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casa_moreiras_ribeira_sacra_borgoEs ist vor allem die Traubensorte, die mich interessiert: Godello, eine autochthone Rebe aus der Region Galicien in Spanien. Bis jetzt noch nie getrunken. Mein erster Eindruck: frisch, geschmeidig, fruchtig, aromatisch. Nun, dies kann man von vielen weissen Weinen – vor allem von guten Apéroweinen – sagen. Mit 12,5 vol.% eher alkoholarm – gottseidank. So werden die Zitrusnoten und Anklänge von Agrumen nicht ertränkt und eine frische, aber auch geschliffene Säure kann sich ausbreiten. Es beschäftigt mich vor allem die Frage: Lohnt es sich, diesen Wein kennenzulernen, oder ist es nur eine weitere – fast schon exotische – Ausgabe eines Weins aus weniger bekannten Regionen? Diese drängen nämlich immer mehr auf den Markt, gleichsam als Alternative zu den bei uns längst eingeführten Rebsorten und Weinstile. Muss die Palette der Weine – hier der Weissweine – bis zum Unübersehbaren erweitert werden? Bringt mir der Wein ein bisher noch nicht gekanntes Trinkerlebnis? Und lohnt es sich, dieses Erlebnis zu suchen? Bereits wird der Wein als „einer der neuen Shootingstars in der spanischen Weinlandschaft“ gepriesen. Naturgemäss geht es etwas länger bis 72882_718_538„Shootingstars“ aus andern Regionen bei uns angekommen sind. Oft so lange, dass sie ihr Stargewand bereits wieder abgelegt haben. Deshalb ist die Frage berechtigt: Brauchen wir Weine aus der Rebsorte Godello und lässt sich daraus je ein Spitzenwein machen? Meist sind es die Preise und das Anderssein, welche solchen Weinen Flügel verleihen. Sie fliegen dann oft in Ländern, die selber schon viel Wein haben, auch berühmte und längst anerkannte. Tatsächlich gibt es Top-Godello, welche auch die magischen 90 Punkte erreichen können und meist weniger als 10 Euro kosten. Vergleicht man diese mit anderen hochgelobten Weinen, kann man schon mal die Augen reiben und nach Galizien schielen. Auch bei diesem Wein? Dieser Wein kostet um 16 Franken, also deutlich über 10 Euro. Der Preis kann es also nicht sein, der mir den Wein beliebt macht. Es ist vielmehr seine ausserordentliche Frische, seine Mineralik und sein doch erhebliches Anderssein, die mich für ihn einnehmen.

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