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Hier ist man so richtig im Süden Südtirols. Neben Wein prägen Zypressen und mittlerweile auch immer mehr Olivenbäume das Landschaftsbild. Die Weine weisen aufgrund der Höhendifferenzen stark unterschiedliche Charakteristika auf. In den heißen tiefen Lagen wachsen kraftvolle Cabernet- und Merlot-Weine, in den hohen LagenWeinbau wird hier auf bis zu 1.000 Höhenmeter betrieben – Weißweine von außergewöhnlicher Rasse und Finesse.

Kellerei Kurtatsch

Wie fast alle genossenschaftlich organisierten Kellereien Südtirols produzierte die Kellerei Kurtatsch bis in die 1980er Jahre hauptsächlich große Mengen einfacher Weine, die offen oder in der Literflasche zu niedrigen Preisen vor Ort oder in die nördlichen Nachbarländer verkauft wurden. Der Qualitätsboom, der Mitte der 1980er Jahre einsetzte, führte auch in Kurtatsch zu einem Umdenken, und heutzutage gehören die Weine von Südtirols südlichsten Genossen zu den Top-Weinen des Anbaugebiets. Trotz aller Veränderungen haben sich die Kurtatscher eine angenehme Bodenständigkeit und Ruhe bewahrt. Die Einkellerung der Weine findet immer noch im 1924 erbauten und äußerlich sowie größtenteils auch innerlich unveränderten Kellereigebäude unterhalb von Kurtatsch statt. Aufgrund des Umstiegs von Masse auf Klasse bietet es ausreichend  Platz und strahlt eine gewisse Großzügigkeit aus. Gegründet wurde die Kellerei schon im Jahr 1900. Die damaligen Kellereigebäude im historischen Ansitz Freienfeld werden seit einigen Jahren für den Ausbau der Barrique-Weine und als Lager für das umfangreiche Archiv reifer Weine genutzt.

 

Obmann Edmund Morandell% Kellermeister Othmar Doná und Paul Tauferer im historischen Weinkeller Freienfeld" (v.l.n.r.; Quelle: Kellerei Kurtatsch)

Die Weine stammen – mit Ausnahme des Blauburgunders “Glen” – alle aus den Lagen in und um Kurtatsch. Und die Kurtatscher Lagen haben es in sich. Vor allem was die die Höhenunterschiede betrifft, die sich sich von 200 bis 900 Meter erstrecken. Diese Höhendifferenzen sowie die vielfältige Bodenstruktur sind die Voraussetzung für das breite Angebotsspektrum der Kellerei. In den heißen tiefen Lagen wie “Brenntal” steigt das Thermometer im Sommer auf über 40 Grad, so dass sich beste Voraussetzungen für gehaltvolle Cabernet- und Merlot-Weine bieten. In den hohen Berglagen Penon, Pichl, Hofstatt, Kofl und Graun kühlt es nachts stark ab, was für Rasse und Eleganz bei den Weißweinen aus Pinot Grigio, Chardonnay, Weißburgunder, Sauvignon sowie dem hier besonders interessanten Müller-Thurgau sorgt. Beim Vernatsch, der früher fast die gesamte  Produktion der Kellerei ausmachte, wurde der Anteil mittlerweile auf 28 Prozent reduziert, so dass nur noch die wirklich geeigneten Lagen mit dieser Sorte bepflanzt sind. Die Selektion “Sonntaler” gehört mit ihrer klaren, fruchtbetonten Art regelmäßig zu den feinsten Weinen, die aus dieser Sorte gewonnen werden. Die Sortentypizität ist bei allen Weinen sehr ausgeprägt, und die Kurtatscher sind ungemein zuverlässig. Sie präsentieren jedes Jahr aufs Neue ein Sortiment mit feinen, hochwertigen Weinen in der Basislinie und hochkarätigen Gewächsen im Top-Bereich. Vor allem bei Cabernet-Merlot, beim Gewürztraminer sowie bei den Süßweinspezialitäten “Aruna” (bis 2009 hieß dieser Wein “Amrita”), einer Cuvée aus Goldmuskateller und Gewürztraminer sowie dem Rosenmuskateller “Ushas” (bis 2010 “Rajas”) zeigt sich die Klasse dieser Kellerei.

Die Weine kosten im Direktverkauf zwischen 6 und 23 Euro.

Kellerei Kurtatsch
Weinstraße 23
39040 Kurtatsch
Italien
Telefon: +39 0471 880115
Fax: +39 0471 880099
E-Mail: info@kellerei-kurtatsch.it
Internet: www.kellerei-kurtatsch.it

Die Weine der Kellerei Kurtatsch im Weinführer

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Weingut Milla

Anfang der 2000er Jahre, als die Euphorie der kräftigen, strukturierten Cabernet- und Merlot-Weine in Südtirol gerade im Abklingen war, stand Gert Pomella vor der Entscheidung, welche Sorten er auf seinen Weinbergen pflanzen sollte. Er pflanzte Cabernet und Merlot. Heutzutage ist es in Südtirol selbstverständlich, dass man das anbaut, was in den jeweiligen Lagen qualitativ die besten Resultate erbringt. Damals war es das noch nicht. Da orientierte man sich bei Neuanpflanzungen vor allen danach, was der Markt gerade verlangte. Verlangte der Markt Pinot Grigio, wurde Pinot Grigio gepflanzt, verlangte er Gewürztraminer, dann eben Gewürztraminer. Cabernet und Merlot verlangte der Markt jedenfalls zu dieser Zeit überhaupt nicht.

