Ungerechterweise ist sie auch die Unbekannteste, zumindest was die Stillweine der Region angeht. Denn während die Schaumweine bereits seit dem 19. Jahrhundert in dem Ruf stehen, zu den besten Frankreichs zu gehören, haben vermutlich selbst eingefleischte Rhône-Liebhaber kaum je einen nicht schäumenden Saint-Péray im Glas gehabt (und selbst von der Flaschenvergorenen Variante gibt es so wenig, dass kaum etwas davon es überhaupt zu uns über die Granze schafft).
Es lohnt sich allerdings, danach zu suchen. Denn auch wenn die Rebhänge hier längst nicht so steil ausfallen wie jene des Hermitage, machen die besten Saint-Péray dem berühmten Nachbarn im Norden, der aus den gleichen Sorten produziert wird, durchaus Konkurrenz - und das in aller Regel zu deutlich erschwinglicheren Preisen.
In Bestform entwickeln sie betörende, reife, gleichzeitig schmelzige und feste Frucht mit oftmals ein wenig ätherischer Würze von mediterranen Kräutern und Wacholder. Wirklich leicht ist ein Saint-Péray nie, doch besitzen selbst die kräftigsten Exemplare bisweilen eine erstaunliche Frische, präzise Konturen und dazu nicht selten eine intensive, herbe Mineralik, die sehr zu Spannung der Spitzenexemplare beiträgt.
18 Stillweine aus Saint-Péray haben wir aktuell probiert, die wir hier nicht nur aus Platzgründen alle vorstellen können, sondern auch, weil keiner der verkosteten Weine enttäuschte. Einen Link zu den ausführlichen Weinbeschreibungen sowie zu den Produzenten finden Sie am Ende der Liste. Ein Video zur Nachverkostung der Saint-Péray (sowie weißer Hermitage) gibt es hier auf unserem Youtube-Kanal.