingeschenkt und dann besprochen. Es begann mit einem Wein aus Hugh Johnsons Privatkeller. Er meinte, es müsste sich um einen 3-buttigen Royal Tokaj aus den Jahren um 1930 handeln, der mit einer noch deutlichen malzigen Süße mehr als überraschte. Gefolgt von einer 1919 Aszú-Esszencia, die erst vor kurzem vom staatlichen Weinmuseum freigegeben wurde und somit frisch verkorkt war. Es folgte der gleiche Wein aus dem Jahrgang 1916. Beide sehr unterschiedlich in der Qualität.

Der schlechteste Wein des Abends war dann ein 1904er Tokay Ausbruch Hofkeller von einem Wiener Händler.
Nun kamen jene auf die wir alle gewartet hatten, die Zwei aus dem 18. Jahrhundert. Auch hier auf sehr unterschiedlichem Niveau. Beide Weine waren flüssige Geschichte, der eine in Topform, der andere eher weit über dem Zenit. 

 

kritische „Momente”....?         hier scheint es beiden zu schmecken....!

Es folgten die extrem süßen und konzentrierten Eszencias. Zuerst war da eine 1947 Tokaji Eszencia von der Tokaji Wine Trust. Gefolgt von Eszencias aus 1888 und 1889. Wieder extrem unterschiedlich in der Art, wie sich die Weine präsentierten. Der 1888, immerhin schon einige Jahrzehnte in Rente, wird sicher weitere 118 Jahre überleben und noch immer ein Genuss sein. Früher wurde zu solch einem Wein ein Löffel gereicht, was mir mir sehr sinnvoll erscheint.

Klassisch oder modern?

Zu guter Letzt kamen noch sieben Weine aus den Jahren 1993 bis 2000 ins Glas. Der Vergleich der klassischen Variante mit seiner typischen oxidativen Note, mit der des modernen, sehr fruchtbetonten Stils, war überaus aufschlussreich. Für mich ist die erstere eindeutig der komplexere und finessenreichere Wein. Mehr Tiefe und vor allem eine klare Typizität. Die moderne Variante geht aus meiner Sicht in Richtung internationaler Stil, mit viel exotischer frischer Frucht, und verliert somit an Eigenständigkeit. Man konnte bei einem der Weine durchaus Assoziationen mit einem Sauternes herstellen. Bei einem weiteren war das Barrique förmlich zu greifen - so etwas macht Weine viel uniformer, als es einige der momentan in der Kritik stehenden önonologische Verfahren tun. Eigenständigkeit ist heutzutage etwas, worum viele Weinbauregionen kämpfen und andere darum beneiden. Solche Regionen müssen sie sich erst mühsam erarbeiten. Jürg Richter, zusammen mit ein paar anderen, befürwortet den eher modernen Stil des Ausbaus. Aus Sicht der Verkäuflichkeit ein Argument, welches nicht von der Hand zu weisen ist. Wenn die - vielleicht nur modebestimmte - bessere Verkäuflichkeit auf Kosten der Eigenständigkeit geht, ist das vielleicht etwas kurzfristig gedacht.


Die Verkostungsnotizen

Allgemeine Eindrücke

Die Weine veränderten sich im Glas ständig, sie wurden fast alle besser an der Luft. Der 1930 aus Hugh Johnsons Keller war zuerst muffig und oxidiert, blühte dann auf, brach dann nahezu zusammen und war am Ende der Probe wieder deutlich besser. Alle Weine, besonders der 1888, 1889er und natürlich die zwei Senioren aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, erzeugten Gänsehaut und versetzten uns in eine andere Epoche. Ich stelle mir immer vor, wie es wohl war vor über zwei Jahrhunderten - die Menschen, welche die Ernte einbrachten, mit welchen Mitteln sie den Wein erzeugten - was wäre, wenn diese Menschen den Wein heute verkosten könnten, man könnte unendlich weiterspinnen. Am liebsten wäre ich damals dabei gewesen.


Ca. 1930 „Royal Tokaji” 3 buttig - aus Hugh Johnsons Keller
Sehr trüb, Tawny-farben, zuerst oxidiert wirkend, Talkum, reifem Madeira ähnlich, Toffee, gewisse Tiefe, alkoholisch. Am Gaumen frische Säure, mittlere malzige Süße, relativ gute Balance, Karamel, auch hier der Madeira-Touch, gewisse Eleganz, eher kurz im Abgang, Wein bricht nach 15 Minuten zusammen - nach ca. 1 Stunde blüht er wieder auf. Für einen 3-buttigen Wein absolut toll.