Gert Pomella pflanzte trotzdem diese Sorten: „Zum einen, weil mir kräftige, strukturierte Weine einfach besser gefallen, und außerdem gibt es für die Lagen, in denen sich meine Weinberge befinden, keine besseren Sorten.“ Das stimmt – hier in der Ebene unterhalb von Kurtatsch ist es heiß, und das liebt vor allem der Cabernet, aber auch der Merlot. Hier reifen diese Sorten wirklich aus und ergeben vollmundige, kräftige und zugleich mineralische, raffinierte Weine, die lange lagern können. Und das sollten sie auch. Es sind Weine, die ihre wahre Stärke erst in der Reife zeigen. Dichte, mineralische und fordernde Gewächse, die Geduld verlangen. Gert Pomella ließ mich einen 1998er Cabernet-Merlot verkosten. Ein Wein noch aus alten Rebanlagen, die nicht nach den jetzigen qualitativen Standards gepflanzt wurden. Aber sogar dieser Wein war sehr frisch, animierend und tiefgründig; zwar nicht ewig lang, aber ein eindrucksvoller Beweis, dass Cabernet und Merlot in Südtirol erstklassige, weil eigenständige und vor allem langlebige Weine ergeben können.

 

Gert Pomella (Quelle: Brunner)

Genauso wichtig wie die optimalen Lagen für seine Sorten ist Gert Pomella die naturnahe Bewirtschaftung seiner Weinberge. Das Weingut Milla ist kein zertifizierter Bio-Betrieb, aber zwischen den Rebzeilen sprießt das Gras, dass es eine wahre Freude ist. Herbizide sind tabu, und auch bei den Behandlungen gegen Pilzkrankheiten wird nur das Nötigste an Chemie eingesetzt. Bei seiner naturnahen Bewirtschaftung profitiert Gert Pomella von seiner Zusammenarbeit mit Hartman Donà, einem der besten Önologen Südtirols, dem Bio im Weinbau ausgesprochen wichtig ist und der seine eigenen Weinberge ausschließlich ökologisch bewirtschaftet.

Zum Besitz der Familie Pomella gehört auch das Traditions-Restaurant “Schwarz Adler” im Zentrum von Kurtatsch. Ein Muss bei jedem Besuch in diesem wunderschönen Südtiroler Weinort. Neben fantasievollem, gutem Essen gibt es hier eine Weinauswahl, die ihres Gleichen sucht – und: Alle Weine werden im offenen Ausschank angeboten; ein Paradies für vinophile Südtirol-Besucher.

Die Weine kosten zwischen 17 und 25  Euro.

Weingut Milla – Gert Pomella
Milla 3
39040 Kurtatsch
Italien
Telefon: +39 0471 880600
Fax +39 0471 880601
E-Mail: gert.pomella@yahoo.it
Internet: www.gertpomella.com

Die Weine der Kellerei Milla im Weinführer

Weingut Tiefenbrunner – Castel Turmhof

Beim Betreten des Vorhofs der Kellerei TiefenbrunnerCastel Turmhof fühlt man sich in eine Märchenwelt versetzt. Linker Hand ein Brunnen mit Phantasiegebilden und über dem Kellereingang wunderschöne Gemälde mit Weisheiten wie „Wein und guter Sinn liegt im Haus und Keller drin“ und  „Der alte gute Kellermeister – jeden Abend sieht er Geister“. Geht man weiter in den Garten der zur Kellerei gehörenden Jausenstation, ist man aufs Neue von einer Märchenwelt aus diversen Phantasiefiguren sowie den eindrucksvollen, steilen Weinbergen der Kellerei umgeben. Wohlfühlen und Idylle pur – das ist die eine Seite des Weinguts Tiefenbrunner.

Die andere Seite  ist ein sachlicher, angenehm zurückhaltender Christof Tiefenbrunner, der Weinbau von der Pike auf studiert hat und das familiäre Erbe bestens verwaltet, so dass der Name Tiefenbrunner heute für absolute Top-Qualität im Südtiroler Weinbau steht. Christof Tiefenbrunner ist für ein in qualitativer als auch quantitativer Hinsicht anspruchsvolles Erbe verantwortlich. Nicht weniger als 28 Weine sowie einen Sekt und zwei Tresterbrände produziert die Kellerei Tiefenbrunner. Und das alles auf sehr anspruchsvollem und bei den Top-Linien auf exzellentem Niveau. Das Weinsortiment ist gegliedert in drei Linien: Die “Classic”-Linie mit fruchtgeprägten rebsortenreinen Weinen; die “Turmhof”-Linie, deren Weine die Charakteristiken der jeweiligen Sorte und der Lagen betonen; und die “Linticlaurus”-Linie, die reifebedürftige und tiefgründige Selektionsweine liefert. Hinzu kommt der Ausnahmewein “Feldmarschall von Fenner”, ein Müller-Thurgau, der aus einem der höchstgelegenen Weinberge Europas – oberhalb von Eicholz bzw. Roverè de la Luna und Margreid – stammt und eindrucksvoll zeigt, was mit dieser oft verkannten Sorte möglich ist, nämlich ein hochkarätiger, reifebedürftiger und ausgesprochen individueller Wein.

 

Der Märchenbrunnen im Castel Turmhof (Quelle: Brunner)

Christof Tiefenbrunner legt sehr großen Wert auf möglichst naturnahen Weinbau. Wobei er immer pragmatisch denkt und handelt. Das heißt: Es wird prinzipiell ohne Chemie produziert, aber für den Notfall behält man sich vor, auch synthetische Mittel zur Schädlingsbekämpfung einzusetzen. Herbizide zur Unkrautbekämpfung sind bei den eigenen Weinbergen schon seit langer Zeit tabu. Ökologisch vorbildlich ist auch die Energiegewinnung: Auf Castel Turmhof liefert seit 1910 ein hauseigenes Wasserkraftwerk den Strom für alle Betriebsgebäude, weshalb diese gar nicht an das allgemeine Stromnetz angeschlossen sind.

