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Salentino (Divino) DSCN8688Für mich ein moderner Wein. Die Ecken und Kanten sind geschliffen, das Gleichgewicht – man kann schon sagen – fast ideal. Vom Geschmack her ein Gastrowein: verbindlich, klar und mehrheitsfähig. Ich habe ihn auch im Restaurant getrunken. Auf der Karte von „Divino“ ist er mir ins Auge gestochen. „Divino“ gehört zu „Volg“, der grössten Weinkelterei der Schweiz. Oder, wie man so schön sagt: „Divino“ ist der Partner von „Volg“, sozusagen die Weinhandlung dazu, mit einem breiten Angebot – auch aus Weingebieten im Ausland. Die „Divino“ Weinkarte ist vorbildlich, fast schon eine Musterkarte im Restaurant - verständlich und verbindlich, mit allen notwenigen Angaben. Dies schätze ich, dort, wo kein Sommelier die Beratung übernimmt und das ist – zumindest im durchschnittlichen Restaurant in der Schweiz – fast immer der Fall. Man ist also auf die eigenen Kenntnisse und die Angaben auf der Getränkekarte angewiesen. Doch was da alles angeboten und versprochen, geflunkert und pauschalisiert wird, es kaum zu glauben. Meist stimmt nicht einmal die Angabe des Jahrgangs. Da lob ich mir die „Divino“-Karte, auch wenn mir der Einheitstrend zuwider ist. Ich liebe das Individuelle, das Persönliche, die feine Abstimmung von Küche und Getränken, ich liebe die Handschrift der Wirtin, des Wirts, dort wo sie lesbar ist. Doch dies ist immer seltener der Fall, vor allem nicht in mittleren und kleineren Betrieben.

Auf der „Divino“-Karte ist mir also dieser Salento Rosso aufgefallen, wohl auf Grund der Territori_pugliesiAssemblage: 50% Negroamaro, 50% Primitivo – ausgebaut im Barriques. Mich interessiet vor allem die Kombination der beiden Rebsorten. Primitivo (oder Zinfandel) hat meist einen hohen Alkoholgehalt, immer so an der obersten Grenze, kaum je unter 15 % vol. Negroamaro, die sehr fruchtige Rebsorte aus dem südlichsten Süden Italiens, eher eine einheimische Spezialität, die bisher kaum „mehrheitsfähig“ war. Also etwas für extravagante Weintrinker. Nein im Gegenteil: da wurde so viel geschliffen, vielleicht auch so gut aus ausgewählt und gearbeitet bezüglich Terroir, Pflanzdichte, Reduktion, jedenfalls hat der Wein ein – ich sagte es schon – unglaublich schönes Gleichgewicht gefunden. Sogar das Holz hat sich so gut integriert, so dass es kaum eigens registriert wird. Ein kraftvoller Wein, der etwas Weiches, fast schon Romantisches an sich hat. Immerhin, für einen Gastrowein eher die Ausnahme, ist er bereits mehr als fünf Jahre alt.

Dank der Kombination der beiden Rebsorte fällt er auch aus dem Schema vieler Weine, die im Restaurant oft als typisch, besonders geeignet, bekömmlich, mitunter sogar als lecker angepriesen werden. Er ist – und da bin ich schon glücklich – ein Wein, der mein Interesse wecken kann, obwohl die Kanten weggeputzt sind. Es bleiben einige typische Aromen  wie Kirschen, Pflaumen, Schokolade, Eukalyptus, Kräutern und Tabak – und zwar nicht einfach herbeigeredet. Sie sind wirklich im Glas und ohne langes Suchen auch aufzuspüren.

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