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Gouverneurs Reserve DSC_9161Nein, ich habe es mir nicht nehmen lassen, nach dem ausgezeichneten Pinotage auch den Paradewein dieses Weinguts, den „Gouverneurs Reserve“ einzuschenken. Er ist – wie könnte es anders sein – einer dieser Bordeaux-Blends (Cabernet franc 54%, Merlot 36% und Cabernet Sauvignon), die kräftig sind, alkoholstark mit warmer vordergründigen Frucht, füllig, kurzum wie ich sie eigentlich nicht besonders mag. Das Spezielle hier vielleicht: der hohe Anteil an Cabernet franc. Ich denke unwillkürlich an die Loire, die aber ihren speziellen Charakter viel deutlicher manifestiert. Kann sein, dass sich in ein paar Jahren dies alles etwas verspielt, einpendelt, so dass auch die leisen Töne zum Tragen kommen. Im Augenblick ist dies nicht der Fall. Das Bouquet ist zwar gut strukturiert, perfekt orchestriert, doch scheint mir der Wein geradezu „unter Strom zu stehen“, leicht nervig, aber (vorläufig) eingepackt in eine warme, wohlige Hülle. Dieser Wein ist – da bin ich überzeugt - mehrheitsfähig, er ist sogar in seiner wuchtigen Art sehr gut. Vor allem aber ist er - nicht  wie so viele Bordeaux-Blends aus Nichtbordeaux-Gebieten – überholzt, DSC_4902übertölpelt vom Holz. Der Barrique-Einsatz lässt durchaus noch Frucht spielen, doch das Spiel ist eher schwerfällig; ich wage sogar zu behaupten, plump. Daraus könnte durchaus noch etwas werden; doch der „Gouverneur“ muss seine Reserve lange im Keller hüten, lagern, reifen, sich entfalten lassen. Erst dann kommen wohl die subtileren Aromen hervor, werden die Farbtöne – in diesem Fall nicht nur bezüglich der Farbe – sondern auch im Geruch und Geschmack, pastellener, lockerer, weniger bemüht, Bordeaux in Gewichtigkeit zu schlagen. Dier Erdschwere, so glaube ich, kann sich durchaus noch lösen, kann heiterer werden, differenzierter. Ich glaube, ich weiss jetzt warum ich eigentlich dieser Art von Weinen – trotz ihre unbestrittener Qualitäten - eher ausweiche. Weil sie mich – so oft – erschlagen im Gemüt und in der Lust Wein auch spielerisch zu geniessen.

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