Außerdem erwähnenswert: Christof Tiefenbrunner gehört zu den fortschrittlichen Produzenten bezüglich der Flaschenverschlüsse. Er hat auf Drehverschluss umgestellt; zwar nicht die gesamte Produktion, aber einen Großteil. Und: Er verschließt nicht nur die Basisweine mit dem Dreher, sondern auch seine Top-Linie und setzt damit vor allem auf dem italienischen Markt, der für die Kellerei sehr wichtig, aber hinsichtlich des Drehverschlusses sehr rückständig ist, ein wichtiges Zeichen.

Die Weine kosten im Direktverkauf zwischen 5 und 30 Euro.

Turmhof Tiefenbrunner
Fraktion Entiklar
Schlossweg 4
39040 Kurtatsch
Italien
Telefon: +39 0471 880122
Fax: +39 0471 880433
E-Mail: info@tiefenbrunner.com
Internet: www.tiefenbrunner.com

Die Weine der Kellerei Tiefenbrunner im Weinführer

Informationen zur Jausenstation Tiefenbrunner siehe unter Restaurant-Empfehlungen.

Andreas Baron Widmann

Andreas Widmann ist  – trotz seines Adelstitels – ein Weinbauer im besten Sinne. Er ist sehr bodenständig und vor allem im Weinberg zu Hause. In seinen Weinbergen hat er die für die Höhenlage und die Bodenverhältnisse jeweils am besten geeigneten Sorten angepflanzt. Der Grundbesitz Andreas Widmanns ist mit 15 Hektar für einen Südtiroler Selbstvermarkter nicht klein und bietet in den von großen Höhenunterschieden geprägten Lagen von Kurtatsch beste Voraussetzungen für charaktervolle, rebsortentypische Weine. Die sechs Weine, die Andreas Widmann anbietet, zeigen dies auf eindrucksvolle Art und Weise. Die Cuvée “Weiss”, die zum einen aus tief gelegenen Chardonnay- und Petit-Manseng-Trauben sowie zum anderen aus in sehr hohen Lagen angebauten Weißburgunder-Trauben gewonnen wird, bietet vollmundige und sehr vielschichtige Eleganz. Der Goldmuskateller, dessen Trauben aus tiefen Lagen stammen, aber spät geerntet werden, besticht durch seine intensive, feine Aromatik. Gewürztraminer und Sauvignon Blanc sind geprägt von ihrer Eleganz.

 

Andreas Baron Widmann (Quelle: Brunner)

Die Rotweine von Andreas Widmann sind so unterschiedlich, wie zwei Weine nicht sein können, und jeder ist auf seine Art faszinierend. Der Vernatsch ist ein echter Klassiker: helle Farbe, intensives, blumiges Bukett und feiner, eleganter Geschmack – ein gefährlicher, weil ungemein zum Trinken einladender Wein. Ein Ausnahme-Gewächs ist für mich die Cabernet-Merlot-Cuvée “Auhof”. Feine, tiefgründige, dunkle Fruchtaromen verbinden sich hier mit vollmundigem, zartbitterem Geschmack – trinkig trotz seiner Fülle.

Ein Vorreiter ist der sehr traditionell eingestellte Andreas Widmann bei den Flaschenverschlüssen. Er hat als einer der ersten Produzenten Südtirols bei seinen Weißweinen auf Schraubverschluss umgestellt – ein vernünftiger Entschluss, zu dem vielen andere in Südtirol noch der Mut fehlt.

Außer Wein produziert Andreas Widmann noch ausgezeichneten Wein-Essig, und er hat sich mit anderen ambitionierten Essig-Produzenten Italiens wie Pojer & Sandri aus dem benachbarten Trentino zusammengetan, um die Kultur des guten wirklich Aceto Italiano jenseits des Aceto Balsamico di Modena bekannt zu machen (siehe: www.amiciacidi.it).

Die Ab-Hof-Preise bewegen sich zwischen 7 und 21 Euro.

Andreas Baron Widmann
Endergasse 3
39040 Kurtatsch
Italien
Telefon: +39 0471 880092
Fax: +39 0471 880468
E-Mail: info@baron-widmann.it
Internet: www.baron-widmann.it

Hans Gruber

Die Kellerei von Hans Gruber befindet sich direkt unterhalb der Kellerei Kurtatsch inmitten von Weingärten. Zurzeit sieht man nicht viel davon, weil die Kellereigebäude gerade rundum erneuert werden. Was man sieht, ist der Buschenschank, und dies ist auch charakteristisch für die Eigenbaukellerei Hans Gruber. Er und seine Weine brauchen geselliges Miteinander. Wenn er die Leute um sich hat, die seine Weine gerade genießen und zu schätzen wissen, fühlt sich Hans Gruber wohl. Er liefert seinen Wein deshalb auch am liebsten selbst aus, da er so in direkten Kontakt mit den Endverbrauchern kommt oder zumindest mit denen, die seine Weine weiterverkaufen.

 

Hans Gruber (Quelle: Gruber)

Er produziert derzeit sechs Sorten: die Weißweine Chardonnay, Gewürztraminer und “Pfefferle”, einen Muskateller mit intensiver Aromatik, sowie die Rotweine Vernatsch, Lagrein und Blauburgunder. Es sind Weine, die man am besten zu einem herzhaften, deftigen Essen mit Freunden trinkt.

Der Buschenschank ist von Mai bis November geöffnet und bietet neben den hauseigenen Weinen traditionelle Südtiroler Speisen.

Die Weine kosten zwischen 3 und 7 Euro.

