Diese Geschenke lassen Weinfans strahlen: Matthias Stelzig stellt uns seine persönlichen Weihnachts-Favoriten vor. Zum Verschenken an die Liebsten - und, na klar, zum Selbstauspacken.
Ein gutes Glas auf der Terrasse oder dem Balkon: Das ist das richtige Umfeld, um Wein zu genießen. Selbstverständlich bringt man den Tropfen vorher auf die richtige Temperatur. Einmal dekantiert, ist es nach dem Umfüllen in die zimmerwarme Glas-Karaffe aber vorbei mit der präzise eingestellten Kühle. Da hilft der Dekanter „Cool Wine“ von Eva Solo (knapp 120 Euro), dessen abnehmbares Kühlelement man in den Gefrierschrank legt. Skandinavisch schlicht, aber bestens durchdacht, erledigt er alles in einem.
Zum ersten Belüften hat er ein Sieb im mundgeblasenen Hals, das den Wein verwirbelt und das Depot zurückhält. In der bauchigen Karaffe findet der Wein genug Luft zum Atmen und wird dabei von unten zuverlässig gekühlt. Da sitzt man in der Sonne und staunt, wie sehr ein Weißwein davon profitiert.
Urban Winemaking liegt seit Jahren im Trend. Bei Ihnen wachsen auch ein paar Rebstöcke hinterm Haus oder an der Mauer? Dann ist das Set Vin x Felco für 560 Euro Listenpreis vom Pariser Atelier du Vin genau das richtige Geschenk. Schließlich wollen Sie Ihre Grand Cru-Reben im Garten oder auf dem Balkon nicht mit einer billigen Gartenschere traktieren. Ein bisschen Stil ist angesagt beim „weekend pruning”. Günstigere Angebote gibt’s übrigens in vielen Online-Shops.
Schon das Weinblatt-farbene Leder-Etui ist ein haptischer Hochgenuss. In dem butterzarten und doch robusten, dicken Schweinsleder hat die Pariser Modedesignerin Margherita Matticari eine Tasche für Gärtner-Handschuhe und eine Tube Sonnencreme integriert.
Außerdem steckt in der Hülle die Rebschere der Schweizer Traditionsfirma Felco. Die gibt es seit 1948 unverändert – und das nicht ohne Grund: Die Ergonomie ist nicht zu verbessern, das Material unverwüstlich. Dazu kommt ein praktischer Schleifstein, mit dem man das Schätzchen in der Hand nachschärfen kann, während man neben dem Rebstock steht. In der Trinkpause hebt der Öffner „Bilame“ die Kapsel von einem Erfrischungsgetränk – und nach der Arbeit den Korken von einer gut gereiften Flasche. Das ebenfalls seit den 1940-er Jahren hergestellte Werkzeug aus Frankreich hebt auch alte, brüchige Korken, weil es den Korken vorsichtig mit zwei Zungen aus Federstahl umgreift. Santé!
Es gibt kaum bessere Anlässe, um Sekt und Champagner reichlich fließen zu lassen, als Weihnachten und Silvester. Der „ChampTub” für etwas mehr als 200 Euro ist der richtige Rahmen für die feierliche Champagner-Party. Der massive Aluminiumpokal zeigt schon mit seiner cool mattierten Oberfläche, die gekonnt zwischen industriell und antik oszilliert, dass es drinnen eiskalt ist.
Schwer genug, um nicht umzufalllen, nimmt die weite Schale mindestens drei Flaschen auf, im Notfall passt auch eine Magnum hinein. Dazu machen sich große Eiswürfel besonders gut – und man kann das Ganze noch mit bunten Früchten dekorieren. Wenn sich dieselben Aromen auch in den Weinen finden, sind Sie schon vor Mitternacht der Star der Party. Danach bleibt die Schale womöglich den Rest des Jahres als Deko in der Küche stehen. Für Ereignisse, für die die eine einzige Flasche genügt, hat der ChampTub auch einen kleinen Bruder für knapp 100 Euro.
Der Gang in den Weinkeller mit dem rissigen, alten Flaschenträger ist nicht unbedingt der Höhepunkt des Abends, stimmt’s? Und die zerknitterten Geschenktüten, in denen Sie Wein zu Anlässen bei Freunden mitnehmen, machen auch nicht wirklich Eindruck. Packen Sie Ihre Wein-Pretiosen lieber in die „Büffelleder Bottle Bag” (knapp 100 Euro) vom Versender ProIdee, die sich aber auch in anderen Online-Shops finden lässt.
Ein Name und gleichzeitig ein Versprechen: Das 3,5 Millimeter starke Leder wird vegetabil gegerbt und für jede Tasche von Hand zugeschnitten, mit doppelten Nähten zusammengefügt und natürlichem Hartwachs veredelt. In den sechs getrennten Fächern sind die Flaschen sicher verstaut und stoßen nicht aneinander. Jedes Unikat kann man am Griff oder mit dem Riemen über der Schulter tragen. Vom Picknick bis zur Strandparty macht die Bottle Bag alles mit – und erhält dabei immer mehr Charakter.
Einen Weinkühlschrank kann fast jeder Weinfan brauchen. Denn in den heimischen Kühlschrank passen sowieso nie genug Flaschen. Das Angebot an Weinkühlschränken ist reichlich. Aber die meisten Kühler müssen eingebaut werden, und selbst die edelsten Modelle sehen oft nach ziemlich durchschnittlicher Einbauküche aus. Größere Modelle mit Glastür brauchen dagegen (zu) viel Platz im Raum.
Der „Retro” von Create (ab knapp 300 Euro) ist die Lösung: Er wirkt wie ein cooles Retro-Möbelstück und passt sich sogar neben der Couch unaufdringlich und schick in den Raum ein. Es gibt drei Versionen mit einem Volumen für 76, 45 oder zwölf Flaschen. In der kleinsten Version geht er sogar als Beistelltisch durch. Da steht er gleich neben Sessel oder Sofa – also genau dort, wo man ihn braucht. Besser kann man sein Weinglas kaum abstellen.
Egal ob Winzersekt oder Champagner, bei Schaumwein geht es immer um besondere Momente. Mit den „Kubik”-Gläsern von der schwedischen Glashütte Målerås (ab etwa 90 Euro) kann man das noch in eine beinahe mystische Stimmung steigern. Der Künstler Mats Jonasson entwirft jedes Motiv selbst. Die Kubik-Gläser entstehen aus einer speziellen Kristallmasse, die „Lichtreflexe aufnimmt und dem Glas zusätzliche Klarheit verleiht“. Dazu mischt er gern Eisen in die Glasmasse.
Jedenfalls kann man sich in die Skulpturen versenken und sieht in den mundgeblasenen Holzschnitt-Motiven viel tiefer als nur in Glasaugen. Wer bei dem paranormalen Funkeln an skandinavische Trolle denkt, liegt nicht ganz falsch. „Unser Wald hat die Köpfe der Menschen seit jeher gefangen und die Seele der Menschen geprägt“, sagt Jonasson und hat sich davon bei seinen mundgeblasenen Designs „zutiefst inspirieren lassen“.