1919 Ascú Esszencía - Staatliches Weinmuseum, kürzlich zum Verkauf freigegeben
Offene & tiefe Nase, gebrannte Nüsse, Kandiszucker, Trockenpflaumen, auch etwas Dumpfes & Muffiges, mit Luft kommt noch Kaffe, eine bittere Note und Cognacaromen dazu. Schöne Süße-Säure- Balance, klare Säure, Bittermandeln, geröstete Nüsse, langer und eleganter Abgang. Verändert sich stark während der Verkostung. Herrlich reifer Wein mit Charakter.

1916 Ascú Esszencía - Staatliches Weinmuseum, kürzlich zum Verkauf freigeben
Anfangs sehr unsaubere & stinkige Nase nach Erbrochenem - verliert sich aber komplett nach 5 Minuten, dann kommt eine schöne Cognacnase zusammen mit getrockneten Datteln-Bananen-Aprikosen hervor - wunderschön, tief & komplex. Am Gaumen deutlich mehr Säure & Süße als 1919, wirkt zuerst eindrücklicher als 1919. Jedoch steht beides in gegenüberliegenden Ecken und ist nicht verwoben, wenig Balance. Wirkt wie aufgesetzt - evtl. tue ich dem Wein unrecht. Wurde von den meisten Teilnehmern anders gesehen....

1904 Tokay Ausbruch - Hofkeller, Wiener Händler (Korken war sehr tief im Flaschenhals!)
Stinkig, Stallgeruch, ätherisch, eindimensional und dann oxidiert. Zerbricht im Glas innert 10 Minuten, scharfe & extrem viel flüchtige Säure,

Mitte 18. Jahrhundert „Imperial Tokay” - königlich sächsischer Weinkeller [Flasche A]
Oje am Anfang...Scharf, Plastik, Pattex, viel flüchtige Säure, sauer, fast widerlich zu nennen, nach ca. 2-3 Minuten wurde es etwas besser - etwas Rosinen u. getr. Laub kamen dazu, Salmiak, nach ca.15 min. wurde die Nase immer sauberer (relativ gesehen). Reifer Schimmelkäse. Am Gaumen anfangs sehr kurz, wie die Nase, bissige Säure, schweißig, flach, hart, nach ca. 1 Std. war der Wein einigermaßen genießbar...die flüchtige Säure machte ihrem Namen alle Ehre & verschwand größtenteils. Als Weingenuss kein großer - aus historischer Sicht eine Wahnsinnssache.

Mitte 18. Jahrhundert „Imperial Tokay” - königlich sächsischer Weinkeller [Flasche B]
Der Anfang wie bei Flasche A, nur lange nicht so extrem. Deutlichsauberer, tiefer & komplexer, getr. Gemüse, etwas Gemüsebrühe, Aldehyd, Madeiracharakter. Dann nach 15 min. schöne Süße nach bitterem Karamel, Ansatz von eingetrockneten Früchten..Apfel...gute Tiefe & Komplexität, Am Gaumen deutlich süßer...komplexer aber mit etwas spitzer Säure, wurde richtig gut nach 1 Std. deutlich längerer Abgang mit schmeckbarer karamelliger Süße. Als Wein und als Historie wirklich grandios...ein Wein mit dem Alter von mindestens 200 Jahren !!!! Gänsehauterlebnis pur!!

1947 Eszencia - Tokaji Wine Trust, Monimpex Export Flasche (Pre -1989 Exportflasche).
Sehr hohe Viskosität, extrem konzentrierte Nase nach pürierten Rosinen & Korinthen, Lakritze, Espresso, kandierte Maroni fallen mir spontan ein, getr. Bananen - Aprikosen - Apfelstücke, alles noch sehr jung & kompakt, nach ca. 30 min. wird alles ein bisschen offener - ein oder mehrere Tage vorher Dekantieren!! Wuchtig, am Gaumen eine melonenartige, extrem dichte & kompakte Süße, Rosinen pur, traubige Muskataromen, eine gradlinige Säure dagegen, die der Wein braucht, Melasse, dunkelster Waldhonig, Ein Monument eines Weins. Nahezu ewiger Abgang. Hält noch weitere 100 Jahre. Eine Eszencia halt.
Der Wein hat sicher zwischen 500-650 g/l Restzucker!