Hans Gruber
Breitbach 1/A
39040 Kurtatsch
Italien
Telefon: +39 0471 880322
Mobil: +39 339 7214114
Fax: +39 0471 880322
E-Mail: info@weingut-gruber.com
Internet: www.weingut-gruber.com

Alois Lageder

Im Jahr 2013 etwas über das Weingut Alois Lageder zu schreiben, ist gar nicht so einfach. Nicht weil es nichts zu berichten gäbe – im Gegenteil. Alois Lageder ist ein Pionierbetrieb in Südtirol, der sich nie auf seinem Erfolg ausgeruht hat und immer wieder neue Wege beschreitet, sowohl hinsichtlich der Weinqualität, vor allem aber was den biologisch-dynamischen Aspekt der Landwirtschaft betrifft. Alois Lageder war einer der ersten in Südtirol, die erkannt haben, dass das eine das andere bedingt und fördert. Hierzu ist eigentlich schon alles geschrieben worden (siehe unter anderem hier). Dass die Weine, vor allem diejenigen, die auf den eigenen Weinbergen des Weinguts produziert werden, zum Besten gehören, was Südtirol zu bieten hat, ist auch nichts Neues. Faszinierend und bisher wenig publiziert ist allerdings die Entstehungsgeschichte dieses Südtiroler Top-Betriebs. Und diese ist aufs Engste mit Luis von Dellemann verbunden, Kellermeister und Schwager des Besitzers. Ein – im besten Sinne – einfacher, weil geradliniger und offener Mensch. Ein echter Südtiroler „Haudegen“, der mit seinem Können, seinem Fleiß und seiner angenehm ruhigen überlegten Art viel zum Erfolg des Weinguts beigetragen hat. Ein Gegenpol zum rastlosen Alois Lageder.

Als er mit der Heirat von Wendelgard Lageder in den Betrieb kam, war das Weinland Südtirol qualitativ ein Notstandsgebiet, in dem die Kellerei Lageder noch zu denen gehörte, deren Weine als einige von wenigen die Bezeichnung „Genussmittel“ verdienten. Die Kellerei honorierte damals bessere Qualität mit besserer Bezahlung. Das hieß: mehr Geld für bessere Trauben. Und „diese Sprache verstanden die Weinbauern“, sagt Luis von Dellemann. So konnte man auf relativ große Mengen hochwertigen Traubenmaterials zurückgreifen, und in der Folge stand der Name Lageder schon lange vor der Südtiroler Qualitätswein-Revolution für überdurchschnittlich gute Weine. Damit hatte man sich schon zu dieser Zeit einen qualitativ hochwertigen Markt geschaffen, der in der Folgezeit nur darauf wartete, dass noch Besseres kam. Und das kam dann auch. Chardonnay und Cabernet Sauvignon “Löwengang” schlugen Ende der 1980er Jahre wie eine Bombe ein. Anfangs waren diese Weine eher noch im internationalen Stil gehalten. Mit der Zeit jedoch wurden sie immer mehr verfeinert und zu wirklich authentischen Weinen ausgebaut. Man orientierte sich gekonnt an Burgund und Bordeaux, ohne diese Appellationen zu kopieren. Die Herkunft „Südtirol“ war für Alois Lageder – und für Luis von Dellemann noch viel mehr – immer sehr wichtig, und man sah die Erfolge der aufstrebenden Südtiroler Genossenschaften wie Schreckbichl, Terlan und St. Michael-Eppan nicht mit Neid, sondern begrüßte diese für das Anbaugebiet positive Entwicklung. Anders als in der Toskana, in der zu dieser Zeit Weine mit Phantasienamen in waren, die gerade mit ihrer Individualität große Erfolge feierten, war in Südtirol für alle Top-Kellereien die Südtiroler Herkunft immer äußerst wichtig. Der eigene Name natürlich auch, aber nie auf Kosten des Anbaugebiets. Ich teile nicht die Meinung Luis von Dellemanns, dass „der Name Lageder allein“ (das heißt ohne die gleichzeitigen Qualitätsoffensiven der Südtiroler Avantgarde-Genossenschaften Schreckbichl, St. Michael-Eppan und Terlan) „vielleicht auf der Strecke geblieben wäre“. Der Name Lageder  hätte sich auf dem Markt schon durchgesetzt. Aber der Markt und die eigene Marke waren und sind für Lageder zwar wichtig, aber nicht alles. Herkunft und biologisch-dynamischer Anbau zählen mindestens genau so viel.

 

Luis von Dellemann (Quelle: Brunner)

Mit Letzterem hat sich Luis von Dellemann anfangs schwer getan. „Schließlich hing zu dieser Zeit – in den 80er Jahren – alles am Tropf der Chemie. Da so eine radikale Umstellung vorzunehmen, war schon ein gewaltiges Wagnis.“ Gut – die Kellerei verkauft nicht nur Wein aus eigenen Trauben, und das sorgt für Einnahmen, die unabhängig vom Ertrag aus den eigenen Weinbergen sind. Aber: Die eigenen Weinberge umfassen inzwischen gute 60 Hektar und liefern die – auch für die wirtschaftliche Bilanz –  wertvollsten Weine. „Da habe ich manchmal schon gezittert“, so Luis von Dellemann. Aber gerade weil er Qualitätsweinwein-Fanatiker ist, begeistert ihn nun der biologisch-dynamische Anbau. Inzwischen sehr regelmäßig und zuverlässig, so dass die Biodynamie im Weingut Alois Lageder jetzt fest etabliert ist. Die Verkostung reifer Lageder-Weine im April 2012 zeigte, dass gerade die mit biologisch-dynamischer Bewirtschaftung erzeugten Weine die interessantesten waren. Und „diesbezüglich ist ja alles noch in den Anfängen“. In Zukunft sind aus dem Weingut Alois Lageder also sicherlich noch einige qualitative Überraschungen zu erwarten – sowohl in geschmacklicher als auch ökologischer Hinsicht. Luis von Dellemann kann diese Entwicklung zukünftig in aller Ruhe „von außen“ betrachten: Nach 45 Ernten tritt er in den wohlverdienten Ruhestand und übergibt den Staffelstab schrittweise an den 36-jährigen Diplom-Önologen Georg Meißner aus Deutschland, einen Spezialisten der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise und zuletzt Wissenschaftler und Lehrbeauftragter an der Hochschule Geisenheim.

