![]() |
Seit Deutschland eine Renaissance erlebt und sich wieder mit Recht zu den besten Weißweinproduzenten der Welt zählen darf, hat sich unter den Weintrinkern des Landes - so scheint es - eine gewisse Überheblichkeit breit gemacht. Wer Italien die Fähigkeit abspricht, erstklassige Weiße zu produzieren, kann sich allgemeiner Zustimmung sicher sein, zumindest solange er Südtirol außen vor lässt. Ist das nun Arroganz, Ignoranz oder am Ende doch ein seltsames, deutsches (oder deutschsprachiges) “Wir-sind-wieder wer”, das gerade in eine Zeit passt, in der dumpfnationale Gesinnung wieder gesellschaftsfähig zu werden droht? Eine Rebsorten-Apartheid, in der außer Riesling und vielleicht noch seine Kinder sowie ein paar Burgundersorten nicht mehr viel zählen?