Es war einmal! Was ist davon geblieben? 1990 war ein ausgezeichnetes Bordeaux-Jahr. Es rundete die guten 80er Jahre (1982, 1986, 1989) ab und blieb gut 10 Jahre lang eine Ausnahmeerscheinung. Es folgten dann – eigentlich bis 1995 – eher problematische oder „magere“ Jahre. Erst das Jahr 2000 – begleitet von der Jahrtausendwende – brachte die Kritiker wieder ins Schwärmen.
Es blieb noch etwas: die Freude am damaligen Preis. Die Flasche kostete einst – im Fachgeschäft und nicht beim Discounter – 20 Franken. Dann (ab 1997) ging es erst so richtig los - im Bordelais. Der Talbot 2000 (mit dem 1990er durchaus vergleichbar) kostete bereits das Dreifache. Dabei ist Châteaux Talbot (bis heute) bei einer vertretbaren Preispolitik geblieben. Selbst als 2009 die Bordeaux-Preise explodierten, ist Talbot bei seinen ca. 50 Franken geblieben. Ein stolzer Preis, zugegeben, doch angesichts der Preispolitik im Bordelais (ein Premier Cru kostete in diesem Jahr rasch einmal 1000 Franken und mehr) durchaus vertretbar (marktkonform!). Talbot ist – das muss gesagt sein – kein Premier Cru (ein Quatrième), eher ein populärer Wein (Talbot ist mit mehr als 100 ha ein sehr grosses Weingut), der auch mal im Discounter anzutreffen ist. So weit und so viel – wieder einmal – zur Preispolitik.