Alois Lageder
Grafengasse 9
39040 Magreid
Italien
Telefon: +39 0471 809500 / 80955
E-Mail: info@aloislageder.eu
Internet: www.aloislageder.eu

Die Weine der Kellerei Lageder im Weinführer

Bio-Weingut Steig – Othmar Sanin

Othmar Sanin ist ausgestiegen aus dem „normalen“ Leben. Bis 2008 betrieb er sein Weingut neben anderen Tätigkeiten, mit denen er den Großteil seines Einkommens bestritt. Das „Immer-mehr-und-immer-schneller“, das mit diesen Tätigkeiten verbunden war, erschien im einfach nicht mehr als das, „was ein sinnvolles Leben ausmacht“. Er stieg nicht komplett aus und produziert weiterhin Wein auf seinem eigenen Weingut. Aber er tut dies nun erstens ausschließlich, „obwohl so ein kleines Weingut nie viel abwerfen kann“, und er macht zweitens alles sehr viel anders als die meisten seiner Kollegen.

 

Othmar Sanin (Quelle: Sanin)

Als einer der wenigen in Südtirol setzt er ausschließlich auf pilzresistente Rebsorten, da seiner Meinung nach nur so „bio wirklich bio ist, weil man nur mit diesen Sorten komplett auf jegliche Spritzmittel verzichten kann“. Er setzt auch keine Maschinen für die Arbeiten im Weinberg ein: „So spare ich mir Kosten und verdiene mehr, ohne gezwungen zu sein, immer mehr zu produzieren. Außerdem werden keine Abgase in den Weinberg geblasen.“ Dies alles ermöglicht ihm, in seinem Weingarten Wildkräuter anzubauen, von denen er sich unter anderem ernährt. In Zukunft wird er Wildkräuterführungen anbieten.

Biologisch arbeitet Othmar Sanin schon seit 1991. Im Jahr 2000 erfolgte dann der Umstieg auf pilzresistente Sorten. Diese liefern einen sehr würzigen, geschmackvollen Wein, den Othmar Sanin als Rosé und als Rotwein ausbaut. Der Rosé “Krejos” zeichnet sich durch seinen intensiven Duft nach reifen Erdbeeren und Himbeeren aus und ist sehr intensiv, aber nicht schwer, trotz seiner nicht geringen Alkoholgradation. Ein ausgezeichneter Aperitif und guter Begleiter von würzigen Speisen. Der dunkle Rotwein “Miros” besitzt eine intensive Würze von reifen roten Waldbeeren. Weiche Gerbstoffe mit harmonisch eingebundener Säure in Verbindung mit einem kräftigen Körper sorgen für einen lang anhaltenden Abgang. Beide Weine dürften Skeptiker pilzresistenter Sorten zumindest offener für diese Art von Wein machen.

Der Weingarten befindet sich unmittelbar hinter dem Hofgebäude. 2006 kaufte Othmar Sanin noch ein Stück Land in einer steilen Lage in Kurtatsch, wo er die Sorte Prior anbaut, die in Zukunft in seine beiden Weine integriert wird.

Die Weine findet man in Südtiroler Bio-Geschäften, Restaurants, die Wert auf biologische Produkte legen, sowie auf lokalen Märkten.

Der Preis ab Hof für beide Weine liegt bei 9 Euro.

Bio-Weingut Steig – Othmar Sanin
Bahnhofstraße 6
39040 Margreid
Italien
Telefon: +39 335 1420497
E-Mail: sanin.othmar@rolmail.net

Armin Kobler

Gerade viele kleinere, selbst vermarktende Betriebe tun sich oft schwer mit den neuen Formen und Möglichkeiten, die das Internet für Kommunikation und Vermarktung bietet. Meist fehlen neben den zeitintensiven Arbeiten in Weinberg (plus Obstgärten) und Keller die Zeit und die Muße, sich mit den Chancen zu beschäftigen, die die neuen, virtuellen Kommunikationsformen eröffnen. Wenn sich nicht der internetaffinere Nachwuchs der zwar meist vorhandenen, aber oft vernachlässigten Homepage annimmt, ist diesbezüglich (noch) wenig los bei den meisten Selbstvermarktern. Anders bei Armin Kobler. Er nutzt praktisch alle Möglichkeiten, die das Internet bietet. Vor allem mit seinem Wein-Blog (www.kobler-margreid.com/blog) liefert er ein Musterbeispiel vorbildhafter Internet-Nutzung. Hier erfährt man alles Wissenswerte aus erster, d.h. Winzer-Hand, es herrscht ein angenehm respektvoller Umgang unter allen Beteiligten, und der Leser erkennt, dass manche Dinge (Pflanzenschutz, Spontanvergärung, Reinzuchthefen ja oder nein) ausgesprochen vielschichtig und für die Winzer nicht mit einfachen Jas und Neins zu beantworten sind. Das Blog gibt es in deutscher und italienischer Sprache.

