Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Prestiegeweine präsentieren werden, die überwiegend erst im Laufe des Jahres (oder noch später) auf den Markt kommen. An der Klasse ihrer aktuell probierten Pendants aus 2014 kann man sehen, wie gut die besten Betriebe auch mit schwierigen Jahren umgehen können. Insgesamt geht der erfreuliche Trend zu individuelleren, charakterstarken Weinen weiter - auch aus weniger verbreiteten oder bekannten Sorten, darunter unter anderem pilzresistente in erstaunlicher Güte.
Mehr als 250 Weißweine haben wir für dieses BEST OF probiert. Die besten von ihnen stellen wir wie immer als handliches PDF vor.
Zeigt auch in Südtirol, dass er zu den edelsten Sorten überhaupt gehört. Die Zeiten der dicken, holzwürzigen Brummer sind weitgehend vorbei; heute zeigen die Weine gerade in der Spitze in der Regel mehr Finesse als Kraft.
Die Prestigesorte Südtirols schlechthin. Meistens alkoholstark, in Bestform aber auch tief, komplex und fest. Nicht immer restlos trocken, aber nur sehr selten so parfümiert und vordergründig, wie wir das aus anderen Gebieten kennen. Auch die edelsüßen Varianten können erstklassig sein.
Nichts anderes als der bei uns bekannte Gelbe Muskateller und vermutlich schon einige Jahrhunderte in Südtirol heimisch. Fällt auch hier überwiegend ziemlich aromatisch aus, dabei meist etwas säureärmer und dafür kräftiger als in anderen Gebieten. Gute trockene Exemplare, noch bessere Süße.
Hat hier - wie andere aromatischere Sorten - einen deutlich besseren Ruf als in Deutschland und fällt in aller Regel auch merklich ernsthafter aus. Wirklich bemerkenswerte Weine sind aber auch hier selten.
Südtiroler Müller-Thurgau genießt in ganz Italien relativ hohes Ansehen. Wer Tiefenbrunners Feldmarschall einmal probiert hat, wundert sich darüber auch nicht mehr: einen besseren trockenen Weißwein aus dieser Sorte gibt es nicht.
Die am häufigsten angebeute Sorte Südtirols. Im Allgemeinen hängt dem italienischen Pinot Grigio der Ruf eines banalen Alltagsweins an. Den Südtiroler Vertretern kann man daran schwer die Schuld geben, dazu sind die Weine von der Basis bis in die Spitze schlicht zu gut. Das Erstaunlichste aber ist, dass dem sortentypischen Hang zur Schwere ausgerechnet in Südtirol, wo die Weine bisweilen eher zuviel als zuwenig Alkohol besitzen, oft gekonnt aus dem Weg gegangen wird.
Vor allem im Eisacktal und im Vinschgau heimisch. Deutlich weniger fruchtig als es etwa in Deutschland die Regel ist; in Bestform jede Aufmerksamkeit wert. Gewinnt auch an Bedutung.
Qualitativ eine der wichtigsten Sorten Südtirols, deren beste Vertreter weltweit keine Konkurrenz fürchten müssen. Auch preisgünstige Vertreter können hervorragend ausfallen und oft erstaunlich gut reifen.
Fast ausschließlich im kühleren Eisacktal zuhause, wo man den Alkohol gut im Zaum halten kann. Doch auch die kräftigeren Exemplare sind oft bemerkenswert gut.
Kommt ausschließlich im Eisacktal vor. Noch seltener als der Silvaner, diesem aber nicht unähnlich. Die Klasse guter Österreichischer Vertreter erreicht er hier jedoch nur selten.
Nur in wenigen Anbaugebieten hat der Weißburgunder eine ähnliche Bedeutung wie in Südtirol. Die Bandbreite der Qualitäten ist fällt entsprechend groß aus: vom süffigen Alltagswein bis zu komplexen, charakterstarken und überaus langlebigen Spitzengewächsen ist alles dabei.
Zumindest ein Teil der Spitzenweine vieler südtiroler Betriebe sind Assemblagen. Entsprechend gut fallen die Weine im Schnitt auch aus. Wer hier nur sortenrein trinkt, verpasst manchmal das Beste.
Wir danken der IDM-Südtirol für die logistische Unterstützung