wein.plus
ACHTUNG
Sie nutzen einen veralteten Browser und einige Bereiche arbeiten nicht wie erwartet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser.

Anmelden Mitglied werden

DSCN9023Es ist schon eher selten, dass ich diesen Kultwein im Glas habe, sehr selten sogar. Im Degustations- und Diskussionsforum „cellarTracker“ sind mehr als fünfzig Beurteilungen – allein zu diesen Jahrgang –  zu finden. Noten: 92, 92, 94 – keine unter 90, sogar eine Top-Note von 100 Punkten. Was soll ich da noch sagen oder schreiben. Es ist ein Top-Wein, dies ist wohl unbestritten? Irrtum, es findet sich doch noch ein Amateur-Degustator auf der erwähnten Website, der ihm nur 84 Punkte geben mag. Begründung: „Mouth: Tannin backed up with plenty of tannin with a soupcon of tannin over the top. Quite bitter at that as well, If I could find some fruit it would warrant cellaring but I can't so it's not for me.“ Zu früh getrunken (die Notiz wurde 2009 verfasst), eine schlechte Flasche oder ganz andere Erwartungen, andere Geschmacksvorlieben? Ich weiss es nicht, ist auch egal. Auch für mich ist der Wein reichlich jung, auch jetzt noch – fünf Jahre nach der zitierten Beurteilung und fast neun Jahre nach der Ernte. Und trotzdem: ein betörender Duft, nach Brombeere, Veilchen, Trüffel… Ich mag gar nicht aufzählen, was sich mir da alles so erschliesst. Es ist ja Kultwein, und der hat – will er seinem Ruf gerecht werden – auch einiges bieten: Zimt, Tabak, Rauch… Doch, macht all dies – und noch einiges mehr – den Kult wirklich aus? Oder: was ist es, dass diesen Wein kultiger macht, als andere – gute (ja sogar ausgezeichnete) – Weine? Eine Degustator, der dem Wein 97 Punkte zuspricht, schwelgt: „Es ist ein wunderschön ausgewogener Wein, der Elemente der spanischen Landschaft in sich trägt (Erde, Sonne) und doch so elegant und raffiniert ist. Rubinrot Farben wie Öl, Düfte von roten Beeren, voller Körper, ausgewogenen in den Tanninen und der Säure, ein Abgang, der ewig dauert. Toller Wein und tolle Erfahrung“ (frei übersetzt). Führt dies alles schon zum Kult? Ich meine – so ist es auch Bordelais und im Burgund – es ist etwas anderes, was zum Kult führen kann (nicht muss). 068BJ20010228D0033,Reise,Spanien,Bodegas,-Wein,Bodega-Alion,Bodega-+-Vinedos-Alion,-PenafielEs ist die Ausschliesslichkeit, die sich entwickelt, wenn grosse Weinmacher, berühmte Namen, einen guten Wein auf den Markt bringen – auch zu deinem ordentlichem Preis, der die Kostbarkeit verdeutlicht – und in einer Art, wie es ihn so – gerade so – kaum gibt. Vega Sicilia, eines der bekanntesten (und grössten) Weingüter Spaniens, hat mit seinen Weinen „Vega Sicilia Unico Reserva Especial“, „Vega Sicilia Unico Gran Reserva“ und dem Zweitwein „Valbuena 5°“ Masstäbe gesetzt und einen Stil entwickelt, der so etwas wie einmalig ist: kräftig, tanninreich, mit mindestens 14 vol% (oder mehr), Assemblagen aus Tempranillo (grösster Anteil) und Cabernet Sauvignon, Malbec, Merlot u.a.

Wenn nun Vega Sicilia vor gut zehn Jahren einen reinsortigen Wein – hundert Prozent Temranillo – geschaffen hat, der zwar anders ist, aber von ähnlicher Qualität, und erst noch (im Vergleich zu den andern Spitzenweinen) günstiger, dann sind alle Voraussetzungen da, um in kurzer Zeit zum Kultwein aufzusteigen. Doch Kult allein genügt nicht – er treibt nur die Preise hoch (siehe Petrus in Bordeaux) – er muss auch ein eigenständige, hervorragend gemacht, genussbringend sein. Und dies – das ist das entscheidende - ist der Alion, ob Kult oder nicht..

Mehr verwandte Stories

Alle anzeigen
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr
Mehr

Veranstaltungen in Ihrer Nähe

PREMIUM PARTNER