 

Armin Kobler (Quelle: Brunner)

Auch was die Flaschenverschlüsse betrifft, gehört Armin Kobler zur Avantgarde. Er ist einer der wenigen mutigen Winzer in Südtirol, die sich trauen, konsequent auf den Drehverschluss zu setzen, der in Italien, dem wichtigsten Absatzmarkt für Südtiroler Weißweine, einfach nicht akzeptiert wird. Dass der Technik-Freak Armin Kobler alles andere als technische Weine erzeugt, ahnt man dann beim Betreten der Kellerei. Der Besuchs- und Verkostungsraum ist zwar ausgesprochen futuristisch und in erster Linie funktional gestaltet, andererseits aber auch gut in das historische Anwesen integriert. Beim Wein bürgen das einfache Motto „Jede Sorte an dem für sie optimalen Standort“ und eine relativ späte Lese für bestmögliche Qualität. Der Sortencharakter ist Armin Kobler wichtig, deshalb er jeden Wein reinsortig ausbaut. Die Weißweine – Grauburgunder, Chardonnay und Gewürztraminer – sowie den Rosé im Stahltank, den Merlot in gebrauchten Barriques. Die Weine – auch die Weißen – brauchen Zeit, weshalb sie immer relativ spät in den Verkauf kommen.

Das Weingut ist klein: Gerade einmal zwei Hektar werden bewirtschaftet, die 14.000 bis 15.000 Flaschen im Jahr ergeben.

Die Weine kosten ab Hof zwischen 11 und 16 Euro.

Weinhof Armin Kobler
Weinstraße 36
39040 Margreid
Italien
Telefon: +39 0471 809079
Fax: +39 0471 809079
E-Mail: info@kobler-margreid.com
Internet: www.kobler-margreid.com

Die Weine der Kellerei Armin Kobler im Weinführer

Peter Zemmer

„Die Weine von Peter Zemmer hab ich einfach gerne im Sortiment, weil sie sehr sortentypisch sind, was ich von Südtiroler Weinen erwarte; sie sind sehr sauber und klar – modern im besten Sinne. Darauf kann ich mich bei Peter Zemmer jedes Jahr aufs Neue verlassen – und der Preis stimmt.“ So spricht der zufriedene deutsche Wiederverkäufer Helmut Schwager aus Amberg über die Weine des 1928 gegründeten Familienweinguts. Diese Aussage werden sicherlich auch alle anderen Wiederverkäufer von Peter Zemmer mit unterschreiben. Mit ihrer konsequenten Ausrichtung auf Kundenzufriedenheit steht die Kellerei Peter Zemmer auch in wirtschaftlich schwieriger werdenden Zeiten gut da.

Das Basisniveau der Weine ist hier sehr hoch. Es werden keine banalen Literweine produziert, sprich einfache Qualitäten, die in großen Mengen für wenig Geld verkauft werden. Hier werden relativ große Mengen sehr guter bis ausgezeichneter Weine zu einem reellen Preis verkauft. Das Sortiment umfasst 22 verschiedene Weine sowie einen Sekt, von der Einstiegslinie “La Lot” über die rebsortenreinen Weine aller in Südtiroler beheimateten Varietäten bis zu den Cuvée-Weine der Top-Selektion “Cortinie”.

 

Peter Zemmer (Quelle: Zemmer)

Ab 2013 gibt es eine qualitative Steigerung des Sortiments. Fünf WeineMüller-Thurgau, Weißburgunder, Riesling, Blauburgunder und Lagrein – werden in Zukunft nur noch aus Trauben gewonnen, die in genau definierten Lagen wachsen, die für diese Sorten die jeweils besten Voraussetzungen bieten. Im Salurner Ortsteil Gfrill auf 800 Höhe steht der Müller-Thurgau, der Weißburgunder in der Lage Punggl in Margreid, der Riesling in Kurtinig; der Blauburgunder wächst in der Lage Rollhütt in Salurn und der Lagrein in Kurtinig. Von all diesen Weinen kann Peter Zemmer zwischen 10.000 und 25.000 Flaschen produzieren. Diese Weine in einer gewissen Menge anbieten zu können, ist Peter Zemmer wichtig: „Ich möchte meinen Kunden überdurchschnittlich gute Weine offerieren, die sie auch nachkaufen können, wenn sie ihnen geschmeckt haben, und die nicht schon ein halbes Jahr, bevor der neue Wein kommt, ausverkauft sind.“

Wichtig ist Peter Zemmer auch das Thema Nachhaltigkeit. Er ist kein Bio-Produzent, aber offen für „alles, was den Weinbau so naturnah wie möglich macht – Einsaaten im Weinberg, wenig Entblättern der Reben, Vermeidung von Bodenverdichtung etc. Es darf allerdings nicht auf Kosten der Wirtschaftlichkeit gehen: „Ich muss auch in Jahren mit extremen Pilzdruck wie 2008 oder 2012 Wein in einer Menge produzieren können, die den Betrieb am Leben erhält.“ Energetisch wird die Nachhaltigkeit auf dem Weingut Peter Zemmer umfassend praktiziert. So sorgt die 400 Quadratmeter große Solaranlage dafür, dass der Energiebedarf vollkommen durch erneuerbare Energien abgedeckt wird.

Die Weine kosten im Direktverkauf von 7 bis 18 Euro.

Weingut Peter Zemmer
Weinstraße 24
39040 Kurtinig
Italien
Telefon: +39 0471 817143
Fax: +39 0471 817743
E-Mail: info@peterzemmer.com
Internet: www.peterzemmer.com

Castelfeder

In Neumarkt beheimatet ist die Kellerei Castelfeder. Benannt ist sie nach dem oberhalb von Auer gelegenen Porphyrhügel mit Überesten prähistorischer, römischer und mittelalterlicher Siedlungen. Die Kellerei kann auf Trauben von derzeit 55 Hektar zwischen Bozen und Salurn zurückgreifen und somit praktisch alle Weine des breit gefächerten Südtiroler Sortenspiegels anbieten. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf den typischen Sorten des Unterlands. Beim Weißwein vor allem auf Pinot Grigio, der in den gut drainierten Lagen im Etschtal bei Salurn und Kurtinig optimale Voraussetzungen vorfindet, sowie auf Chardonnay. Bei den Roten ist man besonders stolz auf den Blauburgunder “Borgum Novum”, dessen Trauben hauptsächlich aus dem Südtiroler Blauburgunder-Eldorado Mazzon stammen, sowie auf den Lagrein aus den besten Lagen der Gemeinden Auer und Neumarkt. Günter Giovanett ist ein profunder Kenner der geologischen Gegebenheiten des Weinlands Südtirol, und ihm ist wichtig, dass für seine Top-Selektionen nur die besten Trauben aus den jeweils geeignetsten Lagen Verwendung finden.

