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Derzeit scheint unter Weinfreunden kaum ein Gespräch über die Wachau zu vergehen, in dem nicht von dicken, alkoholmächtigen und botrytisgeprägten Brummern die Rede ist, derentwegen man um das Gebiet lieber einen großen Bogen mache. Dabei ist die Realität heute eine vollkommen andere. Zwar gibt es die alkoholstarken und mächtigen Weine nach wie vor, aber zumindest aus den Händen der besten Erzeuger besitzen sie eine unbestreitbare Klasse - und mit Sicherheit auch die Entwicklungsfähigkeit, die sie einst berühmt gemacht hat, und die man auch heute noch anhand alter Flaschen überprüfen kann.

Die Mehrheit aller in der Wachau erzeugten Spitzenweine machen diese sehr kräftigen Versionen aber nicht mehr aus. Selbst bei den Smaragden sind die Alkoholgrade heute im Schnitt wesentlich moderater als ihnen nachgesagt wird. Eleganz kommt inzwischen in den meisten Fällen eindeutig vor Kraft.

Wer nur auf die Smaragde schaut, verpasst ohnehin etwas. Nicht nur können die Federspiele ebenfalls erstklassig sein, auch unter den Produzenten, die der Vinea Wachau nicht angehören, und die deshalb die traditionellen Begriffe Steinfeder, Federspiel und Smaragd für die verschiedenen Gewichtsklassen nicht verwenden, gibt es absolute Spitzenbetriebe. Darunter sind auch solche, die mit ihren Spitzenweinen mitunter weit unter den Alkoholgraden bleiben, die etwa für einen Smaragd nötig wären.

Doch auch in anderer Hinsicht stimmt das altbackene Image, das die Wachau bei vielen Weinliebhabern heute besitzt, überhaupt nicht mehr. Unter den rund 250 für dieses BEST OF probierten Weinen finden sich nicht nur viele erstaunlich gute Vertreter von bislang kaum bekannten Weingütern, die unbedingt mehr Aufmerksamkeit verdienen. Auch die Zahl der überzeugenden Weine aus eher unkonventionellen Produktionsmethoden scheint stetig zuzunehmen.

Kollektion des Jahres: Weingut Veyder-Malberg

Seine leichtesten Rieslinge und Veltliner haben kaum 12% Alkohol und gehören dennoch zu den vielschichtigsten und ausdrucksstärksten Weinen der ganzen Region, die alkoholstärkeren Versionen bleiben bei aller Kraft frisch und verspielt; Peter Veyder-Malberg schafft es notfalls auch im Alleingang, alle Vorurteile der Wachau gegenüber vom Tisch zu fegen. Seine Weine brauchen Zeit und viel Aufmerksamkeit, will man ihnen auf den Grund gehen, sie entziehen sich einer oberflächlichen Betrachtung. Aber man investiert hier nichts umsonst: sie geben alles doppelt zurück.

Entdeckung des Jahres: Weingut Machherndl

Seiteneinsteiger Erich Machherndl jr. gehört zweifellos zu den eigenwilligsten und auch mutigsten Winzern der Wachau. Biologische Wirtschaftsweise ist für ihn selbstverständlich (die Zertifizierung wird 2018 abgeschlossen sein), dass die Weine so schmecken sollen, wie sie schon immer schmeckten, ist es ganz und gar nicht. Denn auch sie sind ebenfalls oft eigenwillig, zumal Machherndl mit “Orange” keine Berührungsängste hat und längst mit Maischegärung auch bei den Weißweinen experimentiert. Seine Weine nehmen einen mit - aber man muss schon auch mit wollen. Wer stur auf Konventionen beharrt, wird hier nur selten glücklich, wer offen ist für neue Entdeckungen, findet hier einen der spannendsten Betriebe der ganzen Wachau und Weine, die er so schnell nicht vergisst.

Zu den Weinen

Rund 250 Weine haben wir für dieses BEST OF probiert. Die absolut besten haben wir hier aufgelistet. Links zu allen Ergebnissen finden Sie am Ende des Artikels.

Zum PDF in deutsch und englisch zum Ausdrucken geht es hier

Grüner Veltliner

Riesling

Weißburgunder

Neuburger

Edelsüß

Links zu allen probierten Weinen:

Zur Wachau im Glossar geht es hier.

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