1889 Eszencia - Zimmermann Lipót és Fiai
Anfangs sehr dezent und sogar mit elegantem Touch, Kaffee, Bitterschoko, getr. Pflaumen, Rosinen, Malz, etwas von Bailly’s Likör, mit Luft wird alles komplexer & vielschichtiger - Wunderschön. Nicht so bullig wie die 47er Eszencia. Am Gaumen weniger Süße als erwartet (relativ gesehen), sahnig, Karamelbonbons, Cognacart, kandierte Früchte, sehr reife aber kompakte Säure, deutlich spürbarer Alkohol (wurde damals oft zugesetzt) - verleiht dem Wein aber eine Leichtigkeit & Eleganz - hat was unheimlich Animierendes, wirkt vom Gewicht wie eine Ascú Esszencía. Ein sehr langer finessenreicher Abgang.

1888 Esszencía - staatliches Weinmuseum, kürzlich zum Verkauf freigeben
Das Einschenken war die reine Sensation: Ohne Übertreibung fließt er wie Honig ins Glas. Um den Wein im Glas zu schwenken bitte das Glas um die horizontale Achse auf dem Tisch bewegen. Setzt dem 47er in allem noch mindestens eine Stufe drauf. Hält eine Ewigkeit, sowohl in der Flasche....Glas...Karaffe. Wahrscheinlich nicht mehr als 2% Alkohol. Unmengen von Aromen, es genügen 1-2 Schlucke.....für den Abend. Ich hab fast nichts aufgeschrieben, sondern nur genossen. Siehe Notiz des 47er nur alles bis zum extremsten konzentriert!! Flüssige Rosinen und Trauben, sirupartig.....

2000 „Blue Label” 5 puttonyos - Royal Tokaji
Frische klare Aromatik, kühle Minze, etwas Menthol, frische Aprikosen, vanillig und buttrig, floraler und leicht mineralisch im Hintergrund. Am Gaumen gute Kombination von Frische und Tokajer-Süße, helle exotische Früchte, sehr lang, mit Finesse. Klasse.

2000 Tokaji Aszú 6 puttonyos - Gróf Degenfeld
Sehr offene Nase, deutliche Zitrusfrüchte - Zitrone, Limone & Grapefruit, sehr kompakt und jugendlich, mit Luft kommt etwas Orangenschale & Vanille dazu. Moderne Art. Am Gaumen relativ wenig Süße, klare Säure, frisch und fruchtig, wieder exotische helle frische Früchte, saftig und süffig abgestimmt. Top gemacht, der neue moderne Stil.

2000 Tokaji Ascú Eszencia - Pendits
Eher dezente Nase, dann aber sehr modern, buttrig, sahnig, etwas Crème Brulée, frische Kräuter, Touch Eiche im Hintergrund. Elegante Nase. Am Gaumen sehr gute Balance, elegant, relativ weit entwickelt und deshalb schon gut trinkbar, cremige Struktur, trotzdem frisch wirkend, wenig Boytritisnoten, eher wie ein voller Sauternes, sehr gut und eher für mittleres Lagerpotenzial gemacht (20-30 Jahre). Als Wein an sich topp - als Ascú Eszencia wenig altes Erbgut vorhanden.

1999 Tokaji Ascú 6 puttonyos - Disznókõ
Anfangs dezent, helle Aromatik nach Honig, Pfirsich, etwas Birne, wieder diese kühle Minze, aber auch cremig-sahnige Noten, nach ca. 2 Std. kommen dunklere Boytritis-Aromen vor, wie dunklerer Honig, etwas Zuckerrübensirup, Tabak. Am Gaumen alles sehr jung und kompakt, frische hohe Säure und filigrane Süße, helle getrocknete Früchte, etwas geröstete Nüsse, hat Stil und Klasse. Großes Potential

1999 Tokaji Ascú 6 puttonyos - Oremus
Sehr dezente Boytritis-Nase, oxidativer Stil im Hintergrund, Tabakdose, Waldhonig, Pistazien, kompakt, dicht, braucht ganz viel Luft. Am Gaumen reife Säure, viel Kraft und Dichte, getr. Datteln, dezente Rosinen, nussig, alles sehr gut balanciert aber noch zurückgezogen, sehr langer & dichter Abgang. Absolut klasse mit größtem Potential.

1994 Tokaji Ascú 6 puttonyos - Szarvas, Crown Estates
Weit entwickelte Nase, dunkle Aromatik nach frisch gepressten Muskatellertrauben, malzige Süße, florale Noten, frischer Tabak, vermengt Rosinen und Nüssen, tief und komplex. Am Gaumen tolle Balance, eher reife zurückhaltende Säure, man schmeckt die eingetrockneten Trauben förmlich (einfach mal von Boytritis befallene Trauben probieren - exakt dieser Geschmack), wieder Tabakdose, etwas Mousse von Milchschokolade, Touch Espresso, sehr langer tiefer Abgang. Klassischer Stil. In 20 Jahren sicher etwas zum Reinlegen. Herrlich.