 

Die Familie Giovanett (Quelle: Giovanett)

Als Handelskellerei verarbeitet Castelfeder nicht nur eigenes Traubenmaterial, sondern auch das von Vertragslieferanten. Da diese jedoch schon lange mit der Kellerei zusammenarbeiten und von dieser auch beratend betreut werden, macht es, was die Qualität angeht, keinen Unterschied, von wem die Trauben stammen. Für diese Beratung sowie für die Arbeit im Keller ist Sohn Ivan Giovanett zuständig, der als erster italienischer Önologe seine Ausbildung sowohl in Italien als auch in Geisenheim absolviert hat.

Die Weine von Castelfeder zeichnen sich durch die Bank durch ihre gekonnte Machart aus. Wobei gekonnt hier nicht (nur) sehr gut gemacht bedeutet, sondern vor allem sehr überlegt ausgesucht. Vor allem bei den Selektions-Weinen spürt man deutlich sowohl den jeweiligen Sorten- als auch den Herkunftscharakter.

Verkostung und Weinverkauf auf telefonische Anfrage (+39 335 5967247).

Die Preise ab Hof liegen zwischen 6 und 22 Euro.

Castelfeder
Franz-Harrpf-Straße 15
39040 Kurtinig
ITalien
Telefon:+39 335 5967247
Fax: +39 0471 820410
E-Mail: info@castelfeder.it
Internet: www.castelfeder.it

Die Weine der Kellerei Castelfeder im Weinführer

Turmhof – Martin Teutsch

Martin Teutsch ist ein Mann von kräftiger Statur, der sich jedoch nie in den Vordergrund drängt. Im Gespräch ist er immer angenehm ruhig und von feiner, zurückhaltender Art. Und auch wenn der Spruch von den Weinen, in denen sich der Charakter des Winzers widerspiegelt, inzwischen schon etwas abgedroschen ist, hier passt er einfach. Die Paradeweine von Martin Teutsch sind seine kräftigen, intensiven, dunklen Rotweine Cabernet, Merlot und Lagrein, die bei aller Kraft immer eine ungemein feine, elegante Art sowie eine angenehme, zurückhaltende Grundstruktur aufweisen. Keine keine lauten Barrique-Bomben, obwohl sie alle im kleinen Holzfass ausgebaut werden. Martin Teutsch hat nie Önologie studiert, und trotzdem gelingen ihm diese Weine perfekt.

Die Kellerei selbst ist  eher unspektakulär. Keine Hightech oder atemberaubende Architektur. Das passt einfach nicht zu diesem Mann, der sich im Weinberg eine kleine Extravaganz leistet und den im benachbarten Trentino beheimateten Teroldego auf Südtiroler Boden gepflanzt hat, den er als reinsortigen Wein und in seiner Cuvée “Klein Venedig” zusammen mit Cabernet und Lagrein ausbaut. Auch diese beiden Spezialitäten des Hauses sind sehr geschmeidige, feine Weine, obwohl der dem Lagrein verwendete Teroldego einen sehr dunklen, würzigen Wein ergibt, der bei falscher Behandlung schnell vordergründig und grob ausfallen kann.

 

Martin Teutsch (Quelle: Teutsch)

Der ungewöhnliche Name “Klein Venedig” ist eine Bezeichnung für Kurtinig. Als einziger Ort im Etschtal liegt es mitten im Tal und stand deshalb früher oft unter Wasser. Diese Zeiten sind vorbei, die Etsch ist gezähmt, und Kurtinig ist umgeben von guten Weinbergslagen für die kräftigen Rotweine, die Martin Teutsch so liebt. Als einziger Weißwein wird ein Gewürztraminer produziert, der – wie die Rotweinemarkant im Duft und vollmundig im Geschmack ist, dabei aber nie aufdringlich oder überladen wirkt. Und da er trocken ausgebaut ist, eignet er sich auch sehr gut als Essenbegleiter. Neben diesen Weinen werden noch ein Vernatsch und eine Cuvée aus Cabernet und Merlot als leichte Weine angeboten.

Sensationell die Preise! Sie liegen derzeit zwischen 4,50 Euro für den Vernatsch und 8,50 Euro für die Cabernet-Lagrein-Merlot-Cuvée “Premium”. „Eigentlich müsste ich da etwas rauf“, meint Martin Teutsch. Und so sehr man sich als Kunde an niedrigen Preisen erfreut, muss man zugeben, dass er da absolut recht hat. Er wird es deshalb vernünftigerweise auch tun, dabei aber sicher seinem Charakter treu bleiben und nichts übertreiben.

Turmhof –Martin Teutsch
Verdistraße 1
39040 Kurtinig
Italien
Telefon: +39 0471 817566
Mobil: +39 335 6915365
E-Mail: info@martin-teutsch.com
Internet: www.martin-teutsch.com

Empfehlenswerte Restaurants in Kurtatsch, Entiklar und Kurtinig

Wer gerne gut ist und trinkt ist, in Kurtatsch bestens aufgehoben. Der Ort ist zwar sehr klein, aber es gibt hier gleich zwei außergewöhnliche Lokale.

Restaurant Schwarz Adler

Die Weinkarte des Restaurants Schwarz Adler umfasst 25 Seiten. Das ist noch nicht so ungewöhnlich in Südtirol. Einmalig jedoch ist, dass alle Weine der Karte auch glasweise angeboten werden. Und zwar zu zivilen Preisen. Doch der Schwarz Adler befriedigt nicht nur anspruchsvolle, neugierige Weintrinker restlos. Auch was hier auf den Teller kommt, ist vom Feinsten. Moderne Südtiroler Küche ohne überflüssigen Firlefanz, aber kreativ und abwechslungsreich. Das Ganze zu moderaten Preisen in einem stilvoll renovierten historischen Anwesen mitten im Dorf. Ein Muss für jeden kulinarisch und önologisch interessierten Südtirolreisenden.

Öffnungszeiten: ganztägig; kein Ruhetag, außer im Juli und August am Dienstag.

Schweiggl-Platz 1
39040 Kurtatsch
Telefon:+39 0471 096405
E-Mail: info@schwarzadler.it
Internet: www.schwarzadler.it

Zur Rose

Ein weiteres gastronomisches Muss in Kurtatsch. Was Arno Baldo und Doris Mayr auf den Teller bringen, gehört mit zum Besten, was Südtirol zu bieten hat. Alle Speisen sind sehr phantasievoll, aber immer mit Südtiroler Bodenhaftung und die Ausgangsprodukte vom Feinsten. Das Ganze in einmaligem, stilvollem Ambiente. Zu Recht gehört das Restaurant zu den Gewinnern des Ambiente-Preises des Gault Millau Österreich. Der Service und die Weinberatung sind ausgezeichnet, und wenn es der Besucherandrang zulässt, nehmen sich Arno Baldo und Doris Mayr Zeit für ein herzliches und fachkundiges Gespräch mit ihren Gästen. Die Preise sind etwas höher als im Schwarz Adler, aber angesichts des Gebotenen mehr als korrekt.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag von 12 bis 14 Uhr und von 19 bis 21.30 Uhr.

Endergasse 2
39040 Kurtatsch
Telefon: +39 0471 880116
Fax: +39 0471 881438
E-Mail: info@baldoarno.com
Internet: www.baldarno.com

Jausenstation Tiefenbrunner

Ein zauberhafter Ort mit herzhafter, klassischer Südtiroler Jausenkost im antiken Schlossgarten; herrliche alte Bäume inmitten der Weinberge. Alle, auch die Spitzenweine des Hauses im offenen Ausschank.

Öffnungszeiten: Ende März bis Anfang November, Montag bis Samstag von 10 bis 20 Uhr.

Fraktion Entiklar
Schlossweg 4
39040 Kurtatsch
Telefon: +39 0471 880122
Fax: +39 0471 880433
E-Mail: info@tiefenbrunner.com
Internet: www.tiefenbrunner.com/de/weingut/die-jausenstation

Teutschhaus

Der Teutschhaus hätte auch bei den Weinproduzenten von Kurtinig aufgeführt werden können. Walter Teutsch bietet vier Weine aus den Trauben seiner rund um das Haus liegenden Rebflächen an. Pinot Grigio, Gewürztraminer, Merlot und Teroldego. Die Weine werden im Weingut Peter Zemmer ausgebaut und den Gästen des Hauses im offenen Ausschank sowie als etikettierte Weine zum Verkauf angeboten. Es sind allesamt sehr sortentypische Gewächse, ohne Holz ausgebaut, und sie passen sehr gut zu dem im Restaurant angebotenen Speisen. Die Küche bietet traditionelle Südtiroler Kost sowie Mediterranes. Beides auf sehr feine Art, ohne dass dabei die Bodenständigkeit zu kurz kommt, und auch preislich hebt man im Teutschhaus nicht ab. Neben den hauseigenen Weinen findet man auf der Weinkarte des Betriebs eine gute Auswahl an hochwertigen Weinen aus Südtirol und Italien. Wobei Walter Teutsch in Zukunft das Angebot immer mehr auf die hochwertigen lokalen Weine konzentrieren will. Denn „die gibt es ja inzwischen in großer Anzahl, und wenn jemand Brunello oder Syrah trinken will, kann er ja nach Montalcino oder nach Australien fahren“.

Restaurant Teutschhaus
Martinsplatz 7
39040 Kurtinig
Telefon: +39 471 817139
Fax: +39 0471 817483
E-Mail: info@teutschhaus.it
Internet: www.teutschhaus.it

Nützliche Adressen

www.suedtirolwein.com

Die offizielle Webseite der Südtiroler Weinwirtschaft mit allen nützlichen Informationen zum Weinland Südtirol. Ganz aktuell ist immer die Facebook-Seite www.facebook.com/suedtirolwein.vinialtoadige.

Freie Weinbauern Südtirol

Zusammenschluss von derzeit 82 selbstvermarktenden Südtiroler Weingütern. Ein absolutes Muss für jeden Südtirol-Weinfreund: die Vinea Tirolensis, bei der fast alle Mitgliedsbetriebe ihre aktuellen Weine vorstellen. Heuer findet die Veranstaltung voraussichtlich im Oktober auf dem Messegelände in Bozen statt.

Telefon: +39 0471 238002
Fax: +39 0471 238242
E-Mail: info@fws.it
Internet: www.fws.it

Roter Hahn

Vermittelt in Südtirol Unterkünfte auf dem Bauernhof, darunter auch viele bäuerliche Weinerzeuger. Die Qualitätskriterien sind sehr streng und werden jährlich überprüft.

Telefon: +39 0471 999325
Fax: +39 0471 981171
E-Mail: info@roterhahn.it
Internet: www.roterhahn.it

Zu Teil I der Reportage: Tramin

Zu Teil II der Reportage: Montan/Mazzon, Neumarkt und Auer

Zu Teil IV der Reportage: Branzoll, Leifers und Salurn

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