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Hermitage wurde lange Zeit als der "männlichste Wein Frankreichs" bezeichnet und wer einmal den beeindruckenden, extrem steilen Südhang gesehen hat, der sich direkt hinter dem Ort Tain l'Hermitage erhebt, bekommt einen unvergesslichen Eindruck davon, warum hier derart majestätische und einzigartige Weine erzeugt werden.

 

Steile Weinbergsterrassen hinter Tain l'Hermitage (Quelle: SOPEXA Deutschland)

Seit je her wurde der Hermitage wegen seiner enormen Kraft, seiner ehernen Struktur und seines außerordentlichen Tanninreichtums bewundert. Sowohl die roten als auch die weißen Hermitage erzielten vor 200 Jahren höhere Preise als die besten Bordeaux und nicht selten wurde Wein von hier zur Aufbesserung der zumeist erheblich leichteren Bordeaux gen Westen verschickt, wo sie nicht nur der Qualität, sondern - mit dem Zusatz "hermitagé" - oft auch den Preisen auf die Sprünge halfen.

Wie in nur wenigen Anbaugebieten der Welt hat sich in Hermitage weitgehend eine sehr traditionelle Weinbereitung erhalten, die Spontangärung, den Ausbau in alten Holzfässern und möglichst wenige Eingriffe im Keller beinhaltet. Zwar gibt es auch hier inzwischen prestigeträchtige Einzellagenfüllungen, doch kaum jemand käme auf die Idee, die Weine durch den großzügigen Einsatz von neuem Eichenholz gleich wieder eines Teils ihres Lagencharakters zu berauben. Auch das Entrappen der Trauben findet heute in einem erheblich größeren Ausmaß statt, als dies noch vor 20 Jahren der Fall war, aber lange Maischestandzeiten sorgen dennoch für eine Dichte und Tanninstruktur, wie sie für Hermitage immer sprichwörtlich war.

 

Typische Hermitage Steillage (Quelle: SOPEXA Deutschland)

Im Gegensatz zu vielen anderen Weinbauzonen wurde Hermitage seit Erlangen seines Status als AOC 1937, trotz des enormen Erfolges dessen sich die Weine inzwischen rühmen können, nie vergrößert. Die Rebfläche beträgt gerade einmal 126 Hektar und verteilt sich auf mehrere Einzellagen, von denen nur wenige je auf den Etiketten erscheinen. Ausnahmen sind vor allem "Le Méal" von Bernard Faurie und Marc Sorrel sowie "Les Bessards", der von Delas getrennt abgefüllt wird. Auch der Ermitage "Le Pavillon" von Chapoutier - nach alter Schreibweise ohne das Anfangs-H - stammt rein von uralten Rebstöcken in "Les Bessards".

Die großen Klassiker der Apellation sind jedoch Cuvées aus mehreren Lagen für die vor allem zwei Weine exemplarisch stehen: der Hermitage von Jean-Louis Chave und der Hermitage "La Chapelle" von Jaboulet. Beide verkörpern den klassischen Hermitage-Stil in Bestform und mit ihnen sollte sich im Wesentlichen auch diese Verkostung beschäftigen. Sie fand im Restaurant "Im Fünften" in Graz statt und wurde von dem Grazer Komponisten und Dirigenten Gerhard Präsent, einem der größten Kenner der nördlichen Rhône in Österreich, vorbildlich organisiert. Alle Weine wurden dekantiert und blind verkostet.


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