1993 Tokaji Ascú 6 puttonyos - Mézes Mály, Royal Tokaji
Verhaltener als der 94er, eher hellere Noten, auch Touch exotische Früchte darin, wird komplexer am Schluss der Probe, obwohl eher zurückhaltend, wirkt der Wein sehr gut abgestimmt. In sich ruhend, schon mit viel Genuss trinkbar, dito am Gaumen, hellere und auch tabakige Noten etwas von Grapefruit - Mirabellen, elegant und feingliedrig. Zwitter zwischen modern und klassisch aber mehr auf der modernen Seite. Toll!
 

Historische Begebenheiten aus den älteren Jahrgängen

 

18. Jahrhundert  
  Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika
Französische Revolution 1789
Wissenschaftliche Entdeckungen und Frühphase der Industriellen Revolution.
James Cook umrundet die Welt in den 1770ern.
Beginn der europäischen Besiedlung Australiens 1788.
Wars of Empire zwischen Großbritannien, Frankreich, Spanien,
Bedeutende Personen:
Johann Sebastian Bach, Komponist
James Cook
Benjamin Franklin, amerikanischer Erfinder und Diplomat
Friedrich II. von Preußen
Joseph Haydn, Komponist
Thomas Jefferson, amerikanischer Politiker
Immanuel Kant, deutscher Philosoph
Katharina II (genannt: Katharina die Große)
Wolfgang Amadeus Mozart, Komponist
Isaac Newton, englischer Physiker
Friedrich Schiller
Voltaire, französischer Schriftsteller und Philosoph
1888  
  Als Dreikaiserjahr ging das Jahr 1888 in die Geschichte ein. Auf Wilhelm I, der am 9. März verstarb, folgte sein krebskranker Sohn Friedrich III, der nach dreimonatiger Regentschaft am 15. Juni seinen Leiden erlag. Ihm folgte am selben Tag Wilhelm II als deutscher Kaiser und König von Preußen.
5. August - Bertha Benz fährt mit ihren beiden Kindern im Wagen ihres Mannes Carl Benz (ohne dessen Wissen) von Mannheim nach Pforzheim. Es ist die erste Überlandfahrt eines Automobils
Wilhelm Hallwachs entdeckt den Photoeffekt (auch lichtelektrischer Effekt).
1889  
  In Paris wird der Eiffelturm zum hundertjährigen Jubiläum der Französischen Revolution erbaut.
Weltausstellung in Paris
In Brasilien wird die Republik ausgerufen
1904  
  Beginn des Russisch-Japanischen Krieges.
Bildung der Entente zwischen Großbritannien und Frankreich.
Weltausstellung in St. Louis, Missouri, USA - Louisiana Purchase Exposition, das Lousiana-Monument.
Beginn der Olympischen Sommerspiele in St. Louis, Missouri, USA.
Ingenieure der US-Army errichten den Panama-Kanal (bis 1914).
Geboren
Kurt Georg Kiesinger, deutscher Politiker und Bundeskanzler († 1988)
Robert Oppenheimer, US-amerikanischer Physiker († 1967)
Salvador Dali, spanischer Maler des Surrealismus († 1989)
1916  
  Die Schlacht um Verdun fordert 700.000 Tote, Verwundete und Vermisste
Die Schlacht an der Somme fordert mehr als 1 Million Tote, Verwundete und Vermisste 
Die längste Eisenbahnstrecke der Welt, die Transsibirische Eisenbahn, wird fertiggestellt 
Geboren
Yehudi Menuhin, US-amerikanischer Violinist († 1999)
François Mitterand, französischer Staatspräsident († 1996)
1919  
  Ungarische Räterepublik
erster Nonstop-Flug über den Atlantik durch John Alcock und Arthur Whitten-Brown
22. Juni Unterzeichnung des Versailler Vertrages 
Die Weimarer Nationalversammlung gibt Deutschland eine demokratisch-parlamentarische Verfassung. 
Ernest Rutherford wandelt künstlich Stickstoff in Sauerstoff um:
147N + 42He -> 178O + 11H 
Gründung des Völkerbundes
1930er  
  Weltwirtschaftskrise, Massen-Arbeitslosigkeit bis Mitte der 30er Jahre 
Faschistischer Machtwechsel in Deutschland - Adolf Hitler - 1933 
Spanischer Bürgerkrieg (1936-1939) 
Beginn des 2. Weltkriegs (1939)
1947  
  1. Januar - Gründung der "Bizone": Die amerikanische und die britische Besatzungszone werden zu einem einheitlichen Wirtschaftsraum zusammengefasst. Die französische Zone wird später angeschlossen.

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