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PygmalionDie Geschichte von Pygmalion aus der griechischen Mythologie ist bei Ovid (römischer Dichter) nachzulesen. „Der Künstler Pygmalion ist aufgrund schlechter Erfahrungen mit zügellosen Frauen zum Frauenfeind geworden und lebt nur noch für seine Bildhauerei. Ohne bewusst an Frauen zu denken, erschafft er eine Elfenbeinstatue, die wie eine lebendige Frau aussieht. Er behandelt das Abbild immer mehr wie einen echten Menschen und verliebt sich schliesslich in seine Kunstfigur. Am Festtag der Venus fleht Pygmalion die Göttin der Liebe an: Zwar traut er sich nicht zu sagen, seine Statue möge zum Menschen werden, doch bittet er darum, seine künftige Frau möge so sein wie die von ihm erschaffene Statue. Als er nach Hause zurückkehrt und die Statue wie üblich zu liebkosen beginnt, wird diese langsam lebendig“. (Auszug aus Wikipedia)

Ich liebe diese Geschichte, die in so manchen Variationen von so vielen Dichtern nacherzählt und immer wieder neu gedeutet wurde: von Johann Elisas Schlegel, Jean-Jacques Rousseau, Joseph von Eichendorff, Gottfried Keller, Johann Wolfgang Goethe bis zur Operette „Die schöne Galathée“ von Franz von Suppé. Kulturbewusste Weinliebhaber können dies alles nachlesen. Doch über den Wein mit diesem Namen habe ich (bis heute) kaum etwas erfahren. Umso neugieriger war ich, als ich ihn kürzlich in einer kleinen Weinboutique (im Languedoc) entdeckte. Ist es eine Mogelpackung oder ein fast „mythologisches“ Weinerlebnis?170px-Étienne-Maurice-_Falconet-Pygmalion-&-Galatee_hermitage

Das Bild auf der Etikette weist eindeutig darauf hin, dass die schöne Galathée bei der Namensgebung Pate gestanden sein muss. Die Zuwendung zur griechischen Mythologie ist wenig verwunderlich, wurde doch die Mittelmeerküste schon in der Antike von den Griechen besiedelt. Es bleibt also nur die Frage: Kann sich der Wein-Pygmalion an der legendären Gestalt, die von der göttlichen Venus zum Leben erweckt wurde, messen?

Der Wein ist zwar nicht göttlich, aber doch begnadet, dass durchaus antike Götter im Spiel sein könnten. Mit andern Worten: es ist ein Wein, der geliebt werden kann (und geliebt sein will). Er empfängt den Konsumenten mit einer Wärme und Eindringlichkeit, die sich bis in den beachtlich langen Abgang hinein fortsetzt. Es scheint mir – vielleicht ist dies aber nur Einbildung – dass sich Weiblichkeit (in den Schokoladen- und Kaffee-Noten) mit männlicher Kraft (Pfeffer, Gewürze) misst und in jeder Phase einen saftigen vollen Eindruck macht. Hier trifft sich Tradition (Rebsorten, Ausbau) mit modernem zeitgemässem Ausdruck. Kein aufgesetztes Holz, vielmehr (wohl durch das Alter) eine wunderschöne Verschmelzung. Da könnte Venus durchaus ihre Hand im Spiel (gehabt) haben.

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