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biber_cornalinDiesmal handelt mein „Getrunken“ weder vom Weingut, noch vom Winzer, der vor 10 Jahren ins Wallis zog, um als „Aussenseiter“ ein Weingut zu übernehmen. Darüber habe ich bereits berichtet. Diesmal geht es um die Rebsorte, (fast) ein exklusives Walliser Gewächs, Cornalin. Es stamm aus der dem grössten Weingebiet der Schweiz, aus der Berggegend Wallis (inklusive dem italienischen Aostatal) und ist eine autochthone Rebsorte, die hier seit Jahrhunderten angebaut wurde, dann aber im 20. Jahrhundert fast ausgestorben ist. Allein schon die ursprüngliche Bezeichnung „Alter Landroter“ „Rouge d’Enfer“ oder „Vieux rouge du Pays“ weisen darauf hin, dass es sich hier um eine uralte Rebsorte handeln muss (erstmals erwähnt im 14. Jahrhundert), die einst sogar als Stärkungsmittel in der Populärmedizin Ansehen hatte. Dann aber kam die Reblaus und in der Folge hat man auch im Wallis andere Rebsorten angepflanzt, ertragsreichere und pflegeleichtere.Biber (verkleinert) Der „Alte Landroter“ verschwand fast vollständig, bis er – im Sog der nostalgischen Besinnung –  wiederentdeckt wurde vom Agronom Jean Nicollier und den Namen Cornalin bekam. Heute gehört der Cornalin zusammen mit anderen autochthonen Rebsorten (wie Petite Arvine, Heida etc.) zu den eigenwilligsten und gesuchtesten Walliser Spezialitäten, unverwechselbar mit seinen dominanten Nelkennoten und dem kräftigen Kirschtouch, vor allem in der Jugend, während der er ungestüm, lebhaft und wild auftritt. Kaum zu glauben, dass der Cornalin sich nach Jahren – vielleicht etwa vier – gebändigt und gesittet auftritt und sich durchaus auch in den vornehmsten Kreisen zu benehmen weiss. Cornalin ist nicht irgend eine Rebsorte, vielmehr eine der gesuchtesten Spezialität, die vielleicht bei der ersten Begegnung ungehobelt scheint, dann aber durch Finesse und Eleganz eine fast schon einmalige Aura entwickelt, harmoniesüchtig und trotzdem ausgeprägt in den Aromen von Zwetschgen bis zu Bitterschokolade. Dieser junge Cornalin, Jahrgang 2011, von Jürg Biber, spielt allerdings noch ordentlich mit den Muskeln, doch etwas von seiner Altersgelassenheit lässt sich schon erahnen.

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