Das in fünf Zonen unterteilte Gebiet der DO Montsant wird von einem Halbkreis aus Bergen und Gebirgszügen begrenzt, die die Weinregion DOCa Priorat umgeben. Im Norden sind es die Gebirgszüge Montsant (1.100 m) und La Llena. Im Osten liegt das Küstengebirge Argentera, die Mola de Colldejou (900 m) und Llaberia. Auf der gegenüberliegenden Seite, im Westen, befinden sich die Gebirgszüge von La Figuera (600 m) und Tormo. Im Süden öffnet sich das Gebiet zum Ebro hin. Dort fließen die Wasserläufe des Siurana und des namensgebenden Montsant. Zusammen mit dem Fluss Capçanes bewässern sie die insgesamt 1.900 ha umfassende Weinregion.
Die Böden sind sehr unterschiedlich in ihrer Herkunft und Zusammensetzung. Sie wechseln sich ab wie ein Mosaik. Die Weinberge liegen auf einer Höhe von 200 bis 700 Metern.
Es ist die Vielfalt an Böden und Höhenlagen, die den Montsant so besonders macht, und wir - die wir auch Weine im Priorat produzieren - legen großen Wert auf die Finesse der Weine aus dem Montsant, auf ihre weiße Mineralik. Unser alter Garnatxa-Weinberg auf 600 Metern Höhe ist ein gutes Beispiel dafür.
Christian Barbier, Clos Mogador
Der Montsant liegt zwar in einer mediterranen Klimazone, aber da er von Bergen umgeben ist, weist er auch kontinentale Merkmale auf. Normalerweise sind die Winter für mediterrane Verhältnisse sehr kalt, die Sommer hingegen trocken und heiß. Aufgrund der vielen verschiedenen Höhenzonen und der geographischen Lage gibt es viele Mikroklima-Zonen.
Die Berge schützen das Gebiet teilweise vor dem Einfluss des Meeres, was im Sommer, wenn die Trauben reifen, zu einem deutlichen Kontrast zwischen Tages- und Nachttemperaturen führt. Der Wind in den Spätsommerabenden bringt den Rebstöcken viel Feuchtigkeit während der trockenen Reifezeit. Die Niederschlagsmenge beträgt ca. 500 bis 600 Liter pro Jahr, die besonders im Frühjahr und Herbst fällt, sich aber meist ungleichmäßig über das Jahr verteilt.
Von den rund 1.900 ha Rebfläche sind 90 Prozent den roten Rebsorten gewidmet, insbesondere Garnatxa und Carinyena. Die restlichen 10 Prozent sind mit Garnatxa blanca und Macabeu bepflanzt.
Nach der Einführung internationaler Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot in den 1990er Jahren, die damals als veredelnde Sorten galten, geht der Trend seit einigen Jahren zurück zu den einheimischen Reben. Sie werden zunehmend nicht nur für jung zu trinkende einfache Weine verwendet, sondern auch für Spitzenweine, die den Charakter des Terroirs von Montsant zum Ausdruck bringen sollen.
Als Önologin schätze ich am Montsant besonders die unterschiedlichen Charaktere einer Sorte, die sich aus der Vielfalt der Böden ergeben. Das gibt uns die Möglichkeit, sehr unterschiedliche Weine zu produzieren.
Anna Rovira, Önologin Celler